Glücksgeheimnisse von Thomas Brezina: Was die Zahl 7,7 damit zu tun hat

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Eine Gespräch mit dem Erfolgsautor über seinen jüngsten Ratgeber mit magischem Titel - nicht nur für die Nach-Corona-Zeit.

„Dein Start in ein neues Leben nach Covid-19 und überhaupt“. So lautet der Untertitel von Thomas Brezinas jüngstem Ratgeber-Buch. Haupttitel: „Die 7,7 Geheimnisse des Glücks“. Wenige Tage vor dem Erscheinungstermin – und natürlich nach vorheriger Lektüre der Druckfahnen – durfte der KURIER den Erfolgsautor (fast 570 Bücher, TV-Serien, Kinofilme, YouTube-Videos…) interviewen.

Wobei Brezina, ohne zu viel zu verraten, im Gespräch zusammenfasst: „Ich würde sagen, die ersten sieben Geheimnisse nennen und beschreiben Möglichkeiten, Glück zu spüren, zu entdecken, ihm größere Chancen in unserem Leben einzuräumen und 7,7, wie du Glück und diese Chancen pflegen und erhalten kannst.“

Auch das geht vorbei

In der ersten Woche des Lockdown in Österreich hatte Brezina schon den Ratgeber „Auch das geht vorbei – Glücklich bleiben in schweren Zeiten“ veröffentlicht - als Gratis-eBook. Rund ¼ Million Mal wurde dieses runtergeladen.

„Ich war überwältigt von den Reaktionen, hab Tausende Zuschriften bekommen, wo mir Leute schreiben wie gut ihnen das getan, wie es sie beruhigt und bestärkt hat, durchzuhalten“, freut sich der multimediale Autor. „Erst vorgestern hat mir jemand geschrieben, dass er es einfach ins Tschechische übersetzt hatte, um es Freunden und Bekannten zugänglich zu machen.“

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Der Autor mit seinem Hund Joppy - im Garten seines Hauses und vo rdem alten Bauwagen - seinem Arbeitszimmer

Erfahrene und erarbeitete „Rezepte“

KURIER: War schon von Anfang an klar, dass du dann gegen Ende des Lockdown dieses Folge-Buch veröffentlichst – mit Rezepten, die dich offenbar schon länger glücklich machen?

Brezina: "Die ,Rezepte' habe ich tatsächlich für mich schon länger erarbeitet, sie kommen aus eigenen Erfahrungen, weil ich oft auch Unglücksphasen gehabt habe. Aber in dieser Zeit des ständigen Zuhause-Seins habe war für mich klar: Setz dich hin und schreib das jetzt alles zusammen. Ich hab zwar schon den Zusammenhang mit Corona gesucht und beschrieben, es soll aber darüber hinaus gehen: Irgendwie ist es ja für jede und jeden ein Start in eine neue Zeit, ein neues Leben – für manche einfacher, für viele schwieriger. Für andere auch ein Umdenken, was und wie will ich wirklich machen?"

"Der Wunsch, glücklich zu sein, ist ja ein tiefer Wunsch aller Menschen, jetzt sicher noch mehr. Aber Glück stürzt nicht von oben herab wie ein Greifvogel, es kommt aus uns und kommt darauf an, was wir im Leben daraus machen, welche Chancen wir dem Glück geben, sich entfalten zu können."

Als Wichtigstes, so vielleicht diese rund 180 Seiten und die anderen Ratgeber zusammengefasst, laufen Brezinas Tipps immer darauf hinaus, statt zu jammern, sich an eigenen positiven Erinnerungen und der von anderen aufzurichten und so eigenem Glück auch Chancen einzuräumen – aber immer im Bewusstsein, auch das kann und wird vorbeigehen. Umso wichtiger sei es, den Moment zu genießen.

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Ein "Topf"-Haarschnitt in der Quarantäne-Zeit - der Friseur Ehemann Ivo Belajić-Brezina

Nicht 7, nicht 8

KURIER: Warum 7,7 Geheimnisse des Glücks? Gegen Ende des Buches – wobei du bald nach Beginn bittest, nicht gleich nach hinten zu blättern und warnst, Brems-Seiten im letzten Kapitel eingefügt zu haben – was sie tatsächlich sind – fast nicht zu lesen (!) – schreibst du: 7,7 klingt rätselhafter, macht neugieriger als eine „normale“ Zahl. Und in einer Art Nachwort, dass bei einer internationalen Umfrage, ÖsterreicherInnen ihren Glücksfaktor mit ungefähr 7,7 angeben (Eigeneinschätzung von 0 bis 10).

Brezina: "Na, das ist Zufall. 7 ist eine kraftvolle magische Zahl in vielen Geschichten und Volksmärchen. Und 7,7 einfach eine Erweiterung, finde ich. Ich markiere für mich selber im Kopf viele Dinge mit ungewöhnlichen Zahlen und vor allem Bildern."

KURIER: Du machst deine Tipps immer – wie auch in den vorherigen Ratgebern – mit Beispielen aus deinem persönlichen Leben anschaulich. Bei so manchen klingt durch, dass du nicht wenige Phasen hattest, in denen du eher unglücklich warst?

Brezina: "Ich arbeite gern mit Bildern und Geschichten, weil sie Gefühle auslösen, zum Nachdenken anregen, aber zu einem lustvollen, nicht quälenden, analysierenden. Ich erzähle Dinge, Begebenheiten und Begegnungen aus meinem Leben, weil ich dadurch diese ,Geheimnisse' selber erkannt und kennen gelernt, ausprobiert habe – ich will ja nicht von oben her Ratschläge erteilen."

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Virtuelles Anstoßen mit Liesl - zu ihrem 102. Geburtstag

Über Glück erzählen, weil ich Unglück kenne

"Ich kann glaub ich gut über Glücklich-Sein erzählen, weil ich Phasen habe, in denen ich sehr unglücklich, traurig, verzweifelt war oder bin. Dabei war es mir immer ein Anliegen, zu anderen Menschen zu gehen und um Rat zu fragen. Ich kann über Glück erzählen, weil ich auch das Gegenteil erlebt habe."

"Das größte Geheimnis ist, zu akzeptieren, dass es ein dauerhaftes Glücklich-Sein nicht gibt und vieles auf uns zukommt."

KURIER: Im ersten Geheimnis – Untertitel „frustriere nicht die gute Fee“ – hast du eine Siglinda, die sexy Smartphone-Fee mit unwiderstehlichem Lächeln und sinnlichen Lippen sowie und Mr. G., einen muskulösen Lampengeist erfunden. Die sind doch ein wenig sehr klischeemäßig, warum?

Brezina: "Naja, das ist schon mit Absicht, ein wenig zum Schmunzeln angelehnt an klassische Disney-Film-Figuren."

Glücksgeheimnisse von Thomas Brezina: Was die Zahl 7,7 damit zu tun hat

Thomas Conrad Brezina in seinem Arbeits-Zimmer, einem umgebauten alten Bauwagen

Decke auf den Kopf gefallen?

KURIER: Warst du jetzt die ganze Zeit zu Haus, oder hast du in den Studios deiner Firma gearbeitet, im neuen Buch beschreibst du, einiges für „Mach mit“ im ORF-Kinderprogramm Okidoki zu Hause gedreht zu haben – alles ganz alleine?

Brezina: "Ich war praktisch die ganze Zeit zu Hause, bin nur mit meinem Hund Joppy zum Spazieren raus gegangen. Die Firma war auf Kurzarbeit, jetzt beginnen wir wieder die Dreharbeiten vorzubereiten - aber natürlich mit allen Distanz-Auflagen, da müssen wir unsere Produktionen alle anpassen."

"Ja, ich hatte mir ja das ganz Equipement für meine YouTube-Filme besorgt, aber diesmal ganze Sendebeiträge allein gedreht und aufgenommen. In einer Schrankkabine hab ich mein Tonstudio eingerichtet – dort hängt auch mein Gewand drin. Das Arbeitszimmer hab ich zum Fernsehstudio umgebaut. Den ersten Beitrag musste ich komplett neu aufnehmen, weil ich vergessen hatte, das Mikro einzuschalten."

KURIER: Wenn du die ganze Zeit zu Hause warst, ist dir nicht – trotz vieler Arbeit – Drehs und das Schreiben des Buches – manchmal die Decke auf den Kopf gefallen? Bzw. zu zweit – mit deinem Mann – die ganze Zeit zu Hause, war das nicht auch schwierig?

Brezina: "In den ersten Wochen war es leichter, aber so ab Ostern ist es schon schwer geworden. Ich bin es gewohnt zu Hause allein zu arbeiten."

"Und zu unserer Beziehung: Natürlich ist das herausfordernd. Aber unsere Ehe hat eine große Qualität: Wir können alles in Ruhe besprechen. Und wenn einer von uns sagt: Ich brauch jetzt Abstand, dann ist das für keinen von uns eine Beleidigung."

"Aber ich bin schon auch gern unter Leuten. Das hat mir und uns sehr gefehlt."

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Das Geburtstags"kind" nun mit dem Strauß

Selber gut zugeredet

KURIER: Und wie hast du, wie habt ihr das dann überstanden?

Brezina: "Ich hab mir selber sehr gut zugeredet. Das Lustige war ja, wenn ich was dazu auf Instagram gepostet hab, haben mir viele zurückgeschrieben: „Thomas, auch das geht vorbei!“

"Wir haben dann begonnen, uns via Skype mit anderen zu treffen, uns hinzusetzen mit einem Getränk, zuzuprosten und zu reden – mit Freunden in England und in Österreich."

KURIER: Das war immerhin der Titel des Buchs, mit dem du in der ersten Lock-Down-Woche allen anderen Mut machen wolltest, diese Zeit zu überstehen – das ist wie wenn Kinder ihren Eltern deren Ratschläge zur Antwort geben …

Brezina: "Genau, es ist Humor des Lebens, den liebe ich."

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Beim spazierengehen mit Joppy

Glücks- und Unglücksmoment

KURIER: Du hast am Anfang versprochen, uns am Ende noch einen Glücks- und einen Unglücksmoment aus deiner jüngsten Vergangenheit zu „verraten“.

"Das ist immer das Schwierigste, drum hab ich mir das für den Schluss aufgehoben. Ein wirklich unglaublich schöner Glücksmoment war, als wir einer alten Freundin zu ihrem 102. Geburtstag mit Abstand gratuliert haben. Wir haben vor Liesls Wohnung ,Happy Birthday' gesungen. Vorher haben wir ihrer Heimhilfe ein Tablet gegeben und waren dann über Skype verbunden und haben einander so zugeprostet. Sie hat an diesem Geburtstag zum ersten Mal in ihrem Leben geskypt."

Anmerkung: Dieser Liesl widmete Thomas Brezina im oben erwähnten Gratis-eBook wenige Tage nach dem Lockdown einen Abschnitt. Er kennt sie seit 40 Jahren und schreibt dort: "Das Auffälligste an ihr ist aber ihr Lächeln. Ihre Augen strahlen und glänzen und ihr ganzes Gesicht ist fröhlich.“

"Der jüngste Unglücksmoment war, als mir eine Freundin aus England erzählt hat, wie viele Menschen sie in ihrem Bekanntenkreis durch Covid 19 verloren hat. Mit ihr und England bin ich sehr verbunden, weil ich ja auch in London eine Wohnung habe und oft dort bin. Im Vergleich zu England haben wir das Virus wie auf einer Insel der Seligen überlebt."

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Glücksgeheimnisse von Thomas Brezina: Was die Zahl 7,7 damit zu tun hat

Das Cover von Bezinas jüngstem Buch "Die 7,7 Geheimnisse des Glücks" (edition a)

Thomas Brezina

Die 7,7 Geheimnisse des Glücks
Dein Start in ein neues Leben nach COVID-19 und überhaupt

ca. 180 Seiten
edition a

Gebundene Asugabe: 19,95 €
Thomasbrezina.com/

Edition-a -> Brezina, 7,7 Geheimnisse

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