Jeremy Irons bei amfAR-Gala in Salzburg: "Wir alle tragen Menschlichkeit in uns"

Jeremy Irons
Heute, Sonntag, steigt in der Residenz Salzburg die große amfAR-Gala mit zahlreichen internationalen Stars. Schon am Vormittag wurde zur Pressekonferenz in die Bibliothek von Schloss Leopoldskron geladen, diese wurde von Birgit Fenderl moderiert.
Mastermind Gery Keszler schwelgte dabei in Erinnerungen an den ersten Life Ball, der 1993 stattfand und fand einige Parallelen zur ersten Salzburger amfAR-Gala. "Ich war Stylist in Paris und ich habe so viele Freunde rund um mich sterben sehen. So habe ich den Life Ball gestartet in einer Küche mit 6 Quadratmetern und einem Faxgerät und einem Telefon. Niemand wusste, wohin die Reise gehen würde. Da war kein Geld, nichts. Ich hatte zwei Sponsoren, jeder gab 5.000 Schilling. Das war es, wie der erste Life Ball startete und dann wurde er zu diesem globalen Event."
Und eben auch bei der amfAR-Gala habe man wieder komplett ohne Budget gestartet, denn die Spenden an den Verein Life+ gehen direkt an die internationalen Partner. Keszler holte dann BMW als Partner an Bord, mietete ein Büro in Wien und "habe nur ein paar Menschen um mich versammelt".
Die Früchte seiner Arbeit wird man dann eben heute Abend sehen. Laut Keszler wird es eine "sehr österreichische Version" der amfAR-Gala. Wie der KURIER bereits berichtete, steht alles im Zeichen des "Jedermann" und das Publikum selbst wird zur Tischgesellschaft.
Das Bühnenprogramm bestreiten nationale und internationale Künstler, wie etwa Oscarpreisträger Jeremy Irons, der verriet, dass er zum ersten Mal in Salzburg ist. Er habe vor allem deshalb zugesagt, weil Musiker Rufus Wainwright dabei ist und er ihn unterstützen möchte.
"Rufus ist ein Freund von mir. Ich mag die Art, wie er Songs und Opern schreibt und Requiems. Als amfAR mich gefragt hat, ob ich nach Salzburg komme, um Rufus zu helfen, habe ich Ja gesagt. Ich bin sehr froh, zumindest ein bisschen etwas beizutragen. Es ist ein fantastisches Programm."
Außerdem fände er es besonders in schwierigen Zeiten wichtig, "dass wir uns daran erinnern, dass wir alle Menschlichkeit in uns tragen. Und das wird die Welt retten und sie stoppen, verrückt zu werden. Daran müssen wir glauben."
Ein paar Tage Bedenkzeit hatte sich Designer Andreas Kronthaler erbeten. "Alles begann mit einem Anruf. Gery hat Alex angerufen, meinen besten Freund. Und Alex hat gesagt: Gery hat angerufen. Und ich hab mir gedacht: Oh, Gott. Was will er schon wieder? Er hat es mir erklärt und ich habe begonnen darüber nachzudenken, habe einige Tage verstreichen lassen. Und dann habe ich mich entschieden, es einfach zu tun. Es ist ein sehr interessantes Projekt, etwas, das ich noch nie gemacht habe."
Außerdem habe er an seine verstorbene Ehefrau, die Modeschöpferin Vivienne Westwood (gest. 2022) gedacht: "Ich habe überlegt, was Vivienne sagen würde und sie hätte gesagt: Ja, machen wir es."
Die Gala ist übrigens fast ausverkauft, wie Gery Keszler sagt. "Es gibt nur noch ganz wenige Plätze". Er sieht das als Erfolg, da es einige Schwierigkeiten im Vorfeld mit der Produktionsfirma gab. "Einige Sponsoren haben wir auch erst im April gefragt."
Ob die amfAR-Gala jetzt zu einem Fixstarter in Salzburg werden würde, wollte Keszler vorerst noch offen lassen: "Beim ersten Life Ball war ich 26, jetzt bin ich 62, das ist ein großer Unterschied."
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