Kultbauer Hons Petutschnig über Veganer, Kritik und Kabarett

Roter Stallhut, blauer Arbeitsmantel, Gummistiefel – und fertig ist der Kärntner Kultbauer Petutschnig Hons aus Schlatzing, der sich seit 2013 humorig durchs Internet grantelt und mittlerweile 237.000 Abonnenten auf YouTube, über 96.000 Follower auf Instagram und über 132.000 TikTok-Fans hat.
Derzeit tourt sich der schlagfertige Landwirt mit seinem 5. Soloprogramm "Bauernschlau" in die Herzen der Kabarett-Liebhaber.
Erfunden hat die Kultfigur Nebenerwerbsbauer Wolfgang Feistritzer, der erste Bühnenerfahrungen beim Laientheater Gmünd und in einem Kabarett-Duo gesammelt hat. "Dass der Petutschnig Hons jetzt so durchschießt, war nie der Plan. Aber mittlerweile mache ich das seit 12 Jahren und es haut gut hin", so der Kabarettist in der KURIER TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Das ganze Interview
Inspiration holt er sich beim täglichen Zeitungskonsum und "auch im Gespräch mit Nachbarn oder landwirtschaftlichen Kollegen kommen immer wieder Themen auf. Oft ist Aufregung dabei, manchmal sind Sachen drinnen, die einen beschäftigen, die man auch lustig findet. Die verarbeite ich dann in meinen Videos und in den Programmen."
Und natürlich alles im Kärntner Dialekt. "Wir im Maltatal haben das Ö mehr im Gebrauch als üblich, das tu ich schon weg, aber das Kärntnerische haut eigentlich überall hin. Man versucht schon ein bissl langsamer zu reden. Wenn ich jetzt ganz schnell anfange, ist es wahrscheinlich ein bissl schwieriger", meint er schmunzelnd.
Mit Kritik kann er mittlerweile auch gut umgehen, wie er erzählt. "Wie ich frisch angefangen habe, war ich es noch nicht gewöhnt, wenn mich jemand komplett vernichtet oder beschimpft hat. Das hat einen schon ein bissl mitgenommen und man hat sich schon beschäftigt damit. Mittlerweile nehme ich es mit Humor", sagt er.

KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch mit Hons Petutschnig
"Man muss sich da ein bissl eine dickere Haut wachsen lassen und das auch trennen. Meine Erfahrung ist die, die dich im Internet kritisieren, trauen sich im echten Leben eh nicht, den Mund aufzumachen."
Am 20. August kommt sein Buch "Das Leben ist kein Bauernhof" heraus. „Ein Buch schreiben war immer schon Champions League. Man hat es im Hinterkopf gehabt, wo ich mir gedacht habe, ein Buch wäre schon cool zu schreiben. Ein Buch ist für die Nachwelt", schmunzelt er.

"Das Leben ist kein Bauernhof" von Hons Petutschnig
Es handelt vom ungeliebten deutschen Nachbarn, der ins Krankenhaus und die Familie Petutschnig kurzfristig dessen veganen Nachwuchs auf dem Hof beherbergen muss. "Grundsätzlich hab ich nix gegen Veganer, sie müssen es mir nicht die ganze Zeit unter die Nase halten. Es gibt nette Veganer auch, ein Meerschweinchen zum Beispiel, das ist sympathisch."
Man bekommt auch viele Einblicke, was es bedeutet in der heutigen Zeit, eine Landwirtschaft zu betreiben. "Früher hast du mit 10 Kühen im Vollerwerb arbeiten können, heute hast du 30 Kühe und musst nebenbei arbeiten gehen."
Über was sich Wolfgang Feistritzer privat aufregen kann und warum früher vielleicht doch nicht alles besser war, sehen Sie im Video oben.
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