Wofür nutzen Boomer und ältere Personen die KI – und wofür nicht?

Frau mit Smartphone in Park.
Eine neue US-Studie hat nun gezeigt, welche KI-Anwendungen bei älteren Generationen hoch im Kurs liegen.

Laut einer aktuellen Erhebung der University of Michigan ist Künstliche Intelligenz längst kein exklusives Thema mehr für die jungen Generationen. Besonders überraschend: In den USA nutzen Menschen ab 50 aktiv KI-Tools wie Sprachassistenten und ChatGPT.

Mehr als die Hälfte hatte bereits Kontakt mit KI

Rund 55 Prozent der über 50-Jährigen haben bereits KI-gestützte Tools verwendet. Besonders beliebt sind dabei Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Siri oder Google Assistant, aber auch ChatGPT und Google Gemini. Konkret dominieren folgende Felder:

  • Unterhaltung (37 %)
  • Sicherheit (35 %)
  • Informationsbeschaffung (30 %)
  • soziale Vernetzung  (12 %)
  • Erstellung von Texten oder Bildern (11 %)
  • Reiseplanung (9 %) 

Alltagsspaß durch KI-Rätsel

Gerade das Feld Unterhaltung und geistige Aktivierung wird für ältere Erwachsene in Studien immer wichtiger, weil es eine niederschwellige Möglichkeit ist, mit KI-Technologien in Berührung zu kommen. Vor allem Spiele, Quizze, Gedächtnistraining oder das Generieren kreativer Inhalte (z. B. KI-Bilder) kann hier kognitive Fähigkeiten stärken.

KI für Sicherheit benutzt

Ein Drittel der über 50-Jährigen in den USA hat KI-unterstützte Sicherheitssysteme wie

  • smarte Türkameras,
  • Bewegungsmelder,
  • oder digitale Alarmanlagen installiert.

93 Prozent dieser Nutzer berichten, dass sie sich durch die Technologie sicherer fühlen. Für viele bedeutet das, länger selbstständig in der eigenen Wohnung leben zu können, ohne sich auf externe Hilfe verlassen zu müssen.

Mehr Autonomie, weniger Angst

Besonders bei älteren Menschen spielt das subjektive Sicherheitsgefühl eine zentrale Rolle. Viele Befragte sehen in KI nicht primär ein technisches Gadget, sondern eine Unterstützung gegen Einsamkeit, Unsicherheit und Kontrollverlust. Einsamkeitsbekämpfung durch KI ist ein zweischneidiges Schwert und wird in der Forschung kritisch betrachtet. 

KI-gestützte Chatbots oder Sprachassistenten können Gespräche simulieren, doch sie ersetzen keine echten sozialen Bindungen. Digitale Assistenten können kurzfristig Trost spenden, verstärken aber mitunter das Gefühl, keine echten Menschenkontakte mehr zu haben.

Gesundheit eher heikles Thema

Ein deutliches Bild zeigt sich beim Thema Gesundheit: 74 Prozent der Boomer äußern wenig bis gar kein Vertrauen in KI-generierte Gesundheitsinformationen. Gleichzeitig fühlen sich 20 Prozent überfordert und trauen sich nicht zu, Fehlinformationen zu erkennen. Viele greifen stattdessen auf traditionelle Quellen wie Ärzte, Apotheker sowie Webseiten von Gesundheitsinstitutionen zurück, denen sie deutlich mehr Vertrauen schenken.

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