Sexuelle Belästigung: Vorwürfe gegen "Saubermann" Hollywoods

Jeremy Renner
Auf Instagram postete Yi Zhou bereits zahlreiche Beiträge über das, was zwischen ihr und dem Schauspieler vorgefallen sein soll.

Zusammenfassung

  • Regisseurin Yi Zhou wirft Marvel-Star Jeremy Renner sexuelle Belästigung und das Versenden unerwünschter intimer Fotos vor.
  • Zhou veröffentlichte auf Instagram zahlreiche Beiträge, Screenshots und eine Unterlassungsaufforderung, während weitere Frauen ähnliche Vorwürfe äußern.
  • Renner und sein Anwalt bestreiten die Anschuldigungen vehement und werfen Zhou aggressive Belästigung vor.

Marvel-Star Jeremy Renner, vor allem für seine Rolle als Superheld Hawkeye bekannt, sieht sich schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Die Regisseurin Yi Zhou erhebt Vorwürfe, die den Star in ein äußerst fragwürdiges Licht rücken. 

Laut Zhou soll Renner ihr unerwünscht intim-pornographische Fotos geschickt und ihr mit der US-Einwanderungsbehörde ICE gedroht haben. Diese Behauptungen hat sie öffentlich auf Instagram in Form zahlreicher Postings geteilt, in denen die Filmemacherin ihre persönliche und berufliche Verbindung zu Renner erklärt sowie den angeblichen Vorfall, der sie zu rechtlichen Schritten bewegt habe. Unter anderem postete Zhou auch einen Screenshot von Textnachrichten zwischen ihr und Renner. 

"Unerwünscht und unangemessen"

Yi Zhou, die mit Renner bei der Dokumentation "Masters of Cinema: Chronicles of Disney" zusammengearbeitet haben soll, behauptet, im Jahr 2025 habe sich eine "persönliche Verbindung" zwischen ihr und Renner entwickelt, die in eine "Fernbeziehung" mündete. Renner soll sie direkt kontaktiert haben, nicht umgekehrt.

Laut der Regisseurin sei diese Beziehung jedoch von problematischen Verhaltensweisen des Schauspielers geprägt gewesen. So soll er ihr "unaufgeforderte intime Fotos und Nachrichten geschickt" haben, "die unerwünscht und unangemessen" gewesen seien. Während sie spätere Treffen als einvernehmlich beschreibt, soll laut Zhou die "erste physische Begegnung nicht einvernehmlich gewesen" sein.

Zhou berichtet zudem von "fortgesetzten unerwünschten sexuellen Inhalten und zunehmender Online-Belästigung durch verbundene Fan-Accounts". Aufgrund dessen habe sie Renner eine Unterlassungsaufforderung zukommen lassen. In einem weiteren Instagram-Post veröffentlichte Yi Zhou ein Schreiben vom 5. November, in dem sie Renner auffordert, sein "bedrohliches, einschüchterndes und respektloses Verhalten einzustellen".

Weitere Frau meldete sich

Vor zwei Tagen teilte Zhou außerdem einen Screenshot von persönlichen Nachrichten einer weiteren Frau, die angeblich Opfer von Renners sexuellen Belästigungen wurde. "Du bist nicht allein. Er hat mir dieselben Dinge angetan", schreibt diese. Weiter berichtet sie, dass Renner ihr gegenüber behauptet hätte, nach seinem Unfall ein anderer Mensch geworden zu sein, was sie "kompletten Schwachsinn" nennt (gemeint ist Renners Unfall Anfang 2023 mit einem Pistenfahrzeug, bei dem er sich mehr als 30 Knochenbrüche zugezogen haben soll). "Er sendet diese Art von Dingen sehr vielen Frauen", heißt es in der Nachricht weiter. "Ich habe nur gehört, dass er immer schon so war", schreibt die anonyme Frau außerdem.

Zhou fordert weitere (angebliche) Opfer von Renner im Posting auf, sich bei ihr zu melden. "Ich danke diesen Frauen/Opfern für ihre Solidarität. Wir sitzen alle im selben Boot (auch wenn er mich mit einigen von ihnen betrogen hat)!", schreibt sie. Und weiter. "Schluss damit! Wir brauchen Gerechtigkeit für Frauen."

Zhou wehrt sich auf ihrem Instagram-Profil zudem mehrfach gegen die Vorwürfe, ihre vorgebrachten Beweise mittels KI gefälscht zu haben. Auf ihrem Profil sind auch mehrere gemeinsame Fotos und ein Video von ihr und Renner zu sehen.

Jeremy Renner wehrt sich gegen Vorwürfe

Bisher galt Jeremy Renners Image als unbefleckt, er selbst als "Saubermann Hollywoods". Das könnte sich nun drastisch ändern. Doch der Schauspieler, der bereits zweimal für den Oscar nominiert war, wehrt sich.  

Renners Anwalt Martin Singer hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Gegenüber dem US-Magazin People bezeichnete Singer die Behauptungen als "falsch, ungeheuerlich und hochgradig verleumderisch". Er betonte, dass Zhou seinen Mandanten "monatelang unerbittlich und aggressiv belästigt und verfolgt" habe. 

Laut Singer habe es zwischen Renner und Zhou lediglich eine "einzige kurze Begegnung" am 12. Juli 2025 gegeben. Dieses Treffen beschreibt der Anwalt als "kurzes, einvernehmliches Treffen", das in Reno in Nevada stattfand. Auch später sei es zu einer Begegnung gekommen, nachdem Renner angeblich "sexuell explizite Nachrichten, in denen sie ihre Liebe bekundete", ignoriert habe.

Zhou betont, dass es ihr nicht um Vergeltung gehe. Sie wolle vielmehr Transparenz schaffen und habe das Recht, ihre "berufliche Reputation zu schützen, Grenzen zu setzen und Fehlinformationen zu korrigieren".

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