Erneut Aufregung um Sarah Connor: Lidl-Werbung erhitzt die Gemüter

Sarah Connor – Streit wegen Handtuch auf dem Kopf
Erst vor kurzem sorgte die deutsche Sängerin Sarah Connor für Aufruhr, weil sie sich in ihrem neuen Song kein Blatt vor den Mund nimmt, was schon beim Titel beginnt: "FICKA!" heißt er und mithilfe von pointierten Texten wehrt sich die 44-Jährige gegen Online-Hass und -Mobbing. Das Musikvideo wurde gar mit einem Warnhinweis versehen, die Reaktionen sind gemischt. Nachlesen können Sie den "Skandal" hier:
Nun eckt Connor erneut an – nicht jedoch mit ihrer Musik, sondern aufgrund ihres neuen Werbespots für die Billig-Supermarktkette Lidl (in Deutschland). Darin schlendert sie glücksbeseelt durch eine Filiale und besingt, gemeinsam mit zahlreichen anderen Lidl-Kunden, die günstigen Preise von Lidl. Der Hintergrund: Die Supermarktkette hat in Deutschland die Preise für rund 500 Artikel massiv gesenkt, was natürlich auch gebührend beworben gehört.
Der Stein des Anstoßes für viele Fans und Internet-User ist freilich aber nicht der Preissturz, sondern die im Clip gesungene "Spar-Hymne", die auf der deutschen Nationalhymne basiert, natürlich mit geändertem – und augenzwinkerndem – Text. Das Motto der Preissturz-Kampagne lautet: "Einigkeit im Preis und Kaufkraft".
Zu sehen ist der Werbespot hier:
Große Empörung über "Spar-Hymne"
Ob sich sowohl Lidl als auch Sarah Connor mit diesem Werbeclip einen Gefallen getan haben, ist fraglich. Denn kurze Zeit nach Veröffentlichung brach ein Shitstorm über die Werbung herein: Die Wahl, die Bundeshymne für Werbezwecke zu benutzen, noch dazu mit umgedichtetem Text, stößt vielen sauer auf.
"Sorry, aber die NATIONALHYMNE zu verhunzen ist in meinen Augen absolut respektlos!!!", ist beispielsweise auf Facebook zu lesen. "Furchtbar, gehe nicht mehr zu Lidl", meint eine andere Userin. Auch, dass Connor sich schämen solle, ist dort zu lesen. Andere Beispiele:
- "Ihr habt doch nicht alle Tassen im Schrank!"
- "Sowas GEHT GAR NICHT!!!"
- "Absolut pietät- und respektlos. Ich stelle mir gerade Donald Trump vor, wenn seine Hymne für ne Klopapierwerbung genutzt würde."
- "Das ist mit Abstand die mieseste Werbung die ich gesehen habe."
- "Das gibt mir sehr zu denken. Dass Lidl mit solch einer Kopfnickerin Geschäfte macht."
- "Wie kann man eine Hymne voller Stolz so verschandeln, gehts noch?"
- "Das ist nicht lustig; das ist beleidigend."
Auf YouTube wurden die Kommentare unter dem Video bereits deaktiviert.
Connor sang 2005 die Bundeshymne falsch
Einige User machen aber auch darauf aufmerksam, dass der Werbespot eine augenzwinkernde Hommage auf Sarah Connors Live-Fehltritt 2005 war – denn die Sängerin hat schon früher keine guten Erfahrungen mit der deutschen Bundeshymne gemacht:
Connor trat damals bei der Eröffnungsfeier der Allianz Arena in München auf und verhaspelte sich im Text: Statt "Blüh im Glanze dieses Glückes" sang sie "Brüh im Lichte dieses Glückes". Diese Panne hatte einen großen Medienwirbel zufolge.
Sarah Connor selbst hat sich zum neuen Lidl-Skandal noch nicht geäußert.
Auch Lidl Österreich hat sich vor einigen Jahren als Werbetestimonial ein bekanntes Gesicht aus der Musikbranche ins Boot geholt: Bei uns wirbt Christina Stürmer für dauerhaft niedrige Preise und gute Lebensmittelqualität – bisher noch ohne Skandal.
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