Apagne gekürzt: Prinz Laurent sieht sich sozial gefährdet

Belgium's Prince Laurent attends the traditional military parade in front of the Royal Palace on Belgian national day in Brussels
Kammer stimmte Kürzung des Einkommens von Belgiens "Rebellen-Prinzen" zu.

Dem belgischen Prinzen Laurent werden nach einem Beschluss des Parlaments in Brüssel wegen eines diplomatischen Fehltritts für ein Jahr 15 Prozent seines staatlichen Einkommens gestrichen. Die Abgeordneten billigten in der Nacht auf Freitag den Vorschlag der Regierung, der auf eine einmalige Kürzung um 46.000 Euro hinausläuft.

Prinz befürchtet soziale Gefährdung

Der Prinz hatte sich zuvor in einem Brief an die Kammer bitterlich beklagt: "Diese Apanage, von deren Kürzung oder Streichung nach politischem oder medialen Gutdünken nun die Rede ist, ist der Preis für ein Leben, der Preis für mein Leben, das bereits zum Großteil hinter mir liegt", heißt es nach belgischen Medienberichten in dem Schreiben, das der 54-jährige Bruder von König Philippe unmittelbar vor der Abstimmung verlesen ließ.

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Laurent erinnert auch daran, dass die Sanktion eine "dauerhafte Bedrohung" für ihn, seine Frau und seine Kinder sei, zumal seine Familie keinen Zugang zum belgischen Sozialsystem habe. Die Parlamentarier stimmten dennoch kurz nach Mitternacht mit 93 zu 23 Stimmen für die Kürzung der Apanage von zuletzt 308.000 Euro pro Jahr.

Auslöser des Streits war ein Auftritt des Prinzen in belgischer Uniform bei einer Feier zum 90-jährigen Bestehen der chinesischen Armee in der chinesischen Botschaft im Juli 2017. Ein Foto, das ihn und andere Teilnehmer beim Anschneiden eines Kuchens zeigte, verbreitete er selbst über seinen Twitter-Account.

Laurent darf ausländische Würdenträger allerdings nur mit Erlaubnis der Regierung treffen - darum hatte er nicht gebeten. Die Regierung sieht darin eine unerlaubte Neben-Außenpolitik. Laurent, von Medien als "Rebellen-Prinz" und "Prinz Vollgas" betitelt, war schon früher unangenehm aufgefallen. Diesmal schritt Premierminister Charles Michel ein, nach Rücksprache mit König Philippe.

 

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