Adelsbiograf enthüllt: Charles III. plante nie eine "Verschlankung" der Royals

König Charles III.
Mit den Erkrankungen von Charles und Kate fiel zwischenzeitlich je die Hälfte der Paare an der Spitze der Königsfamilie aus.

Zusammenfassung

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  • König Charles und Prinzessin Kate erkrankten beide an Krebs, was zu einem zeitweiligen Ausfall ihrer öffentlichen Pflichten führte. Dies verdeutlichte die Risiken einer kleineren Monarchie, da führende Royals ausfielen.
  • Adelsbiograf Robert Hardman erklärt, dass König Charles nie explizit eine "Verschlankung" der Monarchie geplant hatte, sondern es ihm eher darum ging, die Familie nicht weiter zu erweitern, wie es in der Vergangenheit der Fall war.
  • Prinzessin Anne gab vor rund zwei Jahren in einem Interview an, dass diese Idee von Charles entstanden sei, "als noch etwas mehr Leute da waren".

Ein Albtraum für Anhänger und Anhängerinnen der britischen Royals wurde 2024 war: König Charles erkrankte an Krebs. Gerade erst hatten die Briten und Britinnen vor rund einem Jahr aufgeatmet, als dann bekannt wurde, dass ihr Monarch zwar operiert werden musste - aber nur wegen einer gutartigen Erkrankung.

Doch der Eindruck war trügerisch: Im Zuge des Eingriffs an der Prostata wurde an einer anderen Stelle Krebs entdeckt. Charles zog sich bis zwischenzeitlich aus der Öffentlichkeit zurückziehen und ließ sich behandeln. Nicht einmal ein Jahr nach der Krönung von Charles III. schien die Zukunft der Royals plötzlich so ungewiss wie lange nicht mehr. 

Gerade erst hatten sich die Royals nach dem Tod von Queen Elizabeth II. und den Querelen um Prinz Harry und dessen Frau Herzogin Meghan sowie dem Skandal um Prinz Andrew so richtig eingespielt. Die verkleinerte Königsfamilie - bestehend aus dem Königs- und dem Thronfolgerpaar an der Spitze sowie den beiden Geschwistern von Charles, Prinzessin Anne und Prinz Edward und dessen Frau Herzogin Sophie - wirkte dynamisch, effizient und weitgehend frei von Skandalen. Sie besuchten unablässig Wohltätigkeitsorganisationen, verliehen Orden, reisten um die Welt und hielten Reden.

Doch dann fiel mit den Erkrankungen von Charles und Kate - auch sie erhielt die Diagnose Krebs - zwischenzeitlich je die Hälfte dieser Paare an der Spitze aus. Das sei ein großer Verlust, sagte der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Londoner Universität Royal Holloway vor einem Jahr im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und fügte hinzu: "Das war schon immer das Risiko einer schlankeren Monarchie." Prinzessin Kate konnte ihre Chemotherapie inzwischen beenden, nimmt aber nach wie vor nur selten Termine wahr. Auch Charles ist zurück im Rampenlicht, und er reist sogar wieder.

"Gab keinen Plan"

Dem Adelsbiografen Robert Hardman zufolge habe Charles nie ausdrücklich eine "Verschlankung" vornehmen wollen. "Es gab schon immer einen gewissen Mythos um die Verkleinerung der Monarchie, denn Beweise dafür zu finden, dass er das befürwortet oder gefordert hat, wird man vergeblich suchen", so der Adelsexperte im Gespräch mit dem Magazin Marie Claire

"Er sah die Monarchie zwar als etwas an, das in der Zukunft von einer kleineren Einheit geleitet", so Hardman, aber es habe "nie einen konkreten Plan" gegeben. Hardman verweist auf die vielen Mitglieder der erweiterten Royal Family - "viele Cousins und Cousinen und Onkel und Tanten" - die sich bei speziellen Anlässen in den früheren Jahren der Herrschaft von seiner Mutter Elizabeth II. auf dem Balkon des Buckingham Palastes getummelt haben. Versammlungen dieser Art wollte Charles Hardman zufolge abschaffen. Etwas zu "verschlanken" bedeute laut Hardman, "dass man das nimmt, was man hat, und es aktiv reduziert." Das treffe im Falle von Charles aber nicht zu: Ihm sei es vielmehr darum gegangen, die Familie "nicht mehr so zu erweitern, wie es früher der Fall war".

Prinzessin Anne dementierte die kolportierten Bestrebungen ihres Bruders, die Zahl der hochrangigen Royals zu verkleinern, in der Vergangenheit nicht. Sie antwortet in einem Interview mit dem kanadischen Sender CBC im Jahr 2023 kurz vor Charles' Krönung auf die Frage, ob sich die Monarchie verschlanken müsse, dass diese Idee von Charles entstanden sei, "als noch etwas mehr Leute da waren". Dadurch, dass Andrew und Harry mittlerweile nicht mehr zum Kreis der arbeitenden Royals zählen, hat sich der Kreis ohnehin verkleinert. "Da, wo wir jetzt stehen, scheint es mir keine gute Idee zu sein", so Anne damals.

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