Stiller Alarm im Supermarkt: KI entlarvt Ladendiebe in Sekunden

SB-Kasse: Zwei Männer stehen beim Self-Checkout
SB-Kassen in Supermärkten und Drogerien bergen ein höheres Diebstahlrisiko. KI soll diese Sicherheitslücke schließen.

Werden die unsichtbaren Ladendetektive auch bald in Österreich an der Tagesordnung sein? In Deutschland setzen immer mehr Händler auf die Hilfe von Künstlicher Intelligenz, insbesondere an der Selbstbedienungskassa. 

Die KI-Software scannt das Verhalten jedes einzelnen Kunden in Echtzeit und erkennt Auffälligkeiten oder Fehler beim Scannen, um das Risiko von Ladendiebstahl einzudämmen.

Diebstahlrisiko bei SB-Kassen erhöht

Wie einem Bericht des ZDF zu entnehmen ist, geht Frank Horst, Experte des Handelsforschungsinstituts EHI, davon aus, dass der Ladendiebstahl bei SB-Kassen um 15 bis 30 Prozent höher sei als bei Kassen mit Personal. 

Der Einsatz von KI beim Self-Checkout findet nicht nur in Supermärkten, sondern auch in Drogerien und Einrichtungsunternehmen Anklang. Unternehmen wie Rewe, Ikea und Rossmann verwenden bereits Sicherheitstools, die sich Künstlicher Intelligenz bedienen.

Viele Unternehmen verwenden KI-gestützte Überwachungs- und Analyse-Tools. Die Zahl der Geschäfte, die entsprechend ausgestattet sind, steigt und wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen.

von Frank Horst, Experte des Handelsforschungsinstituts EHI

Wie funktioniert das?

Die KI-Software wertet die Videoüberwachung an SB-Kassen in Echtzeit aus und erkennt:

  • Wenn ein Artikel nicht gescannt wurde
  • Wenn die Zahl der Artikel von Warenkorb und Einkaufszettel nicht übereinstimmt
  • Anomalien (wenn das gescannte Produkt nicht zu dem passt, das anschließend abgelegt wurde)
  • Auffälligkeiten (beispielsweise wenn ein Gegenstand in die Jackentasche gesteckt wurde)

In solchen Fällen leitet das System einen stillen Alarm an das Kassenpersonal weiter der Kunde bekommt davon nichts mit. 

Mit der KI-Software sollen auch automatische Alterskontrollen möglich sein, was vor allem beim Kauf von alkoholischen Getränken dienlich ist. Dabei wird das Gesicht des Kunden auf den Videoaufnahmen in Echtzeit gescannt und das Alter geschätzt.

Wie ist die Lage in Österreich?

In Österreich ist der Einsatz solcher Technologien derzeit noch nicht so weit verbreitet wie in Deutschland. Es ist jedoch zu erwarten, dass auch österreichische Händler in naher Zukunft vermehrt auf KI-basierte Diebstahlschutzsysteme setzen werden, um den Herausforderungen an Selbstbedienungskassen entgegenzuwirken.

Kommentare