Worüber freut sich ein König? Was Charles III. von Trump geschenkt bekam

König Charles und Donald Trump
Obwohl es wohl kaum noch etwas gibt, was er nicht schon (einmal bekommen) hat, darf sich Großbritanniens König Charles III. immer wieder über Geschenke freuen.
Zu seiner Krönung hatte der Monarch unter anderem ein Luxusauto geschenkt bekommen. Der König von Bahrain schenkte ihm einen Rolls-Royce, wie aus einer Liste des Palasts hervorgeht. Das Königshaus macht darin öffentlich, welche offiziellen Präsente die Mitglieder der Royal Family in den vergangenen Jahren erhielten. Die Geschenke aus den Jahren 2020 bis 2023 stammen etwa von anderen Staatsoberhäuptern, Organisationen und aus Staatsbesuchen. Der Rolls-Royce sei nicht für den privaten Gebrauch, sondern nur für offizielle Zwecke wie staatliche Anlässe, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.
Schwert, Brosche, Handtasche...
Und auch von US-Präsident Donald Trump, der ungeachtet der Proteste in London diese Woche auf Schloss Windsor zum Staatsbesuch im Vereinigten Königreich empfangen worden war, gab es Geschenke - britischen Medienberichten zufolge nämlich eine Nachbildung eines Schwertes von US-Präsident Dwight D. Eisenhower, das, wie die Zeitung The Independent unter Berufung auf den Palast berichtete, "tiefen Respekt" symbolisiere und "an die historische Partnerschaft" im Zweiten Weltkrieg erinnere. Königin Camilla soll demnach eine goldene Vintage-Brosche mit Diamanten und Rubinen des Nobeljuweliers Tiffany & Co. erwartet haben. Das Schmuckstück symbolisiere "Diplomatie, Freundschaft und Respekt".
An der Seite von König Charles III. wurde der mächtigste Mann der Welt diese Woche durch den Schlossgarten gefahren - musikalisch untermalt von den Nationalhymnen beider Staaten. Begleitet wurde Trump von First Lady Melania, die bei der Ankunft am Mittag durch ihren violettfarbenen Hut mit breiter Krempe auffiel, der ihr Gesicht teilweise verdeckte. In Empfang genommen wurden beide von Charles, Camilla, Prinz William sowie dessen Ehefrau, Prinzessin Kate. Beobachtern zufolge soll Trump Kate auch ein Kompliment ("beautiful") gemacht haben. Am Abend wurde das große Staatsbankett ausgerichtet - der König und Trump sollten auch jeweils eine längere Rede halten. Das Vereinigte Königreich sei für ihn ein "sehr besonderer Ort", hatte Trump kurz nach der Ankunft am Dienstagabend gesagt, er "liebe" es. Der US-Präsident ist großer Fan des Königshauses. Aus Versehen hatte Trump Charles allerdings kurz vor seinem Abflug am Dienstag in Washington einmal "Prinz" genannt.
Charles und Camilla sollen Donald Trump die Union Flag - die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs - die am Tag von Trumps Amtseinführung Anfang dieses Jahres über dem Buckingham-Palast gehisst wurde, und ein handgebundenes Lederbuch überreicht haben.
Für Melania Trump hätten Charles und Camilla dem Independent zufolge eine Schüssel von Künstlerin und Silberschmiedin Cara Murphy aus Silber und Emaille mit dem Monogramm der Königin anfertigen lassen. Außerdem sollte es für die First Lady noch eine personalisierte Handtasche von Designerin Anya Hindmarch geben. Dazu sollen die Trumps noch einen silbernen Fotorahmen mit den Monogrammen des Königspaars erhalten haben.
"Beispielloses" Spektakel für Trump
Nicht jeder freute sich über den Besuch Trumps. Das Ausmaß der militärischen Zeremonie in Windsor sei "beispiellos", hatte das britische Verteidigungsministerium mitgeteilt. Es handle sich um die größte Begrüßungszeremonie im Vereinigten Königreich seit Menschengedenken. In London demonstrierten aber Tausende Menschen gegen den Staatsbesuch. Organisiert von der "Stop Trump Coaliton" versammelten sich die Teilnehmenden am frühen Nachmittag am Portland Place, um gemeinsam Richtung Parlament zu ziehen. Viele Menschen hielten Schilder mit der Aufschrift "Nein zu Rassismus. Nein zu Trump" in der Hand, auch einige kreative Anti-Trump-Masken waren zu sehen. Trump und sein Zirkel hätten in den vergangenen Jahren vielleicht am meisten dazu beigetragen, "die Flammen spaltender, rechtsextremer Politik auf der ganzen Welt anzuheizen", schrieb der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan auch mit Blick auf die rechten Massenproteste am Wochenende in London in einem Gastbeitrag in der Zeitung The Guardian.
Trump war bereits 2019 während seiner ersten Amtszeit zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien gereist. Damals wurde er von Königin Elizabeth II., der Mutter von König Charles III., empfangen.
Zurück zu den Präsenten: Zur Krönung vor zwei Jahren bekam Charles der Palast-Liste zufolge zum Beispiel auch eine Federkrone, Parfum, Wanderschuhe, Manschettenknöpfe, ein Schwert und mehrere Pflanzen. Vom damaligen US-Präsidenten Joe Biden erhielt er eine Ledermappe mit gedruckten Briefen, die seine Königin Elizabeth II. und US-Präsident Eisenhower ausgetauscht hatten.
Offizielle Geschenke könnten getragen und benutzt werden, erklärte die Nachrichtenagentur PA. Die Gegenstände würden aber nicht als privates Eigentum der Royals betrachtet. Geschenke dürfen demnach nicht verkauft oder getauscht werden, sondern werden schließlich Teil der königlichen Sammlung.
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