Susanne Athanasiadis: Die starke Frau hinter den Opernball-Kulissen

Susanne Athanasiadis
Zusammenfassung
- Susanne Athanasiadis ist seit 2020 Marketing- und Presseleiterin der Wiener Staatsoper und auch verantwortlich für den Opernball.
- Sicherheit ist ein großes Thema beim Opernball. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsschutz.
- Richard Lugner beschreibt Athanasiadis als vorbildlichen Gast, der pünktlich zahlte und sich immer freundlich verhielt.
Seit Herbst 2020 ist Susanne Athanasiadis die Marketing- und Presseleiterin der Wiener Staatsoper (davor war sie in diversen Werbeagenturen, beim ORF, Ö3 oder dem KURIER), dadurch auch für den "Mount Everest des Eventmarketings", den Wiener Opernball verantwortlich.
Ehrenamtlich wird sie dabei von den Komitee-Mitgliedern, „Steirereck“-Chefin Birgit Reitbauer und Eventmanagerin Maryam Yeganehfar, unterstützt.
"Man macht sich kaum Vorstellungen, wie viel Arbeit das wirklich ist. Dadurch, dass alles umstrukturiert wurde, wurden auch viele Agenden, die gar nicht bei der klassischen Opernballmutti waren – wie es so nett geheißen hat – uns zugeschrieben. Wir machen auch den ganzen Ticketverkauf. Das alleine ist schon irrsinnig viel. Oder die Zuteilung der Dienst- und Regiekarten. Das ganze Einladungsmanagement von der Direktion. Das ist alles noch als kleine Kirsche auf den Cocktail dazugekommen“, erzählt sie in der KURIERTV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah" (jeden Sonntag um 18:30 Uhr auf KURIERTV).
Die ganze Sendung:
Herrlich ehrlich: Susanne Athanasiadis
Apropos Direktion, Staatsoperndirektor Bogdan Roščić wird ja gerne nachgesagt, dass der Opernball nicht unbedingt auf seiner Prioritätenliste weit oben steht.
Dazu schmunzelt Athanasiadis: "Ich glaube, Priorität ist es für ihn tatsächlich nicht, denn Priorität ist für ihn einfach der ganz normale künstlerische Betrieb. Die Opernpremieren, der Repertoirebetrieb auf höchstem Level. Er ist generell ein Mensch, der alles perfekt machen möchte, und somit ist der Opernball ihm schon wichtig. Ob es seine Leidenschaft ist oder nicht, aber es ist ihm wichtig, dass es professionell, gut und der Staatsoper würdig organisiert wird. Dass da Künstlerinnen und Künstler auftreten, die Rang und Namen haben und das vertreten, was wir sonst so unter dem Jahr machen."

Lisa Trompisch im "Herrlich ehrlich"-Gespräch mit Susanne Athanasiadis
Auf Athanasiadis’ Idee hin wurde auch der Solidaritätsbeitrag (10 Prozent Aufschlag auf die Gastronomie) zugunsten "Österreich hilft Österreich" eingeführt.
"Es ist uns jetzt auch das dritte Jahr gelungen, dass ein Werk eines zeitgenössischen Künstlers, diesmal von Franz Grabmayr, zur Verfügung gestellt wurde. Das Bild heißt ,Rote Felsenwand‘ und wird im Dorotheum in einer Online-Auktion versteigert."
Natürlich ist gerade in Zeiten wie diesen auch die Sicherheit ein ganz großes Thema.
"Eine 100-prozentige Sicherheit wird es bei Großveranstaltungen nie geben. Wie soll das gehen? Was ich sagen kann, wir tun alles, was wir können, um diese Sicherheit zu gewährleisten. Wir arbeiten da ganz eng mit der Polizei und dem Staatsschutz zusammen und es werden wirklich unzählige Beamte in Uniform und in Zivil vor Ort sein. Wir haben auch eine eigene Firma für die Außensicherung beauftragt. Es wird alles überwacht und kontrolliert."
Und über Baumeister Richard Lugner kann sie nur das Beste sagen.
"Er war ein sehr guter Gast, er war Donator bei uns im Freundeskreis. Er war wahnsinnig freundlich, wahnsinnig höflich. Es war mit ihm wirklich immer ein Vergnügen, zu tun zu haben. Er hat pünktlich gezahlt, auch nicht unwesentlich. Und man muss es ihm lassen, er hat eine Marktlücke für sich entdeckt und ganz geschickt ausgenutzt. Was mir eher wehtut, ist, dass es Menschen gibt, die Trittbrettfahren auf seiner Prominenz. Das wird ihm nicht gerecht und das finde ich unfair."
Nicht nur die ganze Vorbereitung ist extrem stressig, auch der Tag des Opernballs wird für Athanasiadis richtig lang.
"Ich stehe wahrscheinlich recht früh auf. Ich würde mal schätzen, spätestens um halb sieben. Und ja, da passieren immer noch irgendwelche Katastrophen oder es sagen Leute ab oder Leute wollen doch noch eine Karte, die es eh nicht mehr gibt. Das geht so den ganzen Vormittag", erzählt sie.
"Zu Mittag ist heuer ein Live-Einstieg in eine ORF-Sendung und dann irgendwann am Nachmittag, so gegen drei, werde ich mich auf den Heimweg begeben und werde mich fertigmachen für den Ball, denn um halb sieben muss ich schon wieder zurück sein - in der vollen Montur, von Frisur und Make-up und Kleid und alles, denn da kommt der nächste ORF-Einstieg und dann unser Fotocall mit den Balletttänzerinnen und dem Komitee und dem Direktor und Künstlerinnen und Künstler. Die letzten beiden Jahre war ich bis es aus war, also bis fünf Uhr früh."
Trotz allem kann sie den Ball auch genießen. "Wenn mir etwas auffällt, das wirklich komplett schief läuft, dann kann ich nicht sagen, mir doch egal. Da wäre ich echt fehl am Platz. Aber ich kann es schon genießen und freue mich auch schon sehr darauf. Aber es passiert einfach dauernd irgendwas."
Rund zwei Wochen nach dem Opernball ist dann auch schon wieder vor dem nächsten Ball und die Planung für 2026 geht los.
Mehr zum Opernball, welches Kleid Athanasiadis tragen wird, ihre ultimativen Wohlfühl- und Stylingtipps und noch viel mehr, sehen Sie im Video oben.
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