Prinzessin Beatrice über Frühgeburt: "Überwältigende Angst"

Prinzessin Beatrice über Frühgeburt: "Überwältigende Angst"
Beatrices zweite Tochter Athena Elizabeth Rose kam mehrere Wochen zu früh zur Welt. In einem Essay spricht sie nun über ihre damals empfundenen Ängste.

Das Jahr 2025 startete für Prinzessin Beatrice so schön, wie ein Jahr nur starten kann: Sie und Ehemann Edoardo Mapelli Mozzi wurden erneut Eltern, die kleine Athena Elizabeth Rose kam am 22. Jänner auf die Welt.

So groß die Freude war, so gigantisch war auch die Sorge rund um das Baby: denn Athena war eine Frühgeburt, wog nur knapp zwei Kilogramm. Das brachte Athena zwar den Titel der "offiziell kleinsten königlichen Neugeborenen" ein, doch Beatrice wäre es sicherlich lieber gewesen, auf diese "Ehrung" zu verzichten. Denn die 36-Jährige wurde zuvor wochenlang von nagenden Ängsten, Sorgen und Furcht geplagt, die parallel zur wachsenden Fürsorge für das sich angekündigte neue Familienmitglied wuchsen. 

Nun gewährt die Prinzessin im Rahmen eines Essays für die britische Vogue erstmals einen sehr persönlichen Einblick in ihre komplexe Seelenwelt vor der Geburt von Athena. Eine Seelenwelt, stets pendelnd zwischen Bangen und Vorfreude.

"Überwältigende Angst vor dem Unbekannten"

"Nichts bereitet einen auf den Moment vor, in dem man merkt, dass das Baby zu früh kommen wird", beginnt Beatrice ihr Essay. "Man hat so wenig Kontrolle." Dann beschreibt sie das Gedankenkarussell, das die (erneut) werdende Mutter (Athenas Schwester Sienna ist drei Jahre alt) nicht mehr losließ: "Wird [das Baby] gesund zur Welt kommen? Wird es Komplikationen geben? Wie wird man den Rest des Familienlebens unter einen Hut bringen und gleichzeitig versuchen, für die Gesundheit und Sicherheit dieses kleinen Menschen zu sorgen?"

Natürlich habe sie von Beginn an den Ärzten und Hebammen vertraut. "Aber man hat keine Ahnung, wie sich alles entwickeln wird und was als Nächstes passiert. Die Ungewissheit löst in einem eine überwältigende Angst vor dem Unbekannten aus." Wie zahlreiche anderen schwangen Frauen wurde sie von Schlafproblemen geplagt, lag nächtelang wach, weil sie jede Bewegung des Babys beobachtete und sich immer und immer wieder frage: "Was ist, wenn dies oder das passiert?"

"Wochenlange Tränen der Erleichterung"

Als klar war, dass Athena zu früh auf die Welt kommen werde, überkam Beatrice – unter anderem – ein mächtiges Gefühl der Demut. "Ich habe so viel mehr über unseren bemerkenswerten menschlichen Körper gelernt, aber vor allem auch darüber, was wir nicht wissen." Allgemein habe sie während ihrer zweiten Schwangerschaft "so viel gelernt", betont sie. 

Sie sei "extrem glücklich und dankbar", dass die Geburt schlussendlich gut verlief und Athena gesund auf die Welt kam – vor allem aufgrund der tollen medizinischen Betreuung, wie die Prinzessin mehrmals in ihrem Beitrag betont. "[Athena] war so winzig, dass es mehr als ein paar Wochen dauerte, bis die Tränen der Erleichterung getrocknet waren und sich das Leben mit unserem gesunden Baby real anfühlte", schreibt Betrice und die übebordenden Emotionen sind in jedem einzelnen ihrer Worte spürbar. "Ihre Füße waren so klein - fast so groß wie die Pfoten eines der Kuschelhasen meiner älteren Tochter."

Frühgeburten verbindet Familien weltweit

Natürlich sei sie sich bewusst, so Beatrice, dass nicht alle Frauen auf der Welt über das Privileg einer allumfassenden modernen medizinischen Versorgung verfügen. Genau deshalb möchte sie – vor allem als royale Schirmherrin der Borne Foundation zur Erforschung von Frühgeburten – auf das Thema Frühgeburt aufmerksam machen. Denn die damit zusammenhängenden Sorgen und Ängste würden Familien weltweit miteinander verbinden, ist sie überzeugt.

"Frühgeburten betreffen so viele Familien und stellen sie vor die gleichen Herausforderungen wie mich. In dieser Zeit fand ich Trost darin, so offen wie möglich mit Familie, Freunden und sogar anderen Müttern zu sein und zu versuchen, so viel wie möglich zu lernen", schreibt Beatrice. "(...) Wenn man damit anfängt, merkt man schnell, dass jeder eine Geschichte hat und oft auch eine gemeinsame Erfahrung mit der Geburt. Das bringt die Menschen zusammen." 

Und weiter: "Ich habe ein ungewöhnliches Leben hinter mir, aber meine Freuden und Ängste während der Schwangerschaft und der Mutterschaft sind die gleichen wie die von Millionen anderer Frauen auf der ganzen Welt."

Beatrice möchte Antworten finden

Prinzessin Beatrice bezeichnet sich selbst als "Technologieoptimistin" und betont, dass sich dank sich ständig weiterentwickelnder Technologie Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern jeden Tag mehr Fortschritte beim Verständnis der einzigartigen Komplikationen bei Frühgeburten machen können. Damit möchte sie anderen betroffenen Müttern (und Vätern) Mut schenken.

Trotzdem sei die Arbeit noch nicht getan, ist sie überzeugt: "Ich habe zwar ein paar weitere Antworten darauf, was passiert ist, aber immer noch keine genaue Erklärung. Wenn ich auf diese Monate voller Sorgen zurückblicke, bin ich fest entschlossen, mehr zu tun, um anderen zu helfen, Antworten auf die Fragen zu den Komplikationen zu finden, die zu einer Frühgeburt führen können – Fragen, die meine Tage (und Nächte) während der Schwangerschaft geprägt haben." Sie möchte alles tun, um "sich weltweit für die Lösung von Problemen für Frauen [einzusetzen]". In der Geschichte sei Frauengesundheit lange nicht wichtig genommen worden, kritisiert Beatrice im Essay.

"Bin hoffentlich etwas weiser geworden"

Zum Schluss ihres Essay wird Beatrice noch einmal sehr persönlich: "Vielleicht liegt es daran, dass ich etwas älter und hoffentlich auch etwas weiser geworden bin - oder vielleicht hat es mit der Brust- und Hautkrebsdiagnose meiner Mutter im letzten Jahr zu tun -, aber für mich gibt es nichts Wichtigeres, als die notwendige Forschung zu den gesundheitlichen Herausforderungen zu fördern, mit denen Frauen täglich konfrontiert sind." 

Ihre Hoffnung? Dass ihre beiden Töchter sich als erwachsene Frauen mit diesen Herausforderungen nicht mehr herumschlagen werden müssen.

Beatrice ist die ältere Tochter von König Charles' Bruder Prinz Andrew (65) und dessen Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson (65). 

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