Tricky Niki: "Die Puppen dürfen alles, was ich nicht darf"

Tricky Niki und Drache Emil
Angefangen hat alles mit der VHS-Kassette „Zaubern für Anfänger“, die Tricky Niki einem Freund schenken wollte. Er hat sie sich davor aber noch selbst angeschaut und „ich bin voll drauf reingekippt“, erzählt er in der KURIER TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“ (jeweils Sonntags um 18:30 Uhr).
Die ganze Sendung:
Zum ausführlichen Gespräch. mit Tricky Niki
Die Zauberleidenschaft hat den gebürtigen Wiener gepackt und aus Nikolaus Sedlak wurde Tricky Niki. „Ich konnte plötzlich etwas, das anderen nicht konnten. Ich bin im Mittelpunkt gestanden, wurde respektiert. Und ich hatte damals so wahnsinnige Komplexe aufgrund meiner geringen Körpergröße. Und das hat sehr viel verändert und gemacht mit mir.“
Er brachte sich dann auch noch im Selbststudium Ventriloquismus bei und gehört mittlerweile zu den fünf besten Bauchrednern der Welt. Und durchs Bauchreden ist er auch zur Comedy gekommen. „Die Emotion des Lachens ist im Endeffekt noch viel größer als des Staunens“, so der Entertainer.
Dankbar und demütigSeine Puppen (zum Beispiel der frivole Drache Emil, Diego das Faultier oder Affe Luigi) „dürfen alles sagen. Sie dürfen alles, was ich nicht darf. Man kann auch wirklich sehr viele Themen ansprechen, die vielleicht auch problematisch sind“, meint er lachend.
„Ich bin wahnsinnig dankbar und demütig, weil ich da was machen darf, was Menschen berührt und zum Lachen bringt. Und ich glaube, wenn man mich fragt, was ist dein größtes Talent? Menschen für ein paar Stunden aus ihrem Alltag rauszuholen“, so Tricky Niki, der hofft, dass wieder mehr Menschen, vor allem auch Jugendliche, ins Theater gehen.
„Es hat sich viel verändert in der Gesellschaft. Es war halt noch nie so einfach, so bequem und so billig, sich unterhalten zu lassen. Die Leute sind es gewohnt, auf der Couch zu sitzen, zu streamen, aufs Handy zu schauen. Diese Überwindung, stehen wir auf, gehen heute ins Theater, schauen uns den an. Also diese Liveatmosphäre wird so stark unterschätzt.“

Lisa Trompisch im Gespräch mit Tricky Niki
Eine gute Gelegenheit wäre am 22. August, denn da gibt er im Theater im Park die 150. Vorstellung seines Programms „Größenwahn“. „Es geht schlichtweg um meinen ausgebliebenen Wachstumsschub, unter dem ich, wie schon erwähnt, wahnsinnig gelitten habe. Das verarbeite ich, mittlerweile stehe ich darüber, auf sehr lustige Art und Weise, verbinde und verpacke das mit Pointen und mit Kunststücken. Es sind drei sehr lustigen Therapiestunden mit dem Publikum gemeinsam.“
2027 kommt dann, wie er verrät, „das ultimative Best-of heraus, auf das ich mich sehr freue. ,Größenwahn’ ist jetzt mein fünftes Soloprogramm und ich habe mir gedacht, jetzt wird es Zeit.“
Die Bühne ist überhaupt der Ort, an dem er sich am wohlsten fühlt. „Ich habe das Gefühl, wenn ich auf der Bühne stehe, dann kann ich der Welt ein bisschen was zurückgeben“, so Tricky Niki, der auch bei seinen Shows Spenden für das „Regenbogental“, einen Therapiehof für Kinder und Familien, sammelt.
Am kommenden Montag feiert er übrigens seinen 50. Geburtstag. „Ich habe das große Glück, dass ich ein bisschen jünger, sagt man mir, ausschaue. Ich fühle mich fit, ich bin gesund. Aber man fängt schon an nachzudenken. Und es wird einem mit jedem Geburtstag noch bewusster, wie schnell die Zeit verrennt. Man fängt ein bisschen an nachzudenken, wie es weiter geht. Ich bin sehr neugierig, versuche immer wieder neue Sachen zu lernen.“
So hat er zum Beispiel während der Coronapandemie eine Ausbildung zum Hypnosecoach gemacht. „Es hat mich immer fasziniert, was mit dem Unterbewusstsein alles möglich ist. Ich glaube, wir können mit unserem Unterbewussten so viele tolle, gute, positive Sachen gestalten und auch verändern.“
Zum Geburtstag würde er sich „Entschleunigung in der Gesellschaft, in allem und dass Kinder und Jugendliche es irgendwie schaffen, das Handy öfters wegzulegen“ wünschen. Und „ein bisschen mehr Miteinander“.
Warum Tricky Niki kein Lampenfieber kennt, wie er zu seinen Puppen kommt und was Drache Emil alles zu sagen hat, sehen Sie im Video oben.
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