Adelskommentatorin: Harry kann seine 2 großen Probleme nicht voneinander trennen

Prinz Harry
In einem BBC-Interview sprach Harry kürzlich deutlich wie selten von einer "Versöhnung" mit dem Rest der Royals. Das Vorhaben dürfte sich weiter schwierig gestallten.

Er wisse nicht, wie lange sein Vater König Charles noch zu leben habe, sagte Prinz Harry kürzlich in einem BBC-Interview, in dem er zugleich Hoffnung auf Versöhnung äußerte. Dem britischen Palast dürfte der Satz überhaupt nicht gefallen haben, meinen manche Kommentatoren. Die Aussage werde in den Medien und in der Öffentlichkeit weitere Spekulationen auslösen, sagte eine frühere Palastsprecherin dem Sender Sky News. Wenn sich Harry eine Versöhnung wünsche, mache man das im Privaten - und nicht in einem Interview. 

Wie stehen die Chance für eine Versöhnung mit Harry? 

Harrys jüngstes Interview zeigte erneut die Verwerfungen in der Familie. Vor fünf Jahren hatten er und seine Frau Herzogin Meghan sich von ihren royalen Pflichten losgesagt, mittlerweile leben sie in den USA. Das Verhältnis zur Königsfamilie gilt als zerrüttet. Nach einer erneuten Niederlage vor Gericht, wo Harry für seine Sicherheitsvorkehrungen kämpfte, machte er diese Kluft im Interview deutlich. Das Aussöhnungs-Vorhaben, von dem Harry sprach, dürfte sich weiter schwierig gestallten: Man merke ihm seinen Ärger, sein Misstrauen und seine Verzweiflung an, sagt die frühere BBC-Expertin Jennie Bond

Afua Hagan, Adelskommentatorin des kanadischen Senders CTV, sieht das ähnlich. Sie meint, Prinz Harry könne seine familiären Konflikte und seine Forderungen nach Sicherheitsmaßnahmen eben nicht separat betrachten. "Ich glaube nicht, dass er die Probleme mit seiner Familie von den Sicherheitsproblemen trennen kann, weil das alles miteinander verbunden ist", sagt sie laut der Zeitung Mirror im Gespräch mit True Royalty TV

"Der Grund, warum er in der Position ist, in der er jetzt ist, ist die Familie, weil er das Gefühl hat, dass sie dazu beiträgt, seiner Kernfamilie, seiner unmittelbaren Familie, die Sicherheit zu nehmen." Harry habe im Interview "eindeutig gebrochen" gewirkt und doch gute Argumente geliefert: "Er war verzweifelt. Man konnte sehen, dass die letzten fünf Jahre ihren Tribut gefordert haben (...), aber er hat einige sehr, sehr gute Punkte gemacht", so Hagan.

Tatsächlich wirkte Harry im Sakko und im weißen Hemd so, als setze ihm dieser Tag ganz schön zu. Die Niederlage vor dem britischen Berufungsgericht in der Debatte um den Schutz von ihm und seiner Familie sei niederschmetternd, sagte er im Interview der BBC. "Es wäre schön, sich zu versöhnen", so Harry, er meinte aber auch: "Wenn sie das nicht wollen, ist das ihre Sache." 

Was es mit Harrys Niederlage vor Gericht auf sich hat

Das Interview folgte auf die erneute Niederlage des Prinzen vor Gericht. Ein Berufungsgericht wies einen Einspruch Harrys gegen eine Entscheidung ab, wonach er und seine Familie bei Reisen nach Großbritannien nicht mehr automatisch den gleichen Sicherheitsstatus bekommen wie der Rest der britischen Royals. 

Wegen der Sicherheitsdebatte spreche Charles nicht mit ihm, sagte Harry. In den Händen seines Vaters liege viel Kontrolle. Initiiert worden sei das alles von einer anderen Regierung, sagte Harry. Seit vergangenem Jahr regiert in Großbritannien die sozialdemokratische Labour-Partei, nicht mehr die Konservative Partei. Das verantwortliche Innenministerium hatte geltend gemacht, Harry erhalte maßgeschneiderte Vorkehrungen. Es gehe demnach nicht darum, dass Sicherheitsvorkehrungen, wie sie bisher für Harry bestanden, unter keinen Umständen mehr angeboten würden. Harrys Status habe sich aber verändert, er verbringe den größten Teil seiner Zeit im Ausland. Harrys Anwältin hatte dagegen in dem Verfahren unter anderem eine Morddrohung der Terrororganisation Al-Qaida angeführt. 

Er vermisse das Vereinigte Königreich, meinte Harry. "Natürlich tue ich das. Und es ist ziemlich traurig, dass ich nicht in der Lage bin, meinen Kindern mein Heimatland zu zeigen." Festgehalten war die Entfremdung von der Familie in Harrys Autobiografie "Spare“ ("Reserve") und einer Netflix-Dokuserie.

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