Adelsexperte: Warum sich Meilenstein von Kate und William verzögert

Prinzessin Kate und Prinz William
In Großbritannien gilt (eigentlich): Der Monarch oder die Monarchin, dessen oder deren Partner und der Thronfolger vergeben Herstellern bestimmter Produkte das Recht, ein Siegel mit dem jeweiligen Wappen als Hoflieferant zu tragen. Dieses Recht verlischt zwei Jahre nach dem Tod eines Royals. Nach Angaben der BBC durften auch die von König Charles als Prince of Wales vergebenen Siegel nach dem Ableben seiner Mutter Queen Elizabeth II. weiterverwendet werden.
Zusätzlich hätte damals auch Prinz William als neuer Träger dieses Titels ebenfalls das Recht, Hoflieferanten zu benennen, bekommen sollen. Bis heute sind es aber tatsächlich nur der König und seine Ehefrau Königin Camilla, die die Auswahl jener Hersteller, die die begehrte Auszeichnung "Royal Warrant" erhalten, treffen dürfen. Der Monarch hatte die Verleihung des Rechts verschoben, schrieb etwa das Hello!-Magazin.
Der Adelsexperte und Autor Robert Jobson glaubt, dass das vor allem praktische Gründe hat. "Es gibt da eine Verzögerung. Es kann immer kleiner Verzögerungen geben", sagte er im "A Right Royal"-Podcast. Man dürfe "nicht vergessen, dass es zuvor lange keinen Wechsel auf dem Thron mehr gegeben hat" und zunächst der König und die Königin im Vordergrund stehen würden. Er denke aber, dass auch die nächste Generation die Ehre "zu gegebener Zeit" erhalten werden.
Die Adelskommentatorin Emily Nash beruft sich auf die Tradition: "Es gab seit etwa einem Jahrhundert keine Prinzessin von Wales mehr, die Royal Warrants bestimmen konnte. Es wird also eine ziemliche Veränderung sein."
Neu auf die Liste kamen vergangenes Jahr etwa die Friseurin von Charles' Ehefrau Königin Camilla, Jo Hansford, sowie der Juwelier Wartski, der die Eheringe des Königspaars zur Hochzeit 2005 fertigte.
Hunderte Anbieter halten königliches Siegel
Laut Palast gibt es etwa 800 Einzelpersonen, Marken und Unternehmen, die sich königliche Hoflieferanten nennen dürfen. Sie dürfen dann das königliche Wappen auf ihren Artikeln verwenden. "Die Hoflieferanten stellen den königlichen Haushalten ihre Waren und Dienstleistungen nicht kostenlos zur Verfügung, und alle Transaktionen erfolgen auf streng kommerzieller Basis", betont der Palast. Die "Royal Warrants" werden für fünf Jahre vergeben und können beliebig häufig verlängert werden.
Kate hatte im vergangenen Jahr längere Zeit aussetzen müssen. Mitte Jänner 2024 hatte sie sich einer Operation im Bauchraum unterziehen lassen. Noch während sie sich von dem Eingriff erholte, erhielt sie eine Krebsdiagnose. Bald darauf begann sie mit einer Chemotherapie. Seit Abschluss der Therapie im September 2024 kehrt sie schrittweise wieder zu ihren royalen Aufgaben zurück.
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