Nach Haftbefehl-Doku: Dieser Song aus den 70ern stürmt die Charts

Rapper Haftbefehl erzählt aus seinem Leben
Nach der erfolgreichen Netflix-Dokumentation über den Rapper Haftbefehl haben sich die Reaktionen im Netz überschlagen.

Am 28. Oktober wurde auf Netflix der Dokumentationsfilm über den Rapper Haftbefehl veröffentlicht. In "Babo Die Haftbefehl-Story" erzählt der Künstler über seine schwierige Vergangenheit, mentale Gesundheit, Straßenkriminalität und wie er versucht, sein Leben als Superstar und Familienvater unter einen Hut zu bringen. 

Doch auch seine Drogenabhängigkeit ist ein großes Thema, denn der Künstler wäre während den Dreharbeiten fast gestorben

Doku klettert auf Platz 1 der Netflix-Charts

Der 39-jährige Aykut Anhan, wie Haftbefehl mit bürgerlichem Namen heißt, zeigt sich in der Doku ungefiltert und ehrlich. Dass er koksabhängig ist, verheimlicht er nicht, sondern zeigt schonungslos, wie sehr die Sucht nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Familie belastet. Vor allem seine Frau erzählt in den Aufnahmen, dass sie das Leben als quasi "alleinerziehende" Mutter oft überfordert, obwohl sie ihren Mann lieben würde. 

Die Produktion über den Rap-Star hat Erfolg: In Deutschland, Österreich und in der Schweiz steht sie an Platz 1 der Netflix-Charts. Die Reaktionen auf den Film haben sich im Netz quasi überschlagen.  

"In meinem Garten" wieder in den Charts

In einer Szene der Dokumentation sieht man den Rapper, in der er das Lied "In meinem Garten" von Reinhard Mey mit dünner Stimme singt. Der Song wurde in den 1970er-Jahren veröffentlicht. Haftbefehl bezeichnet die Nummer als "brutalen Song"

  • In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist Meys Werk wieder in den "Viral Top 50"-Charts auf Spotify vertreten.
  • Immer mehr User und Userinnen bekunden im Netz, wie sehr sie "In meinem Garten" mögen und seit der Veröffentlichung der Dokumentation hören. 

Reinhard Mey meldete sich bei Haftbefehl

In einer Instagram-Story bedankte sich Haftbefehl bei Reinhard Mey, dass er seinen Song für die Dokumentation freigegeben hat. Anfangs war das Team des 82-Jährigen noch skeptisch, ob sie bei der Produktion mitwirken sollen. Doch ein persönlicher Brief des Regisseurs konnte den Musiker überzeugen, den Song für die Verfilmung freizugeben. Mey hat sich die Doku angesehen und sich bei Haftbefehl gemeldet, was den Rapper sehr berührte. Er fühlte sich von Mey bestätigt und kommentierte in der Story, dass man Künstler "hinter den Schlafzeilen" erst verstehen sollte, bevor man sich "ein Urteil" über die Person erlaubt. 

Soll Deutschrap in der Schule thematisiert werden?

Schüler und Schülerinnen aus Offenbach und Hessen haben laut Hessenschau nun sogar gefordert, dass die Geschichte des Rappers auch in der Schule thematisiert wird. "Wenn Schule ein Ort der Lebensrealität sein soll, dann darf sie nicht nur Goethe lesen, sondern auch Haftbefehl hören", erklärte Cengizhan Nas, stellvertretender Stadtschulsprecher, in einer Pressemitteilung. Im Netz wird der Vorschlag unterstützt, auch Lehrpersonal zeigt sich offen für die Inklusion in den Lehrplan. Immerhin würde die Geschichte des Rappers auch als Mahnmal gelten, dass die Schattenseiten von Ruhm und Drogen zeigen würde. 

Im Unterricht soll dadurch mehr über kulturelle Vielfalt, moderne Analyseformen der Songtexte und Themen wie Migration, Politik und soziale Ungleichheit gesprochen werden. Die Forderung des Stadtschülerrats wurde beim hessischen Kulturministerium jedoch abgelehnt: "Weder die Texte des Rappers noch sein kontroverses Auftreten in der Öffentlichkeit stehen im Einklang mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag, den die Schulen erfüllen."

Was ist mit der Nase von Haftbefehl passiert?

Neben der tragischen Lebensgeschichte von Anhan stand nach der erfolgreichen Netflix-Doku vor allem die Nase des Rappers im Fokus, denn diese hatte sich im Laufe der Dokumentation stark verändert. Im Netz wunderte sich das Publikum, wieso das Gesicht des 39-Jährigen plötzlich anders aussieht. Grund dafür war sein Kokskonsum: Durch übermäßiges Schnupfen der Droge ist die Nase in sich zusammengefallen – dafür sorgten vor allem Löcher, die sich in der Nasenscheidewand entwickelt haben. 

Emotionale Reaktionen auf Doku

Unzählige Nutzer und Nutzerinnen berichteten auf Social Media, dass sie von der Dokumentation "schockiert", aber auch "ergriffen" waren. Einige User und Userinnen berichteten, dass sie beim Ansehen weinen mussten. So würden sie aber vor allem an seine Frau Nina und seine Kinder denken, die laut mehreren Kommentaren "am meisten" unter den Eskapaden des Rappers leiden würden. 

Doch auch negative Stimmen meldeten sich zu Wort: Der Rapper sei ein "Junkie", der egoistisch ist und nicht für seine Familie da sei. Auch seine Frau wird hart kritisiert: Sie würde sich "freiwillig" dazu entscheiden, sich und ihren Kindern dieser Situation auszusetzen. 

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