Jussie Smollett soll rassistische Attacke selbst inszeniert haben

Jussie Smollett soll vermeintlichen Angreifern 3.500 US-Dollar gezahlt haben. Der "Empire"-Star wurde festgenommen und gegen Kaution wieder freigelassen.

Der wegen mutmaßlicher Falschaussagen gegenüber der Polizei festgenommene US-Schauspieler Jussie Smollett ist gegen Zahlung einer Kaution von 100.000 Dollar (88.000 Euro) freigekommen. Der Star aus der TV-Serie "Empire" wurde am Donnerstag (Ortszeit) in Chicago aus dem Gewahrsam entlassen. Ihm drohen drei Jahre Haft: Er soll eine homophobe und rassistische Attacke gegen sich vorgetäuscht haben.

Hat Smollett Angriff nur inszeniert?

Der homosexuelle Afroamerikaner hatte Ende Jänner berichtet, er sei nachts in Chicago auf offener Straße von zwei Maskierten angegriffen und rassistisch und schwulenfeindlich beleidigt worden. Nach Überzeugung der Polizei war die Attacke aber nur gestellt: Der 36-Jährige soll zwei Männern für den vorgetäuschten Angriff 3.500 Dollar gezahlt haben, weil er sich von seiner Opferrolle berufliche Vorteile erhofft habe. Der Schauspieler habe "den Schmerz und die Wut über den Rassismus ausgenutzt, um seine Karriere zu befördern", sagte der Polizeichef von Chicago, Eddie Johnson, auf einer emotionsgeladenen Pressekonferenz.

Die Anwälte des Schauspielers kritisierten die Polizei anschließend scharf: Mit der Pressekonferenz sei auf der Unschuldsvermutung "herumgetrampelt" worden. Die Polizei habe ein "Spektakel" veranstaltet, das im US-Justizsystem keinen Platz habe, sagte Anwalt Jack Prior der Nachrichtenagentur AFP. Smollett beharre auf seiner Unschuld und fühle sich "von einem System verraten, das anscheinend einen fairen Prozess überspringen und direkt zum Urteil übergehen will".

Jussie Smollett soll rassistische Attacke selbst inszeniert haben

Der angebliche Angriff auf Smollett hatte nicht nur in der Filmbranche für Empörung gesorgt, sondern war auch schnell von vielen Politikern scharf verurteilt worden. Er schien für die zunehmende Gewalt gegen Minderheiten in den USA zu stehen, für die Kritiker auch die aggressive Rhetorik von Präsident Donald Trump verantwortlich machen.

 

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