Ihr 48. Mal: Künstlerin Maria Lahr, die heimliche Königin des Opernballs

Malerin Maria Lahr
Die Mädchenmalerin erinnert sich an ihre schönsten und auch erschreckendsten Opernballmomente.

Mädchenmalerin Maria Lahr liebt den Wiener Opernball. Die "Fürstin der Sinnlichkeit" (so adelte sie einst eine Frauenzeitschrift) hatte heuer aber extrem Stress, eine Karte zu bekommen - welch' Katastrophe. 

Zum Glück gelang es ihr dann doch noch kurzfristig eine aufzutreiben, sprich, sie wird morgen zum 48. Mal den Opernball besuchen. 

Lahr hat also eine lange Geschichte mit dem Staatsgewalze. Zum 50. Opernball (2006), unter der Organisation Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler (von 1999 bis 2007), durfte sie sogar die Damenspende kreieren. Eine aquarellierte Tuschzeichnung der Haupttreppe der Staatsoper. 

Ihr 48. Mal: Künstlerin Maria Lahr, die heimliche Königin des Opernballs

Damals stand alles im Zeichen des 250. Geburtstag von Mozart. Und die Debütantinnen trugen erstmals kein Krönchen, sondern eine Tiara. Und Ranglogen waren um 16.000 Euro zu haben. 

"Ich durfte danach auch im Sacher in Salzburg ausstellen. Das war etwas Schönes", erzählt Lahr dem KURIER.

Ihr 48. Mal: Künstlerin Maria Lahr, die heimliche Königin des Opernballs

Lotte Tobisch

Gut in Erinnerung ist ihr auch die langjährige Opernballorganisatorin Lotte Tobisch (von 1981 bis 1996) geblieben. "Sie hat ja auch sehr gerne gemalt und wir haben immer im selben Künstlerbedarfgeschäft eingekauft", so Lahr. "Sie war ein sehr amüsanter Mensch mit schelmischem Witz."

Auch mit Baumeister Richard Lugner hatte Lahr viele Opernballerlebnisse. So durfte sie immer nach ein Uhr zu ihm in die Loge. 

Da erinnert sie sich an die Begegnung mit Sängerin Grace Jones, die 1996 Lugners Stargast war. 

Ihr 48. Mal: Künstlerin Maria Lahr, die heimliche Königin des Opernballs

Richard Lugner mit Grace Jones

Lugner habe sie als Maria vorgestellt und Jones habe sofort begonnen "Maria" aus der West Side Story zu intonieren. 

Lahr wollte sich dafür bedanken und berührte Jones an der Schulter, was der so gar nicht gefiel. "Fassen Sie mich nicht an, das kostet extra!" 

"Ich hab geglaubt, sie schlägt mich gleich", erinnert sich Lahr noch immer schockiert. Lugner habe dann versucht zu kalmieren und Jones erklärt, dass Lahr eine bekannte Künstlerin ist und gerne erotisch Frauen malt. Das wiederum habe die US-Sängerin dann wieder sehr interessiert. 

"Sie hat mich dann gefragt, ob ich noch mit ins U4 (Anmerk.: Wiener Kultdisko) kommen will, aber ich war immer noch ganz schockiert. Jetzt ärgere ich mich, dass ich nicht mitgegangen bin, um sie näher kennenzulernen", so Lahr. 

Überhaupt würde Richard Lugner sehr fehlen. "Es ist ein ganz großes Loch entstanden. Das ist sehr traurig. Er hat immer große Stars gebracht, Leute mit Charisma. Er hat da wirklich was zustande gebracht", sagt sie. 

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