Pilot erklärt Grund: Darum haben Flugzeugfenster ein kleines Loch

Wer im Flugzeug schon mal einen Fensterplatz hatte, dem ist womöglich das Loch im unteren Teil des Fensters aufgefallen. Wofür ist die winzige Öffnung eigentlich gedacht? Der erfahrene US-amerikanische Pilot Steve Scheibner hat diese Frage auf seinem TikTok-Kanal beantwortet.
Flugzeugfenster besteht aus 3 Scheiben
In der Regel bestehen die Fenster von Passagiermaschinen aus drei Scheiben: der komplexe Aufbau ist notwendig, um den enormen Druck- und Temperaturunterschieden in der Luft standzuhalten. Pilot Scheibner, der über mehr als 12.000 Flugstunden Erfahrung verfügt, erklärt, dass das Loch folgende zwei Hauptzwecke erfüllt:
- Sicherheit
- Funktionalität
Entlüftungsloch sorgt für Druckausgleich
Das kleine Loch, das "Entlüftungsloch" (englisch: "Bleed Hole" oder "Breather Hole") genannt wird, befindet sich in der mittleren der drei Scheiben. Der Experte erläutert: "Wenn das äußere strukturelle Fenster aus irgendeinem Grund versagen sollte, wollen wir keine Kettenreaktion, bei der auch das andere [mittlere] strukturelle Fenster versagt. Deshalb wird dieses kleine Entlüftungsloch gebohrt, um den Druck auf die beiden verschiedenen Seiten dieser Scheibe zu verringern."
Die kleine Öffnung hat noch eine weitere Funktion: "Dieses kleine Loch ist da, um sicherzustellen, dass sich zwischen den zwei oder drei Fenstern keine Feuchtigkeit ansammelt", so Scheibner. Das ist auch der Grund, weshalb die Fenster trotz des Temperaturunterschieds zwischen Kabine und Außenbereich nicht beschlagen und für Passagiere stets freie Sicht aus dem Fenster gegeben ist.
Innere Scheibe schützt vor Kälte
Das innere Fenster, welches die Flugreisenden berühren können, besteht aus stabilem Plexiglas und hält die Passagiere davon ab, etwas in die kleine Öffnung zu stecken.
Außerdem dient es zum Schutz, um nicht in Kontakt mit den eiskalten Außenscheiben zu geraten. Denn das gefährlich werden, wie Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gegenüber Travelbook erklärt: "Da die Außenluft in elf oder zwölf Kilometern Höhe bis zu Minus 60 Grad kalt sein kann, würde man sich bei der Berührung der Scheiben Erfrierungen zuziehen."
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