Was für "Phantom der Oper" Anton Zetterholm die größte Herausforderung ist
"Komm, sing mit mir heut’ Nacht bei Kerzenschein! Dann fängt dich meine Macht noch stärker ein“ – seit 15. März 2024 begeistert der gebürtige Schwede Anton Zetterholm (38) in der Titelrolle im Kultmusical "Das Phantom der Oper" im Wiener Raimund Theater.
Eine große Ehre, wie er selbst sagt. "Ich glaube, bei so einer ikonischen Rolle ist die größte Herausforderung, irgendetwas von mir persönlich auf die Bühne zu bringen. Dass ich meine Version machen darf. Frisch und neu. Es ist ein bisschen jünger, ein bisschen schneller, ein bisschen mehr Feuerwerk. Das fühlt sich richtig gut an“", so Zetterholm in der KURIERTV-Sendung "Herrlich ehrlich – Menschen hautnah".
Das ganze Interview
Eigentlich wollte er Profifußballer werden, doch mit 17 hat er entdeckt, "dass Singen vielleicht einfacher für mich ist." Mit Musical hatte er davor nicht viel am Hut, doch dann ging alles ganz schnell. 2008 gewann er die Sat1-Castingshow "Ich Tarzan, Du Jane", stand seitdem in vielen Musicals auf der Bühne.
Eine Stunde in der Maske
Für das Phantom muss er sich auch optisch sehr verändern, sitzt vor jeder Vorstellung eine Stunde in der Maske. "Da ist eine ganze Wissenschaft dahinter. Erst kriege ich auch eine Glatze. Und darüber kommen drei Perücken."
Auch die weiße Gesichtsmaske muss perfekt sitzen, wobei, "natürlich habe ich die Maske auch schon verloren, aber da muss man dann schnell sein und es abdecken."
Mit seinen beiden kleinen Söhnen und Ehefrau Harriet Jones (ebenfalls Musicaldarstellerin) lebt er derzeit in Hietzing, fühlt sich auch sehr wohl dort. Seine Heimat Schweden vermisst er natürlich trotzdem. "Wir haben uns ein sehr schönes, rotes Holzhaus gekauft, so wie man es aus einem Astrid-Lindgren-Film kennt, 100 Jahre alt. Leider kann man das ja nicht überallhin mitnehmen", erzählt er lachend.
"Showbusiness und Familienleben geht nicht immer Hand in Hand. Heimat ist natürlich da, wo die Familie ist, auch wenn das rote Haus mich manchmal ein bisschen zurückzieht."
Obwohl er bis jetzt schon 200 Phantom-Vorstellungen gespielt hat, hat der Musicalstar immer noch Lampenfieber. "Es ist trotzdem immer noch ein bisschen da. Die hohen Töne, die tiefen Töne. Ich glaube, das muss auch da sein, denn sonst wird es langweilig." Wie ein Profisportler geht er in jede Vorstellung, arbeitet nach wie vor hart an sich.
Viel Disziplin würde er auch Musical-Newcomern raten. „Es ist ein harter Job, du brauchst viel Ellenbogen. Es ist auch viel Business im Showbusiness. Jahrelang dabei zu bleiben ist verdammt schwierig. Mach weiter, arbeite hart, sei sehr dankbar.“
Seine beiden Söhne haben die Musikalität der Eltern geerbt, sind richtige "Theaterkinder". "Vor allem der Jüngste singt die ganze Zeit und auch mit dem ,Perfect Pitch‘ (Anm.: absolutes Gehör), wie man sagt", schmunzelt er.
Weihnachten wird er mit seiner Familie in Schweden verbringen. "Zu Weihnachten ist alles durchgeplant. Was man isst, ist eine Wissenschaft. Wir nennen es Smörgåsbord (Anm.: schwedisches Buffet). Meine Frau ist jetzt so in das Schweden-Weihnachten verliebt, dass sie lieber mit uns in Schweden feiert als zu Hause in England. Ich freue mich riesig."
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