André Heller über seinen schweren Sturz und eine anstehende OP

André Heller in der Elbphilharmonie
In "Frühstück bei mir" spricht der Universalkünstler über seine Enkel, sein Testament und die Folgen eines Sturzes.

"Man braucht, wenn man der André Heller ist, gute Nerven. Es gibt immer etwas, wo sich die Leute aufregen", sagt Universalkünstler André Heller in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" (Sonntag, ab 9 Uhr auf Ö3). Polarisiert hat er immer wieder, geht jetzt aber voll und ganz in seiner Rolle als Opa auf. Und hat begonnen Aquarelle zu malen.

"Mein ganzes Leben bestimmt, dass ich verantwortungsvoll mit den Talenten umgehe, die zur Welt kommen möchten. Das Malen ist jetzt eines davon. Das mache ich auch mit meinen drei Enkelkindern, sie sind 14, 8 und 2 Jahre alt. Wir vier haben dann eine Freude, wenn uns etwas gelingt. Ich glaube nicht, dass eine Gemeinschaftsarbeit zwischen drei Kindern und einem Großvater mit einem Pinsel weniger wert ist, als auf den Mount Everest zu klettern."

Dennoch habe es bei ihm vor etwa zwei Jahren gesundheitlich gar nicht gut ausgesehen, da er sich bei einem Sturz in seinem Garten "Anima" in Marokko einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte und musste starke Medikamente nehmen. 

"Meine größte Angst nach dem Unfall war, dass ich verblödet werde, weil die Nebenwirkungen der starken Schmerzmittel so stark waren. Ist aber glaube ich nicht eingetreten. Nur Namen fallen mir nicht mehr ein. Aber das haben viele in meinem Alter", kann er es mittlerweile mit Humor nehmen.

André Heller und Claudia Stöckl

André Heller und Claudia Stöckl

Dennoch ist die Odyssee noch nicht gänzlich ausgestanden. "Ich habe jetzt eine Operation vor mir. Dieser Oberschenkelhalsbruch ist mit zwei Nägeln befestigt worden, einer dieser Nägel ist zu lang, er bohrt mir ins Fleisch und muss herausgenommen werden."

Nach dem Sturz habe er auch sein Testament umgeschrieben. "Da dachte ich mir: ,Jetzt könnte es so weit sein.' Aber ich schreibe mein Testament regelmäßig um. Ich habe einen Platz gesucht in Anima, wo meine Urne begraben wird - eine Rosenhöhle, ein sehr schöner Platz. Wenn das in 10 Jahren stattfinden wird, ist alles in Ordnung."

Eine Sache, die für Heller keine Rolle spielt, ist eine Hochzeit mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Albina Schmidt. "Nein, ganz sicher nicht. Weder der Staat noch die Kirche muss meine Beziehung segnen, das steht ihnen nicht zu. Spirituell sind wir schon längst tief verbunden."

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