Adelsexperte: Warum die Royals Buckingham-Palast nie geliebt haben

Die britische Königsfamilie steht auf dem Balkon des Buckingham-Palasts in London.
Lange ist ihr letzter Übersiedelung ja noch nicht her, und doch packen Prinz William und Prinzessin Kate aktuell schon wieder Umzugskartons.

Lange ist ihr letzter Übersiedelung ja noch nicht her, und doch packen Prinz William und Prinzessin Kate aktuell schon wieder Umzugskartons.

Das Paar soll noch heuer mit seinen drei Kindern, Prinz George (12), Prinzessin Charlotte (10) und Prinz Louis (7), innerhalb des weitläufigen Parks um Schloss Windsor die Bleibe wechseln. Seit 2022 lebte die Familie in dem eleganten, aber vergleichsweise bescheidenen Anwesen Adelaide Cottage, das 1831 für die Gattin von König William IV., Königin Adelaide, errichtet wurde. Künftig sollen sie in der großzügigeren Forest Lodge wohnen. Von einer Hütte im Wald, wie man den Namen übersetzen könnte, kann aber nicht die Rede sein: Vielmehr handelt es sich dabei um ein kleines Schloss. 

Buckingham-Palast wird eher als "Büro" betrachtet

Einem BBC-Bericht zufolge plane das Thronfolgerpaar langfristig: Forest Lodge soll demnach das "Forever Home" der beiden werden, wo sie auch leben wollen, wenn sie einmal König und Königin sein werden.

Dass der Buckingham-Palast im Herzen Londons keine Wohn-Option für William war, überrascht den britischen Adelsexperten und Autor Robert Lacey nicht. "Ich glaube nicht, dass er jemals geliebt wurde", sagte er im Gespräch mit der Zeitung Telegraph. "Wenn man liest, was Könige in ihren Tagebüchern geschrieben haben, wurde es immer als Büro betrachtet. Ich denke, als Büro war es tatsächlich eine sehr gute Wahl. Als zeremonielle Galionsfigur der königlichen Familie, als Ort, mit dem Besucher und Besucherinnen sich identifizieren, war es ein großer Erfolg."

Der Buckingham-Palast steht wie keine andere Immobilie für das britische Königshaus. Das Anwesen in der Innenstadt von London hat 775 Räume, einen Privatpark mit Tennisplatz und einen eigenen See. Lange war der Buckingham-Palast das Zuhause von Königin Elizabeth II. Sie zog sich mit der Corona-Pandemie auf Schloss Windsor westlich von London zurück und starb schließlich am 8. September 2022 auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral. Der Palast in der Londoner Innenstadt aber war stets ihre offizielle Residenz. Ihr Sohn zog bislang nicht ein.

Dass Charles III. bisher nicht umgezogen ist in den Palast, führte in britischen Medien bereits zu Spekulationen. Der Telegraph titelte vor rund zwei Jahren: "Warum niemand im Buckingham-Palast leben will." Und stellte die These auf, das Stadtschloss sei von den vielen Residenzen, die der König im Jahr nutze, die ungemütlichste.

Bisher leben Charles und seine Frau Camilla nur wenige Minuten entfernt in Clarence House. Auch die Times hatte einst unter Berufung auf eine anonyme Quelle geschrieben, Charles werde offizielle Aufgaben vom Buckingham-Palast aus erledigen, aber es sei unwahrscheinlich, dass dies auch sein Zuhause werde.

William und Kate lassen sich Umzug in Forrest Lodge Millionen kosten

Laut der Boulevardzeitung The Sun lassen sich William und Kate ihrem Umzug auch einiges kosten. Die bereits begonnenen Renovierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude, das etwa 16 Millionen Pfund (etwa 18,5 Millionen Euro) wert sein soll, würden sie aus eigener Tasche zahlen. Schwerfallen dürfte das der Familie Wales nicht. William übernahm mit der Rolle des Thronfolgers von seinem Vater auch das etwa eine Milliarde Pfund (etwa 1,16 Milliarden Euro) schwere Immobilien-, Grundbesitz- und Anlageportfolio Duchy of Cornwall. 

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