Schock für Nutzer: Snapchat wird teils kostenpflichtig

Das Logo von der Social Media-Plattform Snapchat auf einem Smartphone.
Snapchat setzt einen dramatischen Schritt in Richtung Paywall. Die Speicherfunktion soll nicht mehr gratis sein.

Snapchat kündigte kürzlich eine drastische Änderung an: Ein wichtiges Feature soll bald nicht mehr kostenlos sein. Konkret geht es um den unbegrenzten Cloud-Speicher. Dieser soll künftig nur noch bis zu fünf Gigabyte gratis sein. Damit endet eine Ära, in der man Snapchat als kostenlosen Ersatz für den vollen Handyspeicher nutzen konnte.

Was ändert sich konkret?

Betroffen ist das beliebte und häufig genutzte Memories-Feature. Laut Snap wurden seit dem Start von Memories 2016 über eine Billion Erinnerungen hochgeladen. In einer Presseaussendung nennt als Gründe die rapide wachsenden Kosten für Speicherinfrastruktur und die zunehmende Nutzung von Memories durch die Community

Übergangsphase als Entgegenkommen 

Snapchat verspricht aber eine Übergangsfrist von zwölf Monaten. Wer aktuell mehr als fünf GB belegt, kann seine Inhalte ein Jahr lang behalten, danach muss man entweder ein Abo abschließen oder die Daten herunterladen. In einem offiziellen Statement erklärt das Unternehmen: "Es ist nie leicht, von einem kostenlosen Service zu einem kostenpflichtigen überzugehen. Aber wir glauben, dass der Wert von Memories den Preis rechtfertigt. So können wir weiter investieren und das Feature verbessern.“

Nutzer reagieren vorwiegend verärgert

In sozialen Netzwerken wie TikTok und Reddit ist der Ärger groß. Viele posten Clips, in denen sie zeigen, wie viel Speicher ihre Erinnerungen inzwischen belegen. "Was soll das? Jetzt upgraden, um Erinnerungen zu haben? Ernsthaft?", "Ich nutze Snapchat nur, damit meine Galerie am Handy nicht voll wird. Jetzt muss ich entweder alles löschen oder zahlen." "Ich habe 126,7 GB seit 2018 – für mich heißt das: zahlen oder löschen."

Protestaktionen und Boykott 

Andere Nutzer schlagen sogar Protestaktionen vor: Die App im Store schlecht bewerten, Petition unterschreiben oder den Dienst boykottieren. In einer der Petitionen heißt es, "Snapchat halte Erinnerungen an verstorbene Angehörige, Haustiere oder besondere Lebensmomente fest – und diese dürften nicht hinter einer Paywall verschwinden".

Gibt es einen Weg, die Kosten zu umgehen?

Ja – zumindest vorläufig. Es gibt einige legale Möglichkeiten, die neuen Speichergebühren zu vermeiden oder zu reduzieren.

1. Erinnerungen lokal sichern

Du kannst deine Memories manuell auf dein Smartphone herunterladen:

  1. Snapchat öffnen → "Memories"
  2. "Auswählen" → bis zu 100 Snaps markieren
  3. "Exportieren" → "Download" wählen
  4. Vorgang wiederholen, bis alle Inhalte gespeichert sind

2. Gesamte Daten herunterladen: Link per E-Mail

In den Einstellungen unter "Mein Konto" → "Meine Daten" kannst du deine komplette Snapchat-Bibliothek als ZIP-Datei anfordern. Der Download-Link wird dir per E-Mail zugeschickt.

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