Nach Wanda Perdelwitz' Dooring-Unfall: Debatte um Täter-Opfer-Umkehr

Wanda Perdelwitz in einem schwarzen Hemd lächelt.
Der Tod der deutschen Schauspielerin Wanda Perdelwitz beschäftigt Medien und die Öffentlichkeit.

Die aus Serien wie "Traumschiff" oder "Großstadtrevier" bekannte deutsche Schauspielerin Wanda Perdelwitz ist tot: Sie starb mit 41 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Hamburg, wie ihr Management der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. "Die Nachricht vom Tod von Wanda Perdelwitz hat uns tief getroffen", sagte Programmdirektor Frank Beckmann laut Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks vom Donnerstagabend.

Wanda Perdelwitz starb bei Dooring-Unfall

"Neun Jahre lang hat sie mit viel Wärme, Energie und Herzblut die Rolle der Polizistin Nina Sieveking im 'Großstadtrevier' verkörpert - eine Figur, die vielen Zuschauerinnen und Zuschauern ans Herz gewachsen ist", hieß es. Laut Medienberichten starb Perdelwitz bei einem Radfahrunfall. Die Schauspielerin hinterlässt einen 2019 geborenen Sohn.

Demnach sei Perdelwitz am 28. September mit ihrem Fahrrad in der Nähe des Hamburger Dammtorbahnhofs auf einem Radweg unterwegs gewesen, als sie dort mit der Tür eines haltenden Transporters kollidierte, welche vom Beifahrer unvermittelt geöffnet wurde. 

Perdelwitz schlug mit dem Kopf auf den Boden auf und verletzte sich dabei schwer. Eine Woche Woche später verstarb sie im Spital. 

Nach dem tödlichen "Dooring"-Unfall der Schauspielerin Wanda Perdelwitz versammelten sich am Sonntag rund 800 Teilnehmende bei einer Mahnwache in Hamburg-Rotherbaum, zu der der ADFC aufgerufen hatte. 

Debatte um Täter-Opfer-Umkehr

In der Folge des Unfalls entfachte auch eine Debatte in den Medien und der Öffentlichkeit um sogenannte "Täter-Opfer-Umkehr". Das Magazin Focus berichtete unter Berufung auf eine Anfrage bei der Polizei, dass Perdelwitz bei dem Unfall keinen Fahrradhelm getragen habe. Auf Social-Media entbrannte daraufhin eine Diskussion darüber, wer Schuld an der Tragödie trage. Es gibt User, welche an die Helmpflicht appellieren. Ein Großteil warnt davor, die Schuld von der Person, welche die Tür öffnete, auf die Radfahrerin zu verschieben.

So betont etwa ein Social-Media-Nutzer auf X (ehemals Twitter): "Wanda Perdelwitz ist nicht an fehlendem Helm gestorben. Sie ist gestorben, weil Radwege aus der Hölle gebaut werden, die Autofahrer regelrecht zum Parken einladen."

"Fun fact: Ein Helm schützt nicht vor Kopfverlust!", kommentierte jemand. Ein Helm "schütze auch nicht vor Überfahren nach Sturz infolge eines Doorings."

Verkehrsverbände fordern indes Maßnahmen, um solche Unfälle künftig zu verhindern. 

Perdelwitz hatte auch Auftritte im "Tatort" und um "Polizeiruf 110". Sie wirkte ebenfalls in zahlreichen Theaterstücken mit und gewann den deutschen Fernsehpreis. Oliver Pocher, der gemeinsam mit Perdelwitz für das "Traumschiff" vor der Kamera stand und ihren Film-Ehemann spielte, schrieb auf Instagram: "Du warst eine tolle Kollegin, auch wenn es nur eine kurze Begegnung auf Bali war. Es zeigt einem immer wieder, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Deiner Familie, Freunden, Angehörigen und vor allem Deinem Sohn viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit." 

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