Geheimer Sohn (25): Prinz Laurent erkennt Vaterschaft an

Prinz Laurent mit Brille und im Anzug und seine Frau Claire mit blonden Haaren lächeln.
Der belgische Prinz Laurent macht nicht zum ersten Mal Schlagzeilen - immer wieder waren es negative.

Prinz Laurent von Belgien, jüngerer Bruder von König Philippe, soll einen weiteren erwachsenen Sohn haben. Er erkenne die Vaterschaft des 25-jährigen Clément Vandenkerckhove an, berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga. Demnach habe es seit langem entsprechende Gerüchte gegeben, wonach Laurent ein Kind mit der Schauspielerin und Sängerin Wendy van Wanten - bürgerlich Iris Vandenkerckhove - bekam. 

Laurent - ausgebildeter Marine-Offizier - hatte im April 2003 die Bürgerliche Claire Coombs geheiratet. Im Februar 2004 bekamen die beiden ihr erstes Kind, Prinzessin Louise. Im Dezember 2005 folgten Zwillingssöhne namens Nicolas und Aymeric.

Prinz Laurent macht nicht zum ersten Mal Schlagzeilen - immer wieder waren es negative. 2011 hatte er der früheren belgischen Kolonie Kongo einen von der Regierung nicht gewünschten Privatbesuch abgestattet. Auch mit Raserei am Steuer machte er schon von sich reden. Belgische Medien haben ihn "Rebellenprinz" getauft.

Der Fall von Laurents Vater

Auch Laurents Vater erregte vor einigen Jahren Aufsehen, als er ein uneheliches Kind anerkennen musste: Angefangen hat alles mit den Enthüllungen eines 18-Jährigen. In seiner 1999 erschienenen Biografie über die belgische Königin Paola erwähnte der blutjunge Mario Danneels ganz nebenbei, dass Paolas Ehemann Albert eine uneheliche Tochter namens Delphine habe. Ein lange gehütetes Geheimnis war aus dem Sack und der royale Skandal war perfekt. Über 20 Jahre und einen langwierigen Rechtsstreit später hat ein Gericht die damals 52-jährige Delphine im Jahr 2020 endgültig als Prinzessin von Sachsen-Coburg und Halbschwester von König Philippe anerkannt. "Ich war die Schmutzwäsche von König Albert", sagte Delphine damals in der australischen Sendung "60 Minutes" über ihr Leben als hartnäckig verleugnete Tochter eines Monarchen. Die Künstlerin, die bis dahin Boël hieß, kämpfte seit 2013 gerichtlich um die Anerkennung als Tochter des belgischen Ex-Königs. Nach ihrer Darstellung hatten ihre Mutter, die Baronin Sybille de Sélys Longchamps, und Albert vor Jahrzehnten eine längere Affäre, was Albert lange Zeit bestritt.

Doch 2020 änderte sich die Beziehung zwischen der restlichen Königsfamilie und der Prinzessin. "Wir hatten Gelegenheit, uns während eines langen und intensiven Austauschs kennenzulernen, der es uns ermöglichte, über unser jeweiliges Leben und unsere gemeinsamen Interessen zu sprechen", hieß es. Die Verbindung werde sich nun in "familiärem Rahmen" entwickeln. Kurz darauf ließ auch Albert die Öffentlichkeit wissen, dass er sich auf bessere Tage mit seiner nun anerkannten Tochter freue. "Ich unterstütze voll und ganz das Kommuniqué, das der König und Prinzessin Delphine gerade veröffentlicht haben, und ich schließe mich dem Geist dieser Botschaft an", teilte der Ex-König damals mit.

Auch Prinz Laurent äußerte sich wohlwollend über das neue Mitglied der königlichen Familie. "Sie weiß, dass unsere Tür - die meiner Frau und meine - ihr immer offen steht", sagte Delphines Halbbruder.

Sie habe lange für etwas kämpfen müssen, das zu ihr gehöre, sagte Delphine zu jener Zeit laut "60 Minutes". Es habe sie viel Zeit gekostet, zu sagen: "Warte, so lasse ich mich nicht behandeln", sonst "werde ich innerlich langsam sterben". Während ihrer Kindheit habe ihre Mutter nicht verraten, dass sie mit dem Königshaus verwandt sei, sagte Delphine, die am 22. Februar 1968 zur Welt kam. "Es wäre ein großer Skandal gewesen, denn meine Mutter war damals noch offiziell verheiratet und Albert war mit Paola verheiratet." Daher sei es besser gewesen, die Sache geheim zu halten. Dennoch habe Albert eine wichtige Rolle in ihrer Kindheit gespielt. "Wir verbrachten die Ferien gemeinsam, üblicherweise auf seinem Boot", erinnerte sich Delphine. Die Affäre ihrer Eltern bezeichnet sie als "großartige Liebesgeschichte".

Häufig sei sie als "Bastard" beschimpft worden, als "Unruhestifterin", die Belgien unter Druck setze, sagte Delphine vor fünf Jahren in "60 Minutes". Dennoch war sie vor Gericht gezogen. Zunächst scheiterte sie, 2018 entschied das Brüsseler Berufungsgericht dann jedoch, dass Albert sich einem Vaterschaftstest unterziehen muss. Und drohte mit einem Zwangsgeld von 5000 Euro pro Tag, falls er den Test verweigern sollte. Albert willigte schließlich ein, wollte das Ergebnis zunächst aber nicht veröffentlicht sehen. Am Ende gestand er die Vaterschaft über seinen Anwalt dann ein. Am 1. Oktober 2020 hatte das zuständige Brüsseler Gericht endgültig im Sinne der Künstlerin entschieden.

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