Nur alle 18,6 Jahre: Warum der "Erdbeermond" 2025 so besonders ist

Vollmond am 11. Juni 2025: Welche Bedeutung hat der Erdbeermond? (Symbolbild)
Bei diesem Mondereignis handelt es sich um ein Himmelsspektakel der besonderen Art, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der sogenannte "Erdbeermond" wird in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 2025 vollständig zu sehen sein.
Das Außergewöhnliche: Dieser Vollmond steht besonders tief und kann überdurchschnittlich groß (insbesondere bei Auf- und Untergang) sowie leicht rötlich erscheinen.
Wann kann man den "Erdbeermond" am besten sehen?
Laut Informationen der NASA wird der Mond am 11. Juni um 9:44 Uhr (MESZ) voll sein. Auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat man erneut die Chance, den "Erdbeermond" zu beobachten.
Beste Beobachtungszeit:
- Nacht vom 10. auf den 11. Juni: Mond ab circa 21:30 Uhr sichtbar.
- Nacht vom 11. auf den 12. Juni: Mond ab circa 22:00 Uhr sichtbar.
Seltenes Spektakel nur alle 18,6 Jahre
Er beeindruckt nicht nur mit seiner imposanten Größe (bei der es sich jedoch um eine optische Täuschung handelt), sondern auch mit einem rosigen bis goldenen Leuchten. In dieser seltenen Konstellation zeigt sich der Vollmond laut Experten des Griffith Observatoriums (Los Angeles) nur alle 18,6 Jahre. Ein ähnliches Mondereignis wird es auf der Nordhalbkugel erst wieder 2043 zu bestaunen geben.
Großer Mondstillstand
Wie NBC berichtet, befindet sich der Mond seit 2024 in einem "Major Lunar Standstill" ("großer Mondstillstand") – einem astronomischen Ereignis, bei dem der Mond seine tiefste Bahn über den Himmel zieht. Im Juni 2025 ist der am tiefsten stehende "Erdbeermond" seit über 19 Jahren zu beobachten.
Zuletzt gab es laut Earth Sky 2006 ein vergleichbares Himmelsspektakel.
Warum heißt es "Erdbeermond"?
Durch die Lichtbrechung in der Atmosphäre erscheint der Mond rötlich bis orangefarben oder auch bernsteinfarben, ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang. Steht der Mond tief am Horizont, muss das Licht eine längere Strecke durch die Atmosphäre zurücklegen. Hierbei wird vor allem das blaue und grüne Licht herausgefiltert und die rötlichen Anteile hindurchgelassen. Doch der Name leitet sich nicht von der möglichen Rotfärbung des Himmelskörpers ab.
Wie das Time Magazine berichtet, stammt der Begriff von den nordamerikanischen Ureinwohnern. Jene gaben dem Mond Namen, die sich an der Natur orientierten. Da im Juni die Erdbeerernte stattfand, wählten die indigenen Stämme den Begriff "Erdbeermond", der mit Fülle, Wachstum und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird. Dass er möglicherweise auch rötlich erscheint, ist Zufall.
Wo kann man den "Erdbeermond" in Wien beobachten?
In Wien empfiehlt es sich, einen erhöhten Aussichtspunkt zu wählen, um einen freien Blick über die Stadt zu haben. Der Kahlenberg oder der Leopoldsberg bieten hierfür gute Bedingungen – sofern das Wetter mitspielt. Aber auch von offenen Flächen aus (Heldenplatz beispielsweise) lässt sich der "Erdbeermond" in der Stadt gut beobachten.
Einfluss des Vollmonds: Schläft man eigentlich schlechter?
Viele Menschen berichten von Unausgeglichenheit, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und Schlafstörungen, sobald der Mond voll wird. Gerhard Klösch vom Schlaflabor des AKH Wien erklärt gegenüber ORF: "Bis zu einem Drittel der Menschen geben in Befragungen an, dass sie bei Vollmond schlechter schlafen."
Die Studienlage dazu ist jedoch widersprüchlich. In einer Untersuchung an der Universität Basel aus dem Jahr 2013 konnte ein Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Vollmondnächten nachgewiesen werden. Die Ergebnisse: Die Probanden benötigten länger zum Einschlafen und die Schlafdauer verkürzte sich insgesamt um 20 Minuten. Weitere Studien – etwa eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München – konnten diese Erkenntnis jedoch nicht bestätigen.
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