Würdiger Abschluss: Kriechmayr gewinnt Kitz-Super-G

Podest-Duo: Vincent Kriechmayr (li) und Matthias Mayer
Der Oberösterreicher holt sich den Sieg im letzten Rennen des langen Kitzbühel-Wochenendes. Matthias Mayer steht als Dritter erneut auf dem Podest.

Die österreichischen Ski-Asse bleiben in Kitzbüheler Montag-Rennen unbesiegt. Fünfmal hatte es am Wochenbeginn mit ÖSV-Erfolgen schon geklappt, Vincent Kriechmayr hat nun das halbe Dutzend voll gemacht. Der Oberösterreicher siegte im Super-G mit 0,12 Sek. Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt und 0,55 auf Matthias Mayer. Der Kärntner fixierte damit sein Podest-Triple an diesem verlängerten Wochenende, Kriechmayr rehabilitierte sich für die Abfahrten.

Der 29-Jährige war da nach einer Trainingsbestzeit nur Neunter und 17. geworden, nun ließ er mit guter Startnummer 5 seinen siebenten Weltcupsieg folgen, den fünften in einem Super-G. Zuletzt hatte er Ende Februar am Ende der vergangenen, wegen Corona vorzeitig abgebrochenen Saison in Hinterstoder einen Super-G-Heimsieg gelandet. Zum Drüberstreuen holte Kriechmayr im vorletzten Super-G vor den Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo auch die Führung in der Disziplinwertung.

"Ich bin auf alle Fälle sehr happy mit dem Rennen, ich bin stolz auf mein Skifahren, das ist einer meiner schönsten Siege", sagte Kriechmayr nach seinem ersten Saisonsieg. "Es ist eine große Genugtuung, dass es so ausgegangen ist. Ich habe von oben bis unten probiert, hundert Prozent zu geben."

Würdiger Abschluss: Kriechmayr gewinnt Kitz-Super-G

"Der Vince ist ein Kämpfer"

In der Traverse habe er einen kleinen Fehler gehabt und da ein paar Zehntel hergeschenkt. "Oft ist das auch ein Zeichen, dass man sich am Limit bewegt. Es war auf alle Fälle ein super Rennen für mich. Es war eine harte Woche, ich bin froh, dass es erfolgreich für mich zu Ende gegangen ist." Nun folgt erst einmal eine Schneepause, ehr er sich auf die Rennen in Garmisch-Partenkirchen und die folgende WM vorbereiten wird.

Für Mayer bedeutet Rang drei die insgesamt schon neunte Gams in Kitzbühel, er zählt im Ski-Mekka nun also schon neun Weltcup-Podestplätze. Dabei hat es in seinen vergangenen fünf Rennen durchwegs geklappt. "Fünfmal in Folge hier am Podest zu sein, ist schon sehr speziell. Es war ein schwieriges Rennen, eisiger als gestern. Ich bin selbst ein bisschen überrascht, es war nicht unbedingt meine beste Fahrt", bezog sich der 30-Jährige vor allem auf einen gröberen Fehler am Oberhausberg. "Es war schon ein g'scheiter Hackler da oben. Sonst wäre noch ein bisschen mehr drinnen gewesen."

Auch wenn schon Mayer mit seinem schon sechsten Super-G-Podestplatz in Kitzbühel - 2017 Sieg, 2013, 2015 und 2020 jeweils Zweiter, 2018 ebenfalls Dritter - Schlagzeilen schrieb, diesmal fühlte er auch mit Kriechmayr mit: "Ich freue mich sehr für ihn, er hat es sich voll verdient. Der Vince ist ein Kämpfer." Mayer war in den Abfahrten Zweiter und Dritter geworden, der zweifache Sieger Beat Feuz aus der Schweiz verfehlte im Super-G ein Tor und kam nicht in die Wertung. Er hatte sich allerdings auch nicht so viel ausgerechnet.

Starke ÖSV-Teamleistung

Die starken Leistungen der weiteren Österreicher werden bei den Trainern hinsichtlich der WM-Aufstellung die Köpfe rauchen lassen. Christian Walder wurde mit Startnummer eins hinter dem wie am Vortag viertplatzierten Südtiroler Christof Innerhofer (+0,59) Fünfter (+0,70 Sek.), für ihn war es das zweite Topergebnis nach dem dritten Rang in Val d'Isere Mitte Dezember. Er hat sich von den Abfahrtsleistungen in Kitz nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Es ist eine andere Disziplin und da habe ich eigentlich eine gute Form. Ich habe von oben bis unten attackiert. Am Oberhausberg war ich leider ein bisschen zu gerade, das kostet ein bisschen Geschwindigkeit", meinte der Kärntner.

Überraschung des Tages aus ÖSV-Sicht war Stefan Babinsky mit Nummer 32 als Siebenter (+1,19), der 24-Jährige fixierte damit sein bisher besten Weltcup-Ergebnis. "Unglaublich, eine Explosion von Emotionen. Unbeschreiblich! In den Speed-Disziplinen ist der Schritt zur Weltspitze sehr groß. Ich versuche, mich da Schritt und Schritt heranzuarbeiten und mir was abzuschauen", sagte der Steirer, der erstmals die Saisonvorbereitung mit der Weltcupmannschaft absolvierte.

Alpine Skiing - Men's Super-G

Stefan Babinsky

Daniel Hemetsberger schrieb nach dem zehnten Abfahrtrang am Vortag als 16. an (+1,75), Max Franz punktete mit Rang 20 (+2,02), Hannes Reichelt als 29. (+2,30). "Das tut halt weh", meinte der Salzburger Routinier, der es in den Kitzbühel-Rennen nicht geschafft hatte, sich für die WM zu empfehlen. Eine Chance bleibt ihm dafür noch bei den Speedrennen in Garmisch-Partenkirchen. "Ich kämpfe weiter."

SKI-ALPINE-WORLD-AUT-SUPER-G-MEN

Daniel Hemetsberger

Seine Chance nutzte Odermatt, der am Freitag in der Abfahrt nach dem Rennabbruch nicht mehr antreten durfte und so keine Chance auf Punkte in der Weltcup-Gesamtwertung hatte. "Vielleicht war das ein bisschen zusätzliche Motivation für mich", sagte der Schweizer.

Gute Punkte machte als Zwölfter der Franzose Alexis Pinturault, er führt in der Gesamtwertung mit 800 Zählern und hat 193 Punkte Vorsprung auf den neuen zweiten Odermatt (607). Marco Schwarz ist hinter dem verletzungsbedingt nicht mehr mitstreitenden Aleksander Aamodt Kilde Vierter (466), Mayer Fünfter (464).

Die Preisgeld-Rangliste der 81. Hahnenkammrennen (Top 5/Beträge in Euro/brutto):

1. Beat Feuz (SUI)          133.000 Euro
2. Vincent Kriechmayr (AUT)  64.360
3. Matthias Mayer (AUT)      61.250
4. Johan Clarey (FRA)        49.400
5. Marco Odermatt (SUI)      33.600

Super-G  in Kitzbühel, Endstand:

1.

Vincent Kriechmayr (AUT)

1:12,58

Min.

2.

Marco Odermatt (SUI)

1:12,70

+0,12

3.

Matthias Mayer (AUT)

1:13,13

+0,55

4.

Christof Innerhofer (ITA)

1:13,17

+0,59

5.

Christian Walder (AUT)

1:13,28

+0,70

6.

James Crawford (CAN)

1:13,69

+1,11

7.

Stefan Babinsky (AUT)

1:13,77

+1,19

8.

Matthieu Bailet (FRA)

1:13,92

+1,34

9.

Loic Meillard (SUI)

1:13,99

+1,41

 

Andreas Sander (GER)

1:13,99

+1,41

11.

Romed Baumann (GER)

1:14,10

+1,52

12.

Alexis Pinturault (FRA)

1:14,14

+1,56

13.

Josef Ferstl (GER)

1:14,18

+1,60

14.

Johan Clarey (FRA)

1:14,28

+1,70

15.

Felix Monsen (SWE)

1:14,31

+1,73

16.

Daniel Hemetsberger (AUT)

1:14,33

+1,75

17.

Dominik Schwaiger (GER)

1:14,36

+1,78

18.

Jeffrey Read (CAN)

1:14,40

+1,82

19.

Brice Roger (FRA)

1:14,55

+1,97

20.

Max Franz (AUT)

1:14,60

+2,02

21.

Brodie Seger (CAN)

1:14,61

+2,03

22.

Gino Caviezel (SUI)

1:14,62

+2,04

23.

Matteo Marsaglia (ITA)

1:14,69

+2,11

24.

Blaise Giezendanner (FRA)

1:14,74

+2,16

25.

Dominik Paris (ITA)

1:14,76

+2,18

26.

Adrien Theaux (FRA)

1:14,79

+2,21

27.

Travis Ganong (USA)

1:14,82

+2,24

28.

Stefan Rogentin (SUI)

1:14,83

+2,25

29.

Hannes Reichelt (AUT)

1:14,88

+2,30

30.

Jared Goldberg (USA)

1:15,06

+2,48

 

Weiter:

 

 

35.

Daniel Danklmaier (AUT)

1:15,95

+3,37

Ausgeschieden: Raphael Haaser (AUT), Beat Feuz (SUI), Kjetil Jansrud (NOR), Nils Allegre (FRA)

Gesamtwertung (nach 22 Rennen):

1.

Alexis Pinturault (FRA)

800

2.

Marco Odermatt (SUI)

607

3.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

560

4.

Marco Schwarz (AUT)

466

5.

Matthias Mayer (AUT)

464

6.

Filip Zubcic (CRO)

462

7.

Loic Meillard (SUI)

457

8.

Henrik Kristoffersen (NOR)

420

9.

Vincent Kriechmayr (AUT)

391

10.

Beat Feuz (SUI)

378

11.

Manuel Feller (AUT)

348

12.

Sebastian Foss-Solevaag (NOR)

308

13.

Mauro Caviezel (SUI)

307

 

Ryan Cochran-Siegle (USA)

307

15.

Linus Straßer (GER)

280

 

weiter:

29.

Michael Matt (AUT)

169

41.

Max Franz (AUT)

141

42.

Otmar Striedinger (AUT)

140

43.

Adrian Pertl (AUT)

139

 

Fabio Gstrein (AUT)

139

46.

Christian Walder (AUT)

127

54.

Christian Hirschbühl (AUT)

98

57.

Roland Leitinger (AUT)

95

70.

Daniel Hemetsberger (AUT)

57

75.

Stefan Brennsteiner (AUT)

51

80.

Stefan Babinsky (AUT)

40

82.

Hannes Reichelt (AUT)

37

90.

Daniel Danklmaier (AUT)

30

91.

Dominik Raschner (AUT)

29

94.

Johannes Strolz (AUT)

27

111.

Marc Digruber (AUT)

15

117.

Christian Borgnaes (AUT)

13

119.

Christopher Neumayer (AUT)

11

121.

Magnus Walch (AUT)

10

127.

Raphael Haaser (AUT)

8

141.

Christoph Krenn (AUT)

2

Super-G Herren (4):

1.

Vincent Kriechmayr (AUT)

241

2.

Mauro Caviezel (SUI)

225

3.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

172

4.

Matthias Mayer (AUT)

160

5.

Marco Odermatt (SUI)

158

6.

Adrian Smiseth Sejersted (NOR)

140

7.

Kjetil Jansrud (NOR)

140

8.

Ryan Cochran-Siegle (USA)

132

9.

Christian Walder (AUT)

125

10.

Andreas Sander (GER)

117

11.

Christof Innerhofer (ITA)

87

12.

Alexis Pinturault (FRA)

80

13.

Travis Ganong (USA)

76

14.

Romed Baumann (GER)

75

15.

Urs Kryenbühl (SUI)

67

 

weiter:

21.

Max Franz (AUT)

50

26.

Stefan Babinsky (AUT)

40

33.

Hannes Reichelt (AUT)

21

36.

Daniel Hemetsberger (AUT)

15

47.

Christoph Krenn (AUT)

2

48.

Raphael Haaser (AUT)

1

Mannschaft Herren (22):

1.

Schweiz

3209

2.

Österreich

3047

3.

Frankreich

2302

4.

Norwegen

2280

5.

Deutschland

1269

6.

Italien

1027

7.

USA

864

8.

Kroatien

508

9.

Slowenien

426

10.

Kanada

282

11.

Großbritannien

158

12.

Schweden

151

13.

Russland

93

14.

Slowakei

90

15.

Bulgarien

31

16.

Griechenland

24

17.

Belgien

13

18.

Niederlande

5

19.

Finnland

4

Nationencup (41):

1.

Schweiz

6051

2.

Österreich

5463

3.

Italien

3627

4.

Norwegen

3095

5.

Frankreich

2779

6.

USA

2124

7.

Deutschland

1607

8.

Slowakei

951

9.

Slowenien

903

10.

Kanada

674

11.

Kroatien

535

12.

Tschechien

458

13.

Schweden

432

14.

Großbritannien

181

15.

Russland

135

16.

Polen

117

17.

Neuseeland

91

18.

Niederlande

77

19.

Japan

46

20.

Bulgarien

31

21.

Griechenland

24

22.

Belgien

13

23.

Finnland

8

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