Rassismus-Vorwürfe: Gucci stoppt Verkauf von schwarzem Pullover

Dieser Pullover sorgte für Aufregung
Das Kleidungsstück erinnerte Kritiker an erniedrigende Darstellungen von Schwarzen.

Das italienische Luxus-Modehaus Gucci hat am Donnerstag einen schwarzen Rollkragenpullover nach Rassismusvorwürfen sowohl im Onlinehandel als auch in den Geschäften aus dem Sortiment gestrichen. Der "Sturmhauben-Pullover" hatte Kritiker auf den Plan gerufen, weil er sich bis zu den Augen über das Gesicht ziehen lässt, wobei der Mund durch einen Schlitz zwischen dicken roten Lippen zu sehen ist.

Erinnerung an schwarze Kinderbuchfigur

In den sozialen Netzwerken löste der Pullover Empörung aus. Internet-Nutzer fühlten sich an frühere diskriminierende Darstellungen von Schwarzen erinnert, etwa die schwarze Kinderbuchfigur des "Golliwog" - die stereotype Figur mit schwarzem Gesicht, krausem Haar und dicken roten Lippen war als Puppe in den 1970er-Jahren weit verbreitet. Weitere Kritiker machten auf Parallelen mit dem sogenannten Blackfacing aufmerksam, dem Schminken des Gesichts von Weißen zur Darstellung von Schwarzen.

Andere Nutzer verteidigten den Pullover. Sie wiesen den Rassismus-Vorwurf unter Verweis auf die häufig verspielt-kitschigen Ideen des Modedesigners Alessandro Michele zurück.

Gucci zeigte sich dennoch reumütig und sortierte das umstrittenen Kleidungsstück nur wenige Stunden nach den ersten Beschwerden aus. Das Modehaus entschuldigte sich für die "Beleidigung" und gelobte Besserung. Gucci sei der "wachsenden Vielfalt voll und ganz verpflichtet" und werde aus dem Fehltritt lernen.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine italienische Edel-Modemarke mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert wird. Prada zog im Dezember eine Serie von Accessoires wegen Ähnlichkeiten mit Blackface-Darstellungen zurück.

Dolce & Gabbana wurde in China wegen eines Werbespots boykottiert: Das Modehaus hatte eine Chinesin gezeigt, die verzweifelt versucht, Spaghetti und Pizza mit Stäbchen zu essen. Der Mitgründer von Dolce und Gabbana, Stefano Gabbana, goss daraufhin noch mehr Öl ins Feuer, als er China in seiner privaten Instagram-Seite wüst beschimpfte und dies mit einem Kothaufen-Emoji illustrierte.

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