"Japanische Baba Wanga": Das prophezeit die Hellseherin für 2026

Japans Baba Wanga machte eine präzise Vorhersage (Symbolbild).
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 erschütterte am Sonntag, dem 10. August 2025, die nordwestliche türkische Provinz Balikesir. Ein Todesopfer wurde bereits bestätigt, mehrere Menschen mussten verletzt aus den Trümmern ihrer Häuser geborgen werden. Besonders brisant: Die japanische Hellseherin Ryo Tatsuki hat dieses und weitere Erdbeben bereits 1999 prophezeit.
Große Erdbeben vor 26 Jahren vorhergesagt
Bereits vor 26 Jahren hatte die japanische Illustratorin und selbst ernannte Seherin Ryo Tatsuki in ihrem 1999 erschienenen Werk "The Future I Saw" dramatische Szenarien für Juli und August 2025 beschrieben. Dabei sprach sie etwa von einer "bebenden Katastrophe, die für Chaos und Zerstörung in der Türkei sorgen wird". Auch das Erdbeben, das am 29. Juli 2025 die russische Halbinsel Kamtschatka erschüttert und einen Tsunami ausgelöst hat, wurde von Tatsuki vorhergesagt.
Tsunami Ende Juli prophezeit
Sie beschrieb Bilder von "kochendem Meerwasser" und Küsten, die im Meer versinken. Tatsächlich trafen am 30. Juli Wellen von bis zu fünf Metern Teile der Pazifikküste und erreichten auch die japanische Insel Hokkaidō. Obwohl sie das Ereignis für 5. Juli vorhersagte, legte sich die Autorin fast punktgenau auf den Ausgangsort des Bebens fest. Die geographische Nähe zu Kamtschatka wird daher im Netz als "unglaublich" diskutiert.
Weitere Katastrophen und Todesfälle "gesehen"
1. Tōhoku-Erdbeben & Tsunami (März 2011)
Die erste Ausgabe ihres Mangas "The Future I Saw" enthielt auf dem Cover eine Textzeile: "Ein großes Unglück im März 2011", was viele als Hinweis auf das verheerende Tōhoku-Erdbeben mit Tsunami und Fukushima-Kernschmelze interpretieren.
2. Tod von Freddie Mercury (November 1991)
Ryo Tatsuki will im November 1976 einen Traum gehabt haben, in dem ihr der Tod des Queen-Sängers Freddie Mercury vorhergesagt wurde – exakt 15 Jahre vor dem tatsächlichen Todesdatum am 24. November 1991.
3. Tod von Prinzessin Diana (2020)
Mitte 1997 soll sie einen Traum mit Symbolen wie einem Tunnel und trauernden Menschen gehabt haben, den sie später als Vorahnung des tödlichen Autounfalls von Prinzessin Diana interpretierte.
4. Corona-Pandemie (1990)
Bereits in den 1990er-Jahren will sie eine Vision von einer "seltsamen Krankheit mit Atemnot" gehabt haben, die sich 2020 weltweit ausbreiten würde – von ihren Anhängern wird dies als Vorhersage der COVID-19-Pandemie gedeutet.
Vision für 2026 – Erdbeben & Tsunami in Kanagawa
In einem ihrer Träume stellte Ryo Tatsuki ein schweres Erdbeben in der Region Kanagawa in Japan in Aussicht, das zwischen Juni und September 2026 eintreten soll. Demnach soll ein Tsunami die Küstenbereiche, inklusive des Ballungsraums Yokohama, überspülen. Diese Prophezeiung wurde bereits in den frühen 1990er-Jahren abgedruckt.
In Social-Media-Kanälen wie TikTok, X (ehemals Twitter) und Weibo verbreitete sich der Hashtag #July5Disaster rasant. Viele Nutzer spekulierten dabei nicht nur über den Auslöser der bevorstehenden Katastrophe (z. B. Erdbeben, Tsunami oder Cyberangriff), sondern teilten auch Survival-Tipps und Memes zur Vorbereitung auf den Tag. Laut lokalen Medien wurden deshalb auch Survival-Kits in Japan überaus populär. Laut Washington Post führte diese Dynamik auch direkt zu sinkenden Buchungen in Hongkong, Taiwan und Südkorea.
Social Media als Gefahr
Yoshihiro Murai, Gouverneur der Präfektur Miyagi, nahm hierzu im Interview mit der Washington Post Bezug und hinterfragte die Rolle der Sozialen Medien hinsichtlich "visionärer" Katastrophen. "Es ist ein großes Problem, dass sich diese eher unwissenschaftlichen Informationen in den sozialen Medien verbreiten und den Tourismus beeinträchtigen".
Wissenschafter warnen vor Gerüchten
Wissenschafter und Behördenvertreter äußern sich seit Jahren kritisch zu den Prophezeiungen der Illustratorin. Prof. Naoya Sekiya von der Universität Tokio stellt klar: "Mit der heutigen Wissenschaft gibt es keine Möglichkeit, exakt vorherzusagen, wann und wo ein Erdbeben stattfinden wird." Ähnlich warnt Prof. Kimiro Meguro, Experte für Katastrophentechnik an derselben Universität: "Gerüchte wie diese machen die Menschen nur nervös – und Gruppen nervöser Menschen können auf andere Weise gefährlich sein."
Die "japanische Baba Wanga"
Ryo Tatsuki, in Japan als Manga-Künstlerin bekannt, wird wegen ihrer angeblich zutreffenden Visionen oft mit der bulgarischen Mystikerin Baba Wanga verglichen. Diese wurde vor allem durch die Vorhersage des Zerfalls der Sowjetunion, der Terroranschläge am 11. September 2001 und des Brexit bekannt.
Kommentare