Was "Friends"-Star Courteney Cox mit 60 Jahren gelernt hat
Sie ist und bleibt eine Rockstar-Muse. Wie viele Stars können behaupten, dass sie ihren Durchbruch mit einem Sekundenauftritt in einem Bruce-Springsteen-Video schafften? Aber genau das war es, was Courteney Cox mit 19 mit "Dancing in the Dark" ins Rampenlicht beförderte.
So richtig berühmt wurde die Südstaaten-Belle – Cox stammt aus Birmingham, Alabama – neun Jahre später als Monica Geller in "Friends", einer der erfolgreichsten Sitcoms der Welt. Als neurotische Chefköchin, die wenig Glück in der Liebe hatte, bis sie ihren besten Freund Chandler Bing, gespielt von Matthew Perry (2023), heiratete, war sie eine beliebte Figur.
Der Tod ihres Freundes und Kollegen im vergangenen Herbst hat sie, wie auch die anderen vier "Friends", tief getroffen.
Privat war sie kurz mit "Counting Crows"-Leadsänger Adam Duritz (59) zusammen, der für sie den Song "Monkey" schrieb, und danach 14 Jahre mit David Arquette (52) verheiratet, den sie bei den Dreharbeiten zu "Scream" kennenlernte.
Mit ihm hat sie Tochter Coco (20) deren Patentante Courteneys beste Freundin Jennifer Aniston (55) ist. Seit zehn Jahren ist sie mit "Snow Patrol"-Bandmitglied Johnny McDaid (47) zusammen.
Nach "Friends" machte Sie eine Zeit lang Pause und dann spielten Sie die Hauptrolle in "Cougartown", eine Serie, die damals ein Tabu brach: das der älteren Frau, die einen jungen Lover hat.
KURIER: War diese Serie damals ihrer Zeit voraus oder repräsentierte sie die heutige Gesellschaft?
Courteney Cox: Ich glaube, dass sich die Zeiten geändert haben. Es ist nicht, dass Frauen auf jüngere Männer stehen, sondern dass Männer ältere Frauen lieben. Das Vorurteil, dass eine Frau jünger zu sein hat, als ihr Mann, existiert nicht mehr.
Wirklich? Es gibt doch nach wie vor genug alte Männer, die mit 30 Jahre jüngeren Accessoires am Arm herumrennen.
Ich hoffe weiterhin, dass die am Aussterben sind! Vielleicht hat sich das noch nicht ganz geändert, aber zumindest ist auch das Gegenteil möglich und von der Gesellschaft akzeptiert.
Ihre Trennung von David Arquette war bitter, wie geht es Ihnen heute, all die Jahre danach?
Nach meiner Trennung habe ich nur gearbeitet und bin nicht wirklich zum Nachdenken gekommen. Das war ein Glück. Das und die Tatsache, dass ich eine tolle Gruppe von Freunden habe, die für mich da sind.
Haben Sie heute eine gute Beziehung zu David?
David ist ein wundervoller Mensch, hat eine große Seele, und wir sind beste Freunde. Ich dachte immer, ich bin die großartigste Ehefrau, weil ich ihm seine Freiheiten lasse. Und damit meine ich nicht eine offene Ehe oder sexuelle Freiheit, sondern den Respekt vor verschiedenen Interessen. Aber wir haben uns leider auch in verschiedene Richtungen entwickelt.
Wie halten Sie sich fit und gesund?
Ich weiß überhaupt nicht was funktioniert, und ob es überhaupt etwas gibt, was einen wirklich jung bleiben lässt. Gesund ist etwas anderes. Ich trainiere, schwitzen ist das Wichtigste, um die Giftstoffe aus dem Körper zu kriegen, ich habe dafür eine Infrarotsauna. Und Eisbaden! Ich bin ein richtiger Fan geworden.
Was würden Sie tun, wenn Sie nicht Schauspielerin wären?
Ich liebe Innendekoration und Raumgestaltung. Ich würde Häuser einrichten. Das ist vermutlich ohnehin meine Lieblingsbeschäftigung. Schauspielen kommt an zweiter Stelle.
Sie engagieren sich für Schmetterlingskinder, wie sind Sie darauf gekommen?
Die Schwester meines Managers hat einen Sohn, der darunter leidet. Es ist herzzerreißend. Kinder, die man nicht angreifen, die man nicht umarmen kann. Wir müssen dafür eine Heilung finden. Das ist mein größtes Anliegen. Das und Brustkrebs. Meine Schwiegermutter starb daran. Und so viele meiner Freundinnen haben oder hatten Brustkrebs.
Vor zehn Jahren habe ich Sie gefragt, wo Sie sich mit 60, 70 sehen. Sie sehnten sich damals nach mehr Zeit für sich selbst. Haben Sie das geschafft?
Ja, ich habe mich oft gefragt, was ich vom Leben will… wie ich meine innere Ruhe finden kann. Ich bin sehr mütterlich, spiele Mutterersatz für viele Freunde. Aber ich kann mich auch nicht zu sehr verausgaben, zu viel von mir geben, ohne etwas zurückzubekommen. Ich habe endlich die Gewissheit gefunden, dass egal was passiert, es das Richtige ist.
Ist das eine Weisheit, die Sie von Ihren Eltern mitbekamen?
Mein Vater sagte, als er im Sterben lag, er bedaure nur drei Dinge. Zwei sind sehr persönlich und die verrate ich hier nicht, aber das Dritte war, dass er immer dachte, die Kirschen in Nachbars Garten seien besser. Und das sind sie ja nicht. Das schien mir eine wichtige Lektion, die ich auch an Coco weitergeben möchte.
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