Gypsy Rose Blanchard über ihr neues Leben mit Baby: "Heile mein inneres Kind"

Gypsy Rose Blanchard
Anfang des Jahres schaffte es die US-Ameriklanerin Gypsy Rose Blanchard mit erfreulichen Nachrichten in die Klatschspalten: Sie wurde Mama einer Tochter namens Aurora, wie das Promimagazin People unter Berufung auf einen Sprecher der 33-Jährigen berichtete.
Demnach kam das Kind am 28. Dezember zur Welt - genau am Jahrestag ihrer Gefängnisentlassung im Jahr 2023. Der Vater des Kindes - Ken Urker - teilte am 1. Jänner ein Foto, auf dem die kleine Familie zu sehen ist, auf Instagram. "Wir begrüßen 2025 mit dem größten Geschenk von allen", schrieb er dazu.
"Fange an, die Wunden einer Blutlinie zu heilen"
In einer zeitlich begrenzt abrufbaren Instagram-Story gab Blanchard nun einen kleinen Einblick in ihr neues Leben und deutete an, dass die Mutterschaft ihr gut tut: "Mit jedem Kuss, mit jedem Schlaflied, mit jeder Umarmung, heile ich mein inneres Kind", schreibt Blanchard in ihrem Beitrag. "Ich fange langsam an, endlich die Wunden einer Blutlinie, um die ich nicht gebeten habe, zu heilen - durch die Augen eines Kindes, mit dem ich gesegnet wurde." Ihren Post versah sie mit einem rosa Herzen.

Das Kind war offenbar nicht geplant gewesen. "Als ich feststellte, dass ich schwanger bin, kam das wirklich total unerwartet für mich. Erst schoss mir durch den Kopf: Dafür bin ich noch nicht bereit. Ich bin doch gerade erst aus der Haft entlassen worden. Ich muss mich erst in meinem eigenen, neuen Leben zurechtfinden. Doch nach einer kurzen Zeit dachte ich: Okay, ich bin vielleicht noch nicht bereit dafür, ein Baby zu haben, aber ich gebe mein Bestes. Ich habe wirklich nicht die richtige mütterliche Fürsorge genossen, deswegen bin ich sehr viel mehr motiviert, es anders, ja, viel besser zu machen als meine Mama. Und wenn ich mal nicht weiß, wie ich etwas machen soll, habe ich tolle Menschen um mich herum. Das ist meine Großmutter, da ist meine Stiefmutter und natürlich mein Vater. Die können mir helfen, wenn ich Fragen habe, wie es ist, sich um ein Kind zu kümmern", gab Blanchard, damals noch schwanger, in einem Interview an.
Ihre Geschichte steht im Mittelpunkt der Doku-Serie "Der Fall Gypsy Rose Blanchard", die Anfang 2023 startete und danach in einer zweiten Staffel fortgesetzt wurde.
Was war geschehen?
Ihr Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen: Gypsy Rose Blanchard wurde von ihrer Mutter über Jahre isoliert und gequält. Clauddine "Dee Dee" Blanchard gab sich als liebevolle Mutter, täuschte in Wirklichkeit jedoch schwere Krankheiten ihrer Tochter vor. Dee Dee Blanchard setzte Gypsy unter Medikamente, rasierte ihr die Haare ab, um sie krank aussehen zu lassen, und zwang sie in einen Rollstuhl.
Der Missbrauch endete im Jahr 2015, als Gypsy, damals 23 Jahre alt, die Mutter ermorden ließ. Die junge Frau saß deshalb seit 2016 in Haft und kam Ende 2023 auf Bewährung frei.
Ihre Mutter hatte vorgetäuscht, dass Blanchard unter Leukämie, Muskeldystrophie und anderen schweren Krankheiten litt. Sie saß im Rollstuhl, wurde künstlich ernährt und musste verschiedene Eingriffe und Behandlungen über sich ergehen lassen - was sich später alles als vollkommen unnötig herausstellte. Sie war unterernährt, lebte komplett isoliert und weitgehend ohne Schulbildung. Ihren Freund, den sie später zur Tötung der Mutter überredete, lernte sie als junge Frau im Internet kennen.
Die Ermittler gingen davon aus, dass die Mutter unter dem seltenen Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom litt und systematisch ein Netz aus Lügen über den Zustand ihrer Tochter aufbaute.
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