Weil Chef gekündigt wurde: Lidl-Filiale soll geschlossen werden

Weil Chef gekündigt wurde: 30 Supermarkt-Angestellte streiken
Eine Lidl-Filiale in Wädenswil, Schweiz, sorgt derzeit für Gesprächsstoff, da der Standort ab Freitag, dem 2. Mai, auf unbestimmte Zeit geschlossen werden soll. Das Personal streikt für den Filialleiter, weil dieser angeblich "ohne Grund gekündigt" wurde.
Lidl-Filiale soll ab Freitag geschlossen bleiben
Kürzlich hing noch das selbst beschriftete Plakat im Eingangsbereich, das der Kundschaft in kräftigem Rot entgegenstrahlte. "Achtung! Ab Freitag bleibt unsere Filiale geschlossen auf unbestimmte Zeit! Grund ist, dass unser Filialleiter ohne Grund gekündigt wurde", steht auf dem Aushang geschrieben. Inzwischen soll er laut dem Schweizer Nachrichtenportal Blick von einem Regionalleiter entfernt worden sein.

Dieses Plakat war am Eingangsbereich der besagten Lidl-Filiale befestigt.
Filialleiter wollte nicht versetzt werden
Wie einem Bericht des Tagesanzeiger zu entnehmen ist, soll man dem Filialleiter, der seit 14 Jahren an diesem Standort tätig ist, angeboten haben, eine andere Filiale zu übernehmen. Weil er die Versetzung nicht akzeptieren wollte, soll er entlassen worden sein.
Statement von Lidl
Ein Sprecher des Discounters betonte gegenüber Blick.ch: "Auf gar keinen Fall wird bei uns Mitarbeitenden grundlos gekündigt. Wir legen größten Wert auf Fairness, Vertrauen und versuchen, jegliche Situationen im Dialog zu lösen." Weitere Details können "aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes" nicht preisgegeben werden, heißt es seitens Lidl.
Man bedauere den Vorfall sehr, die Filiale soll jedoch geöffnet bleiben, so der Sprecher.
Über 30 Mitarbeiter wollen streiken
Die über 30 Mitarbeiter wollen aus Protest am Freitag die Arbeit niederlegen. "Wenn es sein muss, dann gehen wir eben alle mit ihm unter", so eine Angestellte gegenüber dem Tagesanzeiger. Das Team sei sehr traurig, dass ihr Chef, der sowohl bei Kunden als auch bei der Belegschaft sehr beliebt war, die Kündigung erhalten habe. Die Angestellten sind offenbar entschlossen, seinen Abgang nicht einfach hinzunehmen.
Darf man aus Solidarität streiken?
Der Streik ist jedoch weder mit dem Discounter noch mit der Gewerkschaft abgesprochen. Ein solcher Solidaritätsstreik kann rechtlich problematisch sein und arbeitsrechtliche Folgen, wie eine Abmahnung, Lohnkürzung oder im Extremfall eine Kündigung, haben.
Kommentare