Emma Thompson: Trump fragte mich am Tag meiner Scheidung nach einem Date

Emma Thompson
Die britische Schauspielerin Emma Thompson lehnte eigenen Angaben zufolge einmal eine Einladung des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ab.
Im Rahmen einer Fragerunde auf dem Locarno Film Festival am Lago Maggiore in der Schweiz erzählte sie der Zeitung Telegraph zufolge, dass sich der Vorfall vor vielen Jahren während der Dreharbeiten für den Film "Mit aller Macht" (1998) ereignete. Sie habe sich in ihrem Wohnwagen befunden, als das Telefon klingelte.
"Es war Donald Trump. Er sagte: 'Hallo, hier ist Donald Trump'", schilderte Thompson. "Ich dachte, es sei ein Scherz und fragte: 'Wie kann ich Ihnen helfen?'" Trump habe entgegnet: "Ich würde mich freuen, wenn Sie zu mir in eines meiner schönen Häuser kommen würden. Vielleicht könnten wir zusammen zu Abend essen.' Ich sagte: 'Das ist sehr nett von Ihnen. Vielen Dank. Ich melde mich bei Ihnen.'"
Thompson: "Mir wurde klar, dass an diesem Tag meine Scheidungspapiere eingegangen waren"
Sie habe sich gewundert, warum sich Trump, dessen zweite Ehe mit Schauspielerin Marla Maples damals gescheitert war, just an dem Tag meldete, denn der Zeitpunkt schien kein Zufall zu sein. "Mir wurde klar, dass an diesem Tag meine Scheidungspapiere eingegangen waren", so Thompson. "Und ich wette, er hat Leute, die nach geeigneten Personen suchen, die er an seiner Seite zeigen kann. Wissen Sie, eine nette Geschiedene, das ist es, was er gesucht hat."
"Ich hätte den Lauf der amerikanischen Geschichte verändern können"
Thompson scherzte dem Telegraph zufolge: "Ich hätte mit Donald Trump ausgehen können, und dann hätte ich eine Geschichte zu erzählen gehabt. Ich hätte den Lauf der amerikanischen Geschichte verändern können."
Seit 2005 ist Trump in dritter Ehe mit dem früheren Model Melania Trump verheiratet. Trumps erste Frau Ivana starb 2022 im Alter von 73 Jahren.

Donald Trump
Emma Thompson, die 1959 in London geboren wurde, gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Großbritanniens. Sie hat nicht nur einen Oscar für ihre Schauspielleistung im Drama "Wiedersehen in Howards End" mit Anthony Hopkins gewonnen, sondern auch einen als Autorin für das Drehbuch zu "Sinn und Sinnlichkeit". Thompson war bis 1995 mit dem Filmemacher Kenneth Branagh ("Belfast") verheiratet und heiratete später Schauspieler Greg Wise, der auch in "Sinn und Sinnlichkeit" mitspielte.
Leidenschaftliche Aktivistin
Im Blut liege ihr der Aktivismus, sagte sie vor Jahren der neuseeländischen "Now To Love"-Onlineplattform. Dass aus Trump und Thompson kein Paar wurde, verwundert nicht: Ihre politischen Überzeugungen könnten kaum unterschiedlicher sein.
Schon in der liberalen Londoner Mädchenschule marschierte sie bei Anti-Atomwaffen-Protesten mit, unterstützte die Streiks der Bergleute und sammelte Geld für Greenpeace. Mit letzteren arbeitet sie bis heute zusammen. Thompson besuchte etwa die Arktis, um die Auswirkungen des Klimawandels mit eigenen Augen zu sehen.
"Man muss wirklich herausfinden, wie viele Milliarden für die Lügen ausgegeben werden, die die Leute über das Klima erzählen", sagte sie dem Independent. "Es ist furchterregend. Wirklich furchterregend." Dabei geht sie keinen Auseinandersetzungen aus dem Weg: Ein wütender Treckerfahrer spritzte sie während einer Anti-Fracking-Demo mit Gülle aus seinem Tank voll, sie selbst bezeichnete die Leugner der globalen Erwärmung als "übergeschnappt" und sprach sich gegen den Brexit aus. "Ich glaube wirklich, dass es ein Gesetz für die Reichen und eines für die Armen gibt", sagte sie dem Independent. "Ich bin in vielen Dingen zynisch." Auch für feministische Themen setzt sie sich ein.
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