König Charles: So geht er mit dem "Andrew-Problem" um
Zusammenfassung
- König Charles begegnet Skandalen um Prinz Andrew und dem Bruch mit Prinz Harry durch erhöhten Arbeitseifer und öffentliche Präsenz, um das Vertrauen in die Monarchie zu stärken.
- Prinzessin Anne unterstützt Charles mit ebenso großem Pflichtbewusstsein und repräsentiert gemeinsam mit ihm traditionelle Werte im Kontrast zu anderen Familienmitgliedern.
- Prinz William verfolgt einen anderen Ansatz, indem er sich auf wenige, intensive Termine konzentriert und dabei familiäre Verpflichtungen berücksichtigt.
König Charles III. hat in seiner noch jungen Regentschaft mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, die Krone sitzt schwer am Haupt des 77-Jährigen. Neben dem Bruch mit seinem Sohn Prinz Harry und seiner Krebserkrankung belastet ihn sowohl als Bruder als auch als britischer König die Skandale rund um Andrew Mountbatten-Windsor, der in Ungnade fiel, nachdem seine enge Beziehung zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein bekannt wurde. Für Charles gilt es seit Monaten deshalb, das Vertrauen des Volkes in die Monarchie zu bewahren beziehungsweise wiederherzustellen.
Eine schwierige Aufgabe, die sich der König hier stellen muss. Im Interview mit der britischen Zeitung Mirror erklärt Royal-Expertin Jennie Bond, welche Strategie Charles hier verfolgt.
"Unermüdlicher" Arbeitseifer
Laut Bond lautet Charles" Lösung für das "Andrew-Problem" sowie für Monarchie-Krisen im Allgemeinen: arbeiten und nicht mehr arbeiten. Der "unermüdliche" Arbeitseifer des Königs sei so stark wie eh und je, erklärt Bond.
"Der König erhöht seine Arbeitsbelastung, um [die Skandale] auszugleichen", so Bond gegenüber Mirror. "Er ist ein Mann mit einer Mission: Er will das Erbe seiner Mutter schützen, selbst Spuren in der Geschichte hinterlassen und die Monarchie in bester Verfassung an seinen Sohn William übergeben, wenn die Zeit gekommen ist."
Mit einem Terminkalender, der prall gefüllt ist, verfolgt Charles einen Ansatz, der auf der Maxime seiner Mutter, der verstorbenen Königin Elizabeth II., basiert: "Der Souverän muss gesehen werden, um geglaubt zu werden." Die öffentliche Präsenz und die Betonung von Pflichtbewusstsein sollen die Monarchie stabilisieren und das Image der Krone wahren, analysiert die Expertin.
Prinzessin Anne unterstützt ihren Bruder Charles
Eine besondere Stütze für Charles ist seine Schwester, Prinzessin Anne. "Sie steht an seiner Seite und arbeitet genauso hart wie er", betont Bond. Im vergangenen Jahr absolvierte Anne sogar mehr Arbeitstage als der König selbst, auch wenn ihre Gesamtzahl an Engagements etwas niedriger ausfiel. Zusammen repräsentieren die beiden Royals "eine traditionsbewusste Pflichterfüllung, die in starkem Kontrast zu den Kontroversen um andere Familienmitglieder steht."
Prinz William: Ein anderer Ansatz
Kritiker werfen Prinz William vor, dass der Thronfolger in der "Rangliste" der royalen Verpflichtungen nur auf dem siebten Platz von zehn landete. Bond plädiert hier jedoch für Verständnis: "Ich glaube, wir sollten ihm etwas Nachsicht gewähren. Schließlich ist er der einzige arbeitende Royal mit einer jungen Familie und einer Frau, die kürzlich eine anstrengende Krebstherapie durchlaufen hat."
William verfolgt zudem einen anderen Ansatz als sein Vater. Während Charles oft mehrere Termine an einem Tag wahrnimmt, konzentriert sich William auf wenige, dafür längere und intensivere Begegnungen. "Er möchte konkrete Ergebnisse aus seinem Engagement sehen", erklärt Bond.
Ein Leben im Dienst der Krone
Trotz der Herausforderungen zeigt Charles keine Anzeichen von Erschöpfung. Seit mehr als 60 Jahren engagiert er sich für die Krone und Bond ist überzeugt, dass er dies bis zu seinem Lebensende tun wird. "Wie seine Mutter – die mit 96 Jahren nur zwei Tage vor ihrem Tod ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte – wird er fast sicher bis zu seinem letzten Tag arbeiten."
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