Queen Elizabeth schwach: Ist Prinz Charles bereit für seine neue Rolle?

Queen Elizabeth schwach: Ist Prinz Charles bereit für seine neue Rolle?
Die 96-jährige Queen hat immer wieder Mobilitätsprobleme und in den vergangenen Monaten deshalb wiederholt Termine abgesagt.

Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme muss Queen Elizabeth II. weniger offizielle Pflichten wahrnehmen. Der Palast habe die Rolle der Königin neu formuliert, berichtete die Zeitung Telegraph kürzlich unter Berufung auf den jüngsten Finanzbericht. So seien einige bisherige Pflichttermine wie die zeremonielle Eröffnung des Parlaments gestrichen worden. Dabei hatte sich die Queen in diesem Jahr von ihrem Sohn und Thronfolger Prinz Charles vertreten lassen.

Auch zu königlichen Besuchen gibt es eine Änderung. Das "Programm der Queen" wurde gegen ein generelleres "Besuche im royalen Programm" getauscht. "Die Queen wird von anderen Mitgliedern der königlichen Familie unterstützt, die im Namen Ihrer Majestät offizielle Aufgaben übernehmen", heißt es.

Noch nie hat ein britischer Monarch so lange regiert wie die Queen. Angesichts des Alters Elizabeths ist es auch unwahrscheinlich, dass der Rekord von 70 Jahren in naher Zukunft übertroffen wird.  Die 96-Jährige hat immer wieder Mobilitätsprobleme und in den vergangenen Monaten deshalb wiederholt Termine abgesagt.

Prinz Charles im ewigen Wartestand

Vor allem Charles dürfte nun noch stärker in den Fokus rücken. Allerdings ist der 73-Jährige zuletzt in die Kritik geraten. Erst wurde bekannt, dass er Millionenspenden aus Katar in Bar für eine seiner Stiftungen angenommen hat. Das war nicht verboten, allerdings wurde das Urteilsvermögen des Thronfolgers kritisiert. Die Regentschaft seiner Mutter neigt sich angesicht deren Gebrechlichkeit jedenfalls dem Ende zu - vielfach wurde in den vergangenen Jahren spekuliert, wie Charles auf dem Thron die Monarchie modernisieren würde.

"Wenn die Königin stirbt, wird das ein sehr großer Wendepunkt sein", sagt der Professor und Verfassungsexperte Robert Hazell vom University College London. Seit Jahrzehnten wird Charles auf seine künftige Aufgabe vorbereitet, er ist der am längsten amtierende "heir apparent" der britischen Geschichte - wie er seine Rolle als König anlegen wird, dürfte ihm deshalb längst klar sein.

Mangelnde Beliebtheit

Mit dem Fokus auf Umwelt- und Klimafragen, der ihn seit Jahrzehnten umtreibt, hat Charles den richtigen Riecher gehabt. Das hat sein Ansehen gestärkt.

Allerdings sind die Briten nach wie vor gespalten, was sie denn nun vom Thronfolger halten sollen. Daten des Meinungsforschungsinstituts Yougov zufolge liegt Charles in der Beliebtheitsliste der Royals auf Platz 6, weit abgeschlagen von seiner Mutter auf Platz eins, aber auch deutlich hinter seinem ältesten Sohn Prinz William und dessen Ehefrau Herzogin Kate. Bei der Befragung aus dem Vorjahr war nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der Meinung, dass Charles ein guter König sein werde - vom Gegenteil gingen etwas mehr Menschen (35 Prozent) aus.

Dass Charles die Verehrung fehlt, die seiner Mutter zuteil wird, hat viele Gründe. Der wichtigste: Diana. Charles' Ex-Frau und die Mutter seiner beiden Söhne wird nach wie vor als "Königin der Herzen" verehrt. Dass der Queen-Sohn sie mit seiner Flamme und heutigen Frau Camilla betrog, haben ihm einige bis heute nicht verziehen.

Baustellen gibt es also für den künftigen König zur Genüge - auch familiär. Schwer zu sagen, wann und ob es zu einer Versöhnung mit Harry kommt. Als gutes Zeichen von Charles gilt sein Gruß zu dessen Geburtstag im September: Damals twitterte sein offizieller Account auch zwei Fotos, wie Vater und Sohn gemeinsam lachen.

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