Als Schauspielerin wurde sie aber erst 1997 ernstgenommen, als sie für "L.A. Confidential" den Oscar gewann. Eine sehr öffentliche Ehe mit Alec Baldwin (65), eine Tochter – Ireland Baldwin (28) – und eine noch PR-trächtigere Scheidung später, fand sie erst in ihren Fünfzigern ihren Platz als Charakterdarstellerin. Morgen, Freitag feiert sie ihren 70. Geburtstag.
KURIER: Sie gelten auch mit 70 noch als große Schönheit – was bedeutet Ihnen dieses Wort?
Kim Basinger: Schönheit ist doch immer im Auge des Betrachters. Nicht jeder findet dasselbe schön. Wenn du nach Hollywood kommst, und dir wird das Wort aufgedrückt und vielleicht auch noch das Label Sexsymbol, und du machst, Gott behüte, auch noch einen Film wie "9 ½ Wochen", dann war’s das mal. Denn damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste, was ich kann, aber nach dem Film sah mich jeder nur noch eindimensional, und die Angebote für interessante Rollen blieben aus.
Sie haben dann aber doch sehr viele Charakterrollen gespielt. Haben Sie sich damit gegen den Stempel gewehrt, der Ihnen so früh aufgedrückt wurde?
Ja und nein, denn ich habe nichts gegen Glamour. Ich bin mit den glamourösesten Frauentypen aufgewachsen. Mein Vater hat mir die klassischen Hollywoodfilme der 1940er und 1950er gezeigt. Das war purer Glamour, die Frisuren, das Make-up, die Kostüme von Edith Head. Aber diese Frauen konnten alle schauspielen, denken Sie doch nur an Katherine Hepburn. Sie war meine Inspiration, diesen Beruf wirklich zu lernen.
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Es gab sehr harte Zeiten in Ihrem Leben, wie etwa Ihre Scheidung, der Prozess, nachdem Sie aus "Boxing Helena" ausgestiegen sind, und die daraus resultierende Jagd der Paparazzi auf Sie. Wie sind Sie damit umgegangen?
Ich bin extrem scheu und hatte das Gefühl, dass ich gar nichts kontrollieren kann. Ich hätte die falschen Medienberichte frontal konfrontieren sollen. Und die Wahrheit erzählen, denn es gab so viel Missinformation und Lügen. Aber ich schaffte das damals nicht.
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Ihr Geheimnis für ein glückliches Leben?
Sich selbst kennenlernen, sich nichts vormachen. Mein Glaube an Gott und eine Portion Humor haben mich durch schwierige Zeiten gebracht. Ich kann über vieles lachen, und das hat geholfen. Lachen hält jung. Und ich hoffe, dass alles, was ich in meinem Leben erlebt und gelernt habe, in einen Korb passt, wenn ich einmal nicht mehr bin, sodass ich es mitnehmen kann.
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