Studie: Wer KI in der Arbeit nutzt, ist gesünder und glücklicher

Künstliche Intelligenz im Job? Studie bestätigt positive Effekte.
Eine Langzeitstudie hat überraschende Ergebnisse zur Wirkung von KI auf Beschäftigte geliefert. Diese seien wohl gesünder.

Die Studie, veröffentlicht in Scientific Reports, begleitete über 20 Jahre lang fast 18.500 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland. Ziel war es, die langfristigen Auswirkungen vom Einsatz Künstlicher Intelligenz im Berufsleben zu untersuchen. Die Ergebnisse sind verblüffend. 

Dabei verglichen Forscher über zwei Jahrzehnte hinweg (2000–2020) Menschen in KI-intensiven Berufen (etwa in der Logistik, Pflege oder im Büro) mit Beschäftigten in traditionellen Arbeitsfeldern (Handel, Bau). 

Ergebnisse: Durch KI körperlich fitter

Die Ergebnisse zeigen durchwegs entweder neutrale oder positive Effekte durch den KI-Einsatz. Besonders signifikant war, dass Menschen in KI-intensiven Jobs über deutlich bessere körperliche Gesundheit berichteten. Dies führen die Wissenschafter auf die Entlastung durch KI zurück – beispielsweise bei körperlich belastenden Tätigkeiten in der Lagerlogistik oder bei zeitraubenden Dokumentationsaufgaben im Pflegebereich. Statt schwerer körperlicher Arbeit oder langwieriger Administration konnten sich Beschäftigte stärker auf überwachende, planende oder zwischenmenschliche Aufgaben konzentrieren.

Psychische Gesundheit bleibt stabil

Entgegen vieler Befürchtungen zeigten sich auch keine Hinweise auf eine Zunahme psychischer Belastungen durch KI. Weder Angstzustände noch Depressionen oder Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz nahmen zu. Die Jobzufriedenheit blieb stabil oder verbesserte sich leicht. Auch hinsichtlich der vorherrschenden Angst vor "Roboterbedrohung" konnte kein negativer Trend festgestellt werden.

Weniger Arbeitszeit, mehr Produktivität 

Ein weiterer positiver Effekt: Arbeitnehmer in KI-zugewandten Berufen arbeiteten im Durchschnitt etwa 30 Minuten weniger pro Woche, ohne Einbußen beim Lohn oder der Beschäftigung hinnehmen zu müssen. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass KI – zumindest unter bestimmten Bedingungen – nicht etwa zu Arbeitsplatzverlusten führt, sondern zu humaneren Arbeitsbedingungen beitragen kann.

Auch Arbeitsgeber profitieren

Doch auch Arbeitgeber haben etwas davon: Zufriedenere, gesündere Mitarbeitende sind weniger krank, kündigen seltener und leisten mehr. Durch KI-gestützte Tools (z. B. intelligente Zeitplanung, vorausschauende Wartung, Nachfrageprognosen) lassen sich Arbeitsabläufe besser planen, was zur Senkung von operativen Kosten und Vermeidung von Überstunden führt.

OECD sagte Trend bereits voraus

In einem OECD-Bericht über KI am Arbeitsplatz wurde bereits 2023 betont, dass bei guter Regulierung KI zur Reduktion körperlicher Belastungen beitragen kann, ohne Jobs zu ersetzen. Gleichzeitig warnte die Analyse davor, dass ungleich verteilte Vorteile entstehen können, wenn Qualifikationsunterschiede oder fehlende Weiterbildungsangebote nicht aktiv adressiert werden.

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