Dieter Hallervorden (90): "Der eigene Sohn äußert Kritik, das ist sein gutes Recht"

Dieter Hallervorden
Seinen 90. Geburtstag wird Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden heute auf der Bühne verbringen. Denn er spielt im Schlosspark Theater Berlin die Hauptrolle im Stück "Der eingebildete Kranke", wo an diesem Freitag die Premiere gefeiert wird.
Bekannt wurde Hallervorden Mitte der 1970er-Jahre mit seiner Slapstick-Reihe "Nonstop Nonsens" und der Kultfigur "Didi", die er dafür kreierte. Später zeichnete er sich auch durch Charakterrollen wie etwa in "Das letzte Rennen" (2013) oder "Honig im Kopf" (2014) aus.
Für Schlagzeilen sorgte er aber vor allem durch seine immer wieder kontroversen Aussagen. Im dpa-Interview meinte er dazu, dass es ihm wichtig sei, seine Meinung kundzutun, "ohne Rücksicht auf Vor- oder Nachteile politischer oder privater Art. Ich sage meine Meinung und die muss ja nicht richtig sein. Andere können mich gerne korrigieren. Wenn ich genügend Argumente finde, bei denen ich denke: 'Das habe ich nicht bedacht', dann bin ich auch zum Umdenken bereit".
Erst Im Frühjahr sorgte er wieder für Aufregung, als er in der ARD-Jubiläumsshow einen Sketch aufführte, wo er das N-Wort und das Z-Wort verwendete. In der ARD-Doku "Hallervorden - Didi gegen den Rest der Welt" meldete sich jetzt auch Sohn Johannes (26) zu dieser Causa zu Wort. "Für mich ist dieser Auftritt absolut unnötig gewesen", fand er harte Worte über seinen Vater. "Man darf einfach nur nicht mehr sagen, was andere Menschen verletzt oder diskriminiert - und das ist auch richtig so", setzte er noch nach.
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland reagierte Hallervorden auf die Kritik seines Sohnes mit Schulterzucken: "Der eigene Sohn äußert Kritik, das ist sein gutes Recht". So ganz kalt lässt es ihn dann aber wohl doch nicht: "Es hätte nicht vor einem Millionenpublikum sein müssen."
Neben Sohn Johannes, den Dieter Hallervorden mit Elena Blume hat, gibt es auch noch Dieter jr. (62) sowie Tochter Nathalie (59) aus der Ehe mit Rotraud Schindler, die 1985 geschieden wurde.
2022 ging Hallervorden mit Christiane Zander noch einmal den Bund der Ehe ein und bezeichnet sie sogar als seine Lebensretterin, da sie ihn in eine Klinik brachte, als er von düsteren Gedanken geplagt wurde. "Dank Christiane bin ich ein neuer Mensch und blicke ganz anders auf das Leben. Ich habe das Leben immer als Selbstverständlichkeit betrachtet. Durch Christiane habe ich gelernt, wie schön es ist, morgens überhaupt aufzuwachen. Dass ich auch in meinem Alter gesund bin, ist absolut keine Selbstverständlichkeit", erzählte er der Bild-Zeitung.
Das Alter mache ihm übrigens nicht zu schaffen. "Ich genieße es, 90 zu werden. Die zu erwartenden Zipperlein halten sich bisher in so engen Grenzen, dass ich beschlossen habe, den Kampf Richtung 100 aufzunehmen. Da bin ich Optimist. Außerdem ist Älterwerden die einzige Möglichkeit, länger zu leben."
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