Fake-Kredit: Diese Betrugsmasche kursiert derzeit auf TikTok

Kredit-Betrugsmasche auf TikTok: Junge Menschen werden abgezockt.
Auf Social Media sind wieder vermehrt betrügerische Kreditangebote im Umlauf, die insbesondere junge Nutzer ansprechen sollen.

Hinter vermeintlich seriösen TikTok-Profilen stecken Kriminelle, die sich als Angestellte etablierter Banken ausgeben und individuell angepasste Kredite anbieten.

Mit professionell wirkenden Inhalten, Logos echter Banken und attraktiven Konditionen versuchen sie, Vertrauen zu erschleichen – mit fatalen Folgen für die Opfer.

Betrugsmasche: Falsche Erste Bank-Mitarbeiter

Konkret ist derzeit eine Betrugsmasche im Umlauf, bei der sich die Betrüger als Mitarbeiter der Ersten Bank ausgeben. Diese erstellen gefälschte Profile, die nicht nur den Namen und das Logo der Bank beinhalten, sondern auch Originalvideos des Unternehmens verwenden. Gekaufte Follower sollen zusätzlich den Eindruck eines seriösen, verifizierten Profils erwecken.

Fake-Kredite im Umlauf: So erkennt man Betrüger-Tricks.

Fake-Kredite im Umlauf: So erkennt man Betrüger-Tricks.

"Es ist Monatsende, Sie brauchen zusätzliche Einnahmen, um Ihre Rechnungen und Schulden zu begleichen und um Ihren Schufa-Score zu erhöhen. Nutzen Sie unseren schnellen und einfachen Kredit bis zu 50.000€ in kürzester Zeit", heißt es in den Posts, die im Hintergrund oft Videos von verzweifelten jungen Menschen zeigen. In der Caption werden dann die monatliche Raten, mögliche Laufzeiten und attraktiv klingende Zinssätze angeführt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass eine "Bearbeitungsgebühr zu erwarten" ist. 

Achtung vor diesen Tricks

Der vermeintliche Kreditabschluss wird dann meist per E-Mail oder Direktnachricht eingefädelt. Die Kriminellen fordern persönliche Daten und eine Vorauszahlung, die als Bearbeitungs- oder Auszahlungsgebühr geleistet werden soll. Wird die "Gebühr" tatsächlich überwiesen, behalten die Betrüger das Geld. Einen Kredit erhalten die Opfer natürlich nicht. Stattdessen werden die Betroffenen blockiert und können weder Kontakt aufnehmen, noch Nachrichtenverläufe rückverfolgen. 

Woran man betrügerische Kreditangebote erkennt

Doch woran können betrügerische Kreditangebote festgemacht werden?

  • Unrealistisch gute Konditionen: Extrem niedrige Zinsen (unter 3 Prozent), sofortige Auszahlung und keine Bonitätsprüfung – solche Versprechen sind in der Regel nicht seriös.

  • Ungewöhnliche Plattformen: Vertrauenswürdige Banken bieten Kredite nie über soziale Netzwerke an. Ausschließlich offizielle Kanäle wie Bank-Websites oder persönliche Beratung werden für Kredit-Abschlüsse genutzt.

  • Verfälschte Accountnamen: Leicht abgeänderte Profilnamen wie "erstebankkredit.at" statt "erstebank.sparkasse" sind ein deutliches Warnsignal.

  • Vorauszahlungen: Wenn Geld überwiesen werden soll, bevor der Kredit eingeht – zum Beispiel für Bearbeitungsgebühren – handelt es sich fast immer um Betrug.

  • Direkte Kontaktaufnahme außerhalb offizieller Wege: Echte Banken führen keine Kreditverhandlungen über Direktnachrichten oder E-Mail-Konversationen.

Was tun, wenn man Geld überwiesen hat?

Falls man bereits in die Falle getappt ist, solltest man sofort handeln:

  1. Bank kontaktieren – eventuell lässt sich die Überweisung noch stoppen oder zurückholen.

  2.  Screenshots und Kopien der Nachrichtenverlauf, sowie Absender und Profil sollten abfotografiert werden.

  3. Absender – danach sollte man das Profil als "Betrug" bzw. "Missbrauch" melden.

  4. Erstatte Anzeige bei der Polizei – insbesondere, wenn persönliche Dokumente wie eine Ausweiskopie übermittelt wurden, sollten die Behörden informiert werden.

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