Aufregung in Triest: Hai schwimmt 20 Zentimeter vom Ufer entfernt

Am Dienstag sorgte eine Haifisch-Sichtung in Triest für Wirbel bei Touristen und Bewohnern. Das Ungewöhnliche: Der rund zwei Meter lange Blauhai kam besonders nahe zur Steinküste an der Adria und ließ sich auch von den Schaulustigen nicht beeindrucken. Das Raubtier weckte zudem das Interesse eines Meeresforscher-Teams. 

Rund 2 Meter langer Blauhai vor der Küste

Über mehrere Stunden glitt das Blauhai-Weibchen durchs seichte Gewässer nahe dem Ufer der italienischen Hafenstadt. "Bei uns gingen zahlreiche Anrufe ein. Wir fuhren sofort mit den Experten los, um das Tier zu sehen. Es handelt sich wirklich um ein Prachtexemplar", berichtet Lisa Peratoner, Sprecherin des WWF-Meeresschutzzentrums Miramare "AMP Miramare". 

Tier wurde auf Verletzungen untersucht

Mithilfe einer speziellen 3D-Unterwasserkamera wurde ein Video von dem Tier erstellt, um es auf Verletzungen zu untersuchen. Festgestellt wurden jedoch nur kleine Bisswunden, welche auch vom Paarungsspiel mit Männchen stammen könnten, erklärt die Expertin. 

Hai zeigt auffälliges Verhalten

Zwar kommen Blauhaie zur Aufzucht ihrer Jungen häufig an die Obere Adria, das Verhalten des Blauhais stufte das Forscherteam dennoch als auffällig ein. "Der Hai könnte desorientiert sein und Schwierigkeiten haben, zurück auf das offene Meer zu finden", bemerken die Forscher. 

Das Forschungsteam beobachtet das Hai-Weibchen weiterhin und appelliert an die Öffentlichkeit, das Tier nicht zu berühren, zu füttern oder anderweitig zu stören. 

Sind Blauhaie für den Menschen gefährlich?

Ja, Blauhaie gelten als potenziell gefährlich für Schwimmer und Taucher. Zwar gelten sie eher als scheu und nicht sonderlich aggressiv, sind aber dennoch neugierig. Verhält man sich unauffällig ihnen gegenüber, ist das Risiko eines Angriffs gering, dennoch ist es in der Vergangenheit vereinzelt zu Angriffen auf Menschen gekommen.