Giorgio Armani: Besonderes Comeback nach 18 Jahren

18 Jahre nach der aufsehenerregenden Absage seiner Schau in Paris zeigt Modeschöpfer Giorgio Armani zum ersten Mal seine junge Pret-a-porter-Linie "Emporio" in Frankreichs Hauptstadt. Doch der legendäre Designer hadert noch immer damit, dass die französischen Behörden im Jahr 1998 kurzfristig die Schau absagten. Der offizielle Grund damals: "Sicherheitsrisiken".
"Ich bin immer noch verärgert"
Manche Medien und der legendäre Modeschöpfer selbst vermuteten allerdings politische Gründe für die Absage. Womöglich passte es der französischen intellektuellen Schickeria nicht, dass ein Italiener ein Geschäft im Kultgebäude des ehemaligen "Drugstore Saint Germain" eröffnen wollte.

"Ich bin immer noch darüber verärgert. Die Art und Weise, wie die französischen Behörden damals die Angelegenheit regelten, machte mich betroffen, und die Erinnerung daran schmerzt noch immer", sagte Armani. "Um zwei Uhr nachmittags strichen sie meine für den Abend geplante Schau mit dem Grund, dass es nur 16 statt der geforderten 17 Notausgänge gab." Obwohl er zugesichert habe, dass ein weiterer Notausgang für die Schau geöffnet werde, seien die Behörden stur geblieben.
Von da an zeigte Armani, der inzwischen Multimilliardär ist, seine Linie "Emporio" nur noch in Mailand. Erst jetzt, zur Neueröffnung des damals umstrittenen Geschäfts, bringt er sie wieder auf den Pariser Laufsteg. Die neue Kollektion soll am (heutigen) Montag gezeigt werden.

Besonders in seiner Heimat Italien gilt Armani als lebende Legende. Nur wenige Designer haben die Modegeschichte so nachhaltig beeinflusst wie der Mailänder. Er "dekonstruierte" den Herrenanzug und machte Hosenanzüge in der Damenmode salonfähig. Sein Stil ist zeitlos, puristisch und dezent. Erst im September - bei seinem Heimspiel während der Mailänder Modewoche - besuchten Stars wie die Tennisspieler Serena Williams und Novak Djokovic seine Schau.
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