Ex-Seer-Sängerin Sassy startet solo durch: "Jetzt darf ich ich sein"
Sängerin Sassy geht mit ihrem ersten Soloalbum ab 7. November auch auf Tour.
Zusammenfassung
- Sassy startet nach dem Ende von 'Die Seer' 2024 als Solokünstlerin mit einem sehr persönlichen Album durch.
- Ihre Musik und Texte sind stark von ihrer Familie und ihrem Dialekt geprägt.
- Sassy betont die Bedeutung von Herzblut, direktem Kontakt zum Publikum und dem Umgang mit Kritik in sozialen Medien.
Sängerin Sabine Holzinger, besser bekannt als Sassy, war 28 Jahre die Stimme der erfolgreichen Mundart-Band „Die Seer“. 2024 löste sich die Band auf, doch für Sassy war klar, ein Leben ohne Musik, ohne die Bühne und dem direkten Kontakt zu ihrem Publikum, ist für sie nicht möglich.
„Ich kenne mich nur mit Musik“, sagt sie in der KURIER-TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“. Es gäbe auch quasi kein Jugendfoto von ihr, auf dem sie nicht mit einer Gitarre abgebildet ist.
Die ganze Sendung:
Herrlich ehrlich: Sabine "Sassy" Holzinger
Ihre erste Gitarre hat sie übrigens von ihrem geliebten „Vati“ geschenkt bekommen. Er war es auch, der ihre Leidenschaft für die Countrymusik entfacht hat. Stars wie John Denver (gestorben 1997) oder Dolly Patron waren ihre großen Vorbilder.
„Mit der Rundbürste in der Hand hab ich da mitgesungen“, erzählt sie lachend. Auch ihre Oma, die sie nach einer Gehirntumordiagnose liebevoll bis zum Schluss gepflegt hat, hat ihr musikalisches Talent erkannt und immer gesagt: „Dirndl, du musst singen, du musst auf die Bühne, du musst daraus was machen.“
Und Sassy hat etwas daraus gemacht, sie wurde sogar zweimal in Folge (1993 und 1994) zur besten Countrysängerin Österreichs gekürt. Dann kam der Anruf von Fred Jaklitsch, der sie zur Band „Die Seer“ holte und Schluss war’s mit dem Singen auf Englisch.
Bis heute ist Sassy der Dialekt besonders wichtig. „Im Dialekt zu singen ist die direkteste Form, eine Verbindung von der Bühne zum Publikum aufzubauen.“ Man würde aus dem Herzen direkt in die Herzen singen.
Lisa Trompisch im „Herrlich ehrlich“-Talk mit Sängerin Sassy
Über 500 Titeln veröffentlichte sie mit den Seern. Unter dem Motto „man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“, hat die Band im Dezember 2024 ihr Abschiedskonzert gegeben. Die Tage danach war sie natürlich traurig, wie sie erzählt. Jetzt sei sehr viel Dankbarkeit da, bei dieser Ära „Die Seer“ dabei gewesen sein zu dürfen.
„Wir haben ja diese Bühne als Helden verlassen.“ Das Aufhören hätte Mut und Konsequenz erfordert und auf das sei sie im Nachhinein sehr stolz. „Weil wir jetzt alle noch einmal die Möglichkeit haben, etwas Neues zu machen.“
Erstes Soloalbum
Am 7. November erscheint ihr erstes Soloalbum „Sassy“ mit elf sehr persönlichen Songs. „Das macht mich sehr stolz. Das sind meine ersten eigenen Lieder“, so Sassy, die aber auch betont, dass das alles ohne ihr Team nicht möglich wäre. Zum Beispiel unterstützt sie Sänger Thorsteinn Einarsson sehr und schreibt auch Songs für sie.
Zwei Lieder hat sie ihrem im März 2025 verstorbenen Vater gewidmet. Sie war jeden Tag bei ihm im Krankenhaus und hat ihm dort auch die Rohfassungen vorgespielt. „Und er ist so im Bett gelegen und hat gesagt: ,Dirndl, das musst du machen. Das ist dein Ding.‘“, erzählt sie emotional sehr berührt.
„Er hat gewusst, dass es cool wird. Mir ist in dieser Zeit auch bewusst geworden, wie wichtig Gespräche sind, einmal angreifen, einmal hinschauen. Und aus dieser Emotion heraus sind natürlich auch wunderschöne Lieder entstanden.“
Auch ihrem Sohn Andreas hat sie ein Lied gewidmet. „Da, wo Sassy draufsteht, ist auch Sassy drin. Da ist sehr viel Gefühl, sehr viel Herz und sehr viel Sassy-Geschichte drinnen.“
Mit Herzblut
Überhaupt sei ihr Motto „Wenn, dann mit Herzblut!“ ganz egal, was sie gemacht hat, das hat sie gerne gemacht. Es sei ein großes Geschenk, dass sie aus ihrer Berufung Musik auch einen Beruf machen konnte.
„Man würde ja sein Glück mit Füßen treten, würde man das nicht aus vollem Herzen machen. Ich kann es gar nicht anders. Wenn ich auf die Bühne gehe und die Leute sehe, geht mein Herz auf und würde ich am liebsten jeden umarmen.“
Ab 7. November geht sie auch mit ihrem neuen Album auf Tour. Eine neue Erfahrung für sie, denn „Die Seer“ seien ein gemeinsames Projekt, ein gemeinsames Schaffen gewesen, doch jetzt „darf ich ich sein“. Sie möchte ihr Publikum auf eine Reise durch ihr musikalisches Leben mitnehmen.
Sassy, die den direkten Kontakt zu ihrem Publikum, das direkte Feedback ihrer Fans liebt, ist auch auf den sozialen Medien sehr aktiv. Auf Facebook hat sie über 17.000 Fans.
„Man muss sich auch an diese Social-Media-Welt gewöhnen. Ich bin eher zartbesaitet muss ich sagen und natürlich gibt es da auch total beleidigende Kommentare. Und das stimmt mich dann schon nachdenklich. Man macht sich auf, schenkt sich sehr persönlich der Öffentlichkeit und ist daher aber auch sehr angreifbar“, so die Sängerin, die böse Kommentare treffen.
„Ich freu mich wirklich über jeden, der nett reinschreibt, aber ein böser Kommentar kann mir dann wirklich den Tag versauen, denn über den denk ich dann nach.“ Aber man würde sich auch an das gewöhnen und sich dann um so mehr über liebe Nachrichten freuen.
Für ihre weitere Bühnenkarriere setzt sich Sassy kein Limit, denn der wichtigste Spiegel seien die Leute. „Solange das Publikum sagt: ,Cool, klasse, taugt uns‘, werd ich’s machen. Ich wünsche mir Gesundheit und dass ich die Leute mit meiner Musik begeistern kann.“
Noch viel mehr von und über Sassy sehen Sie im Video oben.
Kommentare