Anwalt: "Prince wusste nicht, dass er gefälschte Pillen nimmt"

Ermittlungen zum Tod von Popstar Prince sind abgeschlossen. Behandelnder Arzt einigt sich auf Zahlung von 30.000 Dollar.

Fast genau zwei Jahre nach dem Tod des US-Popmusikers Prince durch eine Überdosis Schmerzmittel hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ohne Anklage beendet. "Wir haben schlicht nicht genügend Beweise, um jemanden mit einer Straftat im Zusammenhang mit Princes Tod anzuklagen", sagte Staatsanwalt Mark Metz am Donnerstag. "Es gibt auch keine Beweise, die auf irgendein anderes bösartiges Motiv, Vorsatz oder Komplott deuten."

"Prince wusste nicht, dass er gefälschte Tabletten nimmt"

Prince war am 21. April 2016 in seinem Anwesen Paisley Park in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Laut Staatsanwaltschaft habe er gedacht, das Schmerzmittel Vicodin zu nehmen. Tatsächlich habe er aber gefälschte Tabletten geschluckt, die Fentanyl enthielten. Fentanyl gilt als 30 bis 50 Mal so stark wie Heroin und 50 bis 100 Mal so stark wie Morphium.

"Prince hatte keine Ahnung, dass er eine gefälschte Tablette nimmt, die ihn töten könnte", sagte Metz. Es gebe auch kein belastbaren Hinweise darüber, wie der Musiker an das Medikament kam. "Wir haben keine direkten Beweise, dass eine bestimmte Person Prince das Fentanyl verschaffte", sagte Metz. Die Polizei hatte Dutzende Tabletten in Princes Räumen gefunden.

Anwalt: "Prince wusste nicht, dass er gefälschte Pillen nimmt"

Der Arzt Michael Schulenberg, bei dem Prince kurz vor seinem Tod in Behandlung war, einigte sich mit der US-Regierung unterdessen auf eine Zahlung von 30.000 Dollar (24.000 Euro). In dem Zivilverfahren ging es um das Medikament Percocet - eine Kombination des Schmerzmittels Paracetamol und des Opioids Oxycodon. Dieses hatte Schulenberg Kirk Johnson - Princes Ex-Schlagzeuger, Bodyguard und langjähriger Freund - illegal verschrieben.

Im Zuge der Verhandlung wurde nun auch ein Video geleakt, dass Prince einen Tag vor seinem Tod zusammen mit Kirk Johnson in Schulenbergs Praxis zeigt. Dieses wurde unter anderem von der Daily Mail veröffentlicht.

"Wir sind erfreut, dass der Arzt für die Percocet-Verschreibung in Kirk Johnsons Namen zur Verantwortung gezogen wird", sagte Staatsanwalt Metz. Die Zahlung bezieht sich aber lediglich auf Schulenbergs Verstoß gegen das US-Arzneimittelgesetz. "Dr. Schulenberg hat keine Haftung eingeräumt", teilte die Staatsanwaltschaft in Minnesota zur Zahlung mit, die Schulenberg innerhalb von 30 Tagen leisten will.

Der 1958 als Prince Roger Nelson geborene Musiker erlangte mit dem Album "Purple Rain" im Jahr 1984 Weltruhm und wurde für Hits wie "Kiss" und "1999" gefeiert. Er wurde nur 57 Jahre alt.

 

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