Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Eva-Maria Baronin von Schilgen bei den Salzburger Festspielen
Die Kulturmanagerin besuchte 20 Vorstellungen und spricht über eigene Bühnenerfahrungen und das prominente "Schaulaufen".

Mit insgesamt 179 Aufführungen in 43 Tagen an 15 Spielstätten gehen heute, Donnerstag, die Salzburger Festspiele zu Ende.

Unglaubliche 20 Vorstellungen davon hat Eva-Maria Baronin von Schilgen, eine schillernde Persönlichkeit und treue Festspiel-Seele, besucht.

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Die Künstlervermittlerin, Kulturmanagerin und begnadete Netzwerkerin hat schon als Kind die Liebe zur klassischen Musik von ihrem Vater Walter von Hoesslin (1910–1996), der Bühnenbildner und technischer Direktor der Wiener Volksoper sowie Leiter des Max-Reinhardt-Seminars und Mitbegründer der Bregenzer Festspiele war, mitbekommen.

Fast natürlich, dass es sie da auch auf die große Bühne gedrängt hat. Mit 16 begann sie, Gesang zu studieren, und mit 19 bekam sie ihre erste Hauptrolle als „Christel von der Post“.

Vater gegen Bühnen-Karriere

Doch ihrem Vater, der aus langjähriger Erfahrung wusste, wie schwer und fordernd eine klassische Karriere sein kann, war das so gar nicht recht – und die Tochter fügte sich.

„Ich habe nicht sehr gerne auf ihn gehört, aber man kann sich vorstellen, wenn man einen prominenten Vater hat, der dann bei jeder Bühne anruft und sagt: ,Engagieren sie meine Tochter nicht‘, dann hätte ich ja eigentlich nur mehr auswandern können“, erzählt sie im KURIER-Gespräch.

Die Begeisterung für die Klassik ist der gebürtigen Wienerin geblieben.

Besonders fasziniert hat sie bei den heurigen Festspielen „The Indian Queen“, eine Inszenierung von Peter Sellars, dirigiert von Theodor Currentzis, wie sie erzählt. Aber auch Macbeth und Falstaff, wobei sie sich hier davor eine Erklärung für das Publikum gewünscht hätte.

„Die Festspiele sind immer noch weltweit das größte Festival für klassische Musik. Natürlich hat sich auch im Laufe der Zeit eine Veränderung ergeben, die Festspiele wurden ein bisschen mehr zum Event gemacht, aber ohne die künstlerische Qualität zu vernachlässigen“, so von Schilgen.

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„Eine Veränderung hat sich eigentlich damals durch Mortier (1943–2014) nach Karajan (1908–1989) ergeben, das war eine sehr große künstlerische Entwicklung. Pereira hat’s ein bisschen runtergebrochen auf Event und Hinterhäuser macht ein sehr hochwertiges Programm“, so ihr Fazit.

Schaulaufen gehört dazu

Natürlich gehört auch das „Schaulaufen“ der prominenten Gäste dazu, die sich gekonnt ins rechte Kameralicht rücken. „Das ist auch ein Teil der Werbung, die nach außen geht.“

Und da sind auch besonders Baronin von Schilgen und ihr Lebensgefährte Klaus Mathis, den sie drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, Schriftsteller Wolf-Egon Baron von Schilgen-Arnsberg (1917– 2015), kennen und liebengelernt hat, gern abgelichtetes Motiv.

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

Eva-Maria Baronin von Schilgen: Die Grande Dame der Salzburger Festspiele

Die Festspiel-Outfits der Baronin von Schilgen

Eva-Maria Baronin von Schilgen mit Klaus Mathis

„Ich sag’ immer, eine Frau in meinem Alter braucht Vintage nicht zu kaufen, die hat’s im Schrank hängen“, meint sie schmunzelnd über ihre stylische Garderobe.

Apropos, da würde sie sich auch sehr wünschen, dass sich alle Konzert- und Opernbesucher einfach aus Respekt „ein bisschen herrichten.“

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Und angesprochen auf die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten sagt sie so schön: „Für die Liebe ist es nie zu spät. Im Inneren altert die Liebe nicht, es altert immer nur die Hülle.“

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