Was Barbara Wussow von Influencern am "Traumschiff" hält
Wunderschöne Landschaftsaufnahmen, viel Sonne, Meer und Liebeswirren - das sind die Zutaten für die ZDF-Serie "Das Traumschiff". Und mittendrin ist bereits seit sechs Jahren Barbara Wussow als Hoteldirektorin Hanna Liebhold.
Und da hat sie natürlich auch die diversen Gastauftritte von Influencern mitbekommen. Während es in den sozialen Medien durchaus dazu auch negative Kommentare gibt, zeigt Wussow dafür Verständnis, auch Influencer als "Schauspieler" zu engagieren.
Wie in der jüngsten Folge, die gestern, Sonntag, über die Bildschirme flimmerte. Da spielte auch Pocher-Ex Sandy Meyer-Wölden mit. Und zwar mimte sie 107 Sekunden lang eine Yoga-Lehrerin.
"Immerhin erreicht das ,Traumschiff' mit Influencern ein deutlich jüngeres Publikum und das mediale Echo ist enorm", sagt Wussow zu t-online.de.
"Auch ist es eine lange Tradition beim Traumschiff, dass Stars aus unterschiedlichem Kontext auftreten. Früher waren das Udo Jürgens und Joachim Fuchsberger, heute sind das eben Influencer. Und der Erfolg gibt ihnen Recht! Also haben Influencer beim Traumschiff schon eine gewisse Daseinsberechtigung."
Kritischer sieht das zum Beispiel Schauspielerin Katerina Jacob. "Diese Leute nehmen anderen Leuten, die das gelernt haben, den Job weg. Ich stelle mich doch auch nicht hin und sage: ‚Ich bin jetzt Friseur‘", sagte sie in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Auch ihr Kollege Helmut Zierl sieht das ähnlich. "Es beschädigt den Berufsstand", meinte er gegenüber teleschau. Auch wenn er durchaus nachvollziehen kann, dass viele Follower eventuell auch gut für die Quote sind.
"Ich finde es ganz, ganz, ganz kritisch, wenn jemand, der den Beruf nicht kann, tatsächlich eine Hauptrolle spielt. Da hört der Spaß wirklich auf! Diese Person, dieser Influencer, der das Geld nicht braucht, nimmt nämlich einer Schauspielerin oder einem Schauspieler die Arbeit weg – und macht obendrein das Produkt viel schlechter. Und das finde ich unter aller Würde. Das geht überhaupt nicht", sagte auch Daniel Morgenroth, der Staff-Kapitän Martin Grimm verkörpert, in einem Interview mit dem Magazin Bunte. Wenn sie aber keine anspruchsvollen Rollen übernehmen, ist das für ihn okay.
Wussow erzählt, dass die Dreharbeiten durch solche Auftritte aber schon auch manchmal länger dauern können. "Aber ich habe mit jedem Gast Geduld. Die musste man mit mir damals auch haben, als ich meinen ersten Job vor der Kamera für die ,Schwarzwaldklinik' bekam. Obwohl ich damals schon drei Jahre Erfahrung am Theater gesammelt hatte, war der Anfang hart für mich."
Voll des Lobes ist Wussow zum Beispiel für Sarah Engels (als Zimmermädchen Tanja Lohmaier), sie sei ein Naturtalent. "Manchmal braucht es kein Handwerk. Eine Romy Schneider hatte auch keine Schauspielausbildung, es gibt immer Ausnahmen."
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