Nicht inklusiv genug: Köln will Begriff "Spielplatz" abschaffen

Zwei Kinder auf einer Schaukel
In Köln herrscht rege Empörung: Der Begriff "Kinderspielplatz" soll bald ersetzt werden, weil er nicht "inklusiv" genug ist.

In Köln soll der Begriff "Spielplatz" bald Geschichte sein, denn die Stadtverwaltung plant, mehr als 700 neue Schilder aufzustellen, die die bekannten Plätze mit einem neuen Namen versehen. 

Mehr Inklusion durch Umbenennung

Wie der Köln Stadt-Anzeiger berichtet, hat die Stadtverwaltung entschieden, den Begriff "Spielplatz" ab Herbst mit der neuen Benennung "Aktion- und Spielfläche" auszutauschen. Der neue Name soll vor allem für mehr Inklusion sorgen, damit man signalisiert, dass die Plätze für alle "Alters- und Zielgruppen" zur Verfügung stehen. Vor allem da die Plätze nicht nur zum "Spielen" vorhanden seien, sondern auch für einen geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen. Zudem möchte die Verwaltung zu mehr Bewegung in jeder Altersgruppe anregen. 

Zahlreiche Politiker sowie Bürger beschweren sich über falsch gesetzte Prioritäten, anstatt eines neuen Namens, sollte man auf Kölner Spielplätzen eher in neue Klettergerüste & Co. investieren. Zudem seien die meisten Plätze sehr verdreckt und baufällig. 

  • 2023 und 2024 soll die Stadt Köln sieben Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung von Spielplätzen zur Verfügung gestellt haben.
  • Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen wurde nun ein neues Spielplatzschild entwickelt, daran wurde ein Jahr lang gearbeitet.
  • Auf dem neuen Schild sieht man Personen im Sand oder beim Ball spielen sowie Skateboarden

Kölner Oberbürgermeisterin gegen Änderung

Die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Sie erklärte gegenüber dpa: "Ich persönlich finde die Bezeichnung 'Spielplatz' klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt." Sie sei der Meinung, dass eine Umbenennung vom Rat entschieden werden sollte, deshalb werden sie den Vorschlag am 4. September im Rathaus vorlegen. 

Kommentare