Wolfgang Thiem: Lang die Nacht, kurz der Schlaf, stark der Kaffee

Wolfgang Thiem: Lang die Nacht, kurz der Schlaf, stark der Kaffee
Am Tag nach dem Triumph seines Sohnes Dominic stand Wolfgang Thiem wieder auf dem Trainingsplatz.

„Der Wolfi war heute schon zwei Mal hier auf einen Kaffee. Ich glaube, er ist müde.“ Im Better Tennis in Alt Erlaa, dort, wo sich Dominic Thiem im Alltag durchschlägt, schupft Frau Elisabeth die Kantine. „Super, dass Dominic das geschafft hat. Es ist auch toll für seinen Vater Wolfgang.“ Und der stand nach einer langen Nacht mit kurzem Schlaf wieder auf der Anlage und besprach auf Court 7 und 8 mit den Trainern, welcher Schützling am Dienstag wann zum Training zu erscheinen hat.

Am Centercourt drillten zwei Coaches ihren Schützling in der Mittagshitze. Einer spielte ihm die Bälle ins Vorhand-Eck, der andere hielt ihn an einer Gummileine zurück, um die Beinarbeit zu perfektionieren. Willkommen im Alltag.

Und dennoch gab es nur ein Thema, immer wieder drehten sich die Gespräche um das gewonnene Finale. Papa Wolfgang hatte am Montagmittag noch nicht alles verdaut. „Es war eine unglaublich emotionale Geschichte mit einem Wechselbad der Gefühle im Spiel. Wenn dein eigenes Kind dort spielt, ist es eine Spur emotionaler.“

Den ersten Kontakt mit Dominic gab es nach dessen Siegerinterview. Wolfgang Thiem ist ein sehr stolzer Vater: „Für einen Tennisspieler ist es das Größte, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Die Nummer eins der Welt ist dann eine logische Folge von den Turnieren. Dass es im vierten Finale mit dem Titel klappt, ist toll. Wenn du das vierte auch noch verlierst, das kann sich im Kopf dann schon festsetzen. Jetzt ist das Kapitel erledigt.“

Erst gegen Ende der Woche ist wieder ein Training geplant. Das letzte Wort hatte in Alt Erlaa Frau Elisabeth: „Und übrigens empfehle ich die gebackenen Parasol.“ Recht hatte sie.

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