"Pentagon Pizza Index": Mehr Pizzabestellungen vor globalen Krisen?

In den letzten Tagen brodelte die Gerüchteküche auf Social Media ununterbrochen. Der Grund dafür war der Gesundheitszustand des US-Präsidenten Donald Trump. Nachdem das Regierungsoberhaupt drei Tage lang nicht in der Öffentlichkeit gesichtet wurde, verbreitete sich die Nachricht über seinen vermeintlichen Tod wie ein Lauffeuer im Netz.
Ist Donald Trump krank?
Auch die blauen Flecken an Trumps Händen haben die Gerüchte über seinen angeblich schlechten Gesundheitszustand befeuert. Mittlerweile wurde bestätigt, dass der 79-Jährige an einer chronisch-venösen Insuffizienz leidet. Wie die Universität von Kalifornien erklärt, handelt es sich dabei um eine Erkrankung, die die Venen in Armen und Beinen schädigt. Das Blut kann nicht mehr gut transportiert werden, wodurch sich der Rückfluss des Blutes zum Herzen erschwert. Dadurch sollen auch die blauen Flecken an den Händen des US-Präsidenten entstanden sein.
Auf X und Co. wurde vermutet, dass das Staatsoberhaupt nicht mehr am Leben sein soll. Am 30. August gab Trump Entwarnung auf der Social-Media-Plattform Truth Social und verkündete, dass er sich bisher "nie besser" in seinem Leben gefühlt habe.
Neue Fotos des 79-Jährigen, die ihn beim Golfen zeigen sollen, werden auf TikTok von skeptischen Usern und Userinnen analysiert. In mehreren Videos gehen Nutzer und Nutzerinnen davon aus, dass es sich in den Aufnahmen nicht um den Politiker handeln soll, sondern um einen Doppelgänger.
Was ist der "Pentagon Pizza Index"?
Die Schlagzeilen und Diskussionen um Trumps Gesundheitszustand haben auch ein Augenmerk auf eine Theorie gelegt, die im Netz ebenfalls immer populärer wird. Es handelt sich dabei um den "Pentagon Pizza Index", der im Zusammenhang mit dem Pentagon, dem Hauptquartier des US-Verteidigungsministeriums, steht.
- Die Theorie besagt, dass Pizzaläden in der Umgebung des Pentagons, einen großen Anstieg an Bestellungen verzeichnet, wenn wichtige (politische) Ereignisse anstehen.
- Die Bestellungen werden vor allem mit den Stoßzeiten der einzelnen Restaurants auf Google Maps getrackt, die den Kundenverkehr in Echtzeit anzeigen.
Was hat die Theorie mit dem Kalten Krieg zu tun?
Die Theorie entstand während des Kalten Krieges in den 1970er-Jahren, als sowjetische Spione in Washington eine unkonventionelle Überwachungsmethode entwickelten, die auf die nächtlichen Essenslieferungen in Washington D.C. abzielten. Dabei entstand der KGB-Codename: "PIZZINT" (Pizza Intelligence). Arbeiteten die Regierungsmitglieder länger und mussten eine große Ankündigung vorbereiten, bestellten sie laut der Logik der Spione vermehrt das italienische Gericht.
Der bekannteste Fall wurde während der Golfkrise zwischen August 1990 und Jänner 1991 beobachtet:
- Frank Meeks, Eigentümer von 43 Domino's-Franchises in Washington D.C., dokumentierte am 1. August 21 nächtliche Pizzalieferungen in ein CIA-Gebäude. Die US-Streitkräfte sollen sich in dieser Zeit darauf vorbereiteten haben, irakische Truppen aus Kuwait zu vertreiben. Am nächsten Tag marschierte der Irak in Kuwait ein.
- 1990 berichtete Times darüber, dass sämtliche Pizzalieferanten bestätigten, dass die Bestellungen kurz vor politischen oder globalen Ankündigungen vermehrt eintrafen.
Die Spekulationen um den Pizza-Index stieg vor allem seit der vermehrten Berichtserstattung über den Krieg in Israel und Gaza in 2023 erneut in den sozialen Medien an.
Steht bald die nächste Krise an?
Die Website Pentagon Pizza Index verzeichnete einen erhöhten Anstieg von Bestellungen, zuletzt im Juni – kurz bevor Israel den Iran bombardierte. Doch auch an dem Wochenende als über Donald Trumps vermeintlichen Tod spekuliert wurde, konnte beispielsweise am 30. August ebenfalls ein Anstieg von Bestellungen vermerkt werden. Während einige User und Userinnen vermuteten, dass der US-Präsident bereits tot sei, stritten das andere wiederum ab.
Am 27. August gab Vizepräsident JD Vance ein Interview gegenüber USA Today, das ebenfalls die Todesgerüchte befeuerten. Vance erklärte, dass er bereit sei, die Präsidentschaft zu übernehmen, falls eine "schreckliche Tragödie" eintreten sollte.
Gleichzeitig merkte er auch an: "Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass der Präsident der Vereinigten Staaten in guter Verfassung ist, seine Amtszeit zu Ende bringen und Großes für das amerikanische Volk leisten wird."
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