Slalom in Aspen: Feller fehlt noch ein Katzensprung bis zur Kugel

Slalom in Aspen: Feller fehlt noch ein Katzensprung bis zur Kugel
Der Tiroler geht nach seinem fünften Platz im Slalom in Aspen mit 169 Punkten Vorsprung in die letzten beiden Saisonrennen.

Der letzte Schritt ist für Manuel Feller erwartungsgemäß der schwierigste. Über den gesamten Winter hatte sich der Tiroler im Slalom keine Blöße gegeben und dabei  erweckte er  den Eindruck, als könne ihn nichts aus der Spur bringen.  Im Angesicht des größten Coups seiner Karriere bekam dann aber selbst der selbstbewusste Manuel Feller schwere Beine und einen Anflug von Muffensausen.

Wer kann es ihm schon verdenken. Die Slalom-Kugel ist eine der begehrtesten Trophäen, die es im Skiweltcup zu vergeben gibt. Keine Disziplin ist dermaßen hart umkämpft wie der Slalom, in dem in den vergangenen Saisonen Läufer aus Russland, Großbritannien und Griechenland Weltcupsiege feiern durften. Abfahrer hören das  naturgemäß nicht gerne: Aber der Slalom ist längst zur Königsdisziplin des Skisports avanciert.

Mit Handbremse

Das erklärt vielleicht, warum Manuel Feller kurz vor  seiner Zieldurchfahrt ins Glück ein wenig auf die Bremse gestiegen ist  und nicht bedingungslos auf Angriff gefahren ist.  Der 31-jährige Tiroler verpasste am Sonntag in Aspen die Gelegenheit, vorzeitig den Sieg im Slalom-Weltcup zu fixieren. 

Trotzdem sollte Feller die kleine Kristallkugel nicht mehr zu nehmen sein. Nach seinem  fünften Platz in Aspen geht der Routinier mit 169 Punkten Vorsprung auf den Deutschen Linus Strasser   in die letzten beiden Saisonslaloms. Beeindruckend ist die Konstanz von Manuel Feller: In den letzten 13 Rennen in seiner Paradedisziplin ist er nie ausgeschieden, in dieser Saison kam er immer in die Top 5.

 1. Loic Meillard (SUI)           1:42,73       52,66 50,07
 2. Linus Straßer (GER)           1:43,62 +0,89 53,76 49,86
 3. Henrik Kristoffersen (NOR)    1:43,90 +1,17 53,46 50,44
 4. Johannes Strolz (AUT)         1:44,01 +1,28 54,22 49,79
 5. Manuel Feller (AUT)           1:44,08 +1,35 53,94 50,14
 6. Timon Haugan (NOR)            1:44,26 +1,53 54,76 49,50
 7. David Ryding (GBR)            1:44,27 +1,54 53,67 50,60
 8. Laurie Taylor (GBR)           1:44,34 +1,61 54,91 49,43
 9. Steven Amiez (FRA)            1:44,37 +1,64 54,48 49,89
10. Fabio Gstrein (AUT)           1:44,46 +1,73 53,99 50,47
11. Marc Rochat (SUI)             1:44,51 +1,78 54,18 50,33
12. Armand Marchant (BEL)         1:44,63 +1,90 53,94 50,69
13. Alexander Steen Olsen (NOR)   1:44,73 +2,00 53,50 51,23
14. Luca Aerni (SUI)              1:44,78 +2,05 54,56 50,22
15. Istok Rodes (CRO)             1:45,10 +2,37 54,69 50,41
16. Tommaso Sala (ITA)            1:45,33 +2,60 53,91 51,42
17. Juan del Campo (ESP)          1:45,45 +2,72 55,12 50,33
18. Alex Vinatzer (ITA)           1:45,59 +2,86 55,73 49,86
    Dominik Raschner (AUT)        1:45,59 +2,86 54,75 50,84
20. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:45,65 +2,92 55,77 49,88
21. Joshua Sturm (AUT)            1:46,05 +3,32 55,51 50,54
22. Kilian Pramstaller (AUT)      1:46,25 +3,52 55,42 50,83
23. Filip Zubcic (CRO)            1:46,35 +3,62 55,91 50,44
24. Sebastian Holzmann (GER)      1:46,59 +3,86 55,64 50,95
25. Jett Seymour (USA)            1:46,73 +4,00 55,13 51,60
26. Michael Matt (AUT)            1:46,74 +4,01 55,32 51,42
27. Benjamin Ritchie (USA)        1:46,88 +4,15 55,90 50,98
28. Daniel Yule (SUI)             1:47,05 +4,32 53,89 53,16

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Adrian Pertl (AUT), Kristoffer Jakobsen (SWE), Atle Lie McGrath (NOR), Ramon Zenhäusern (SUI), Albert Popow (BUL), Samuel Kolega (CRO), AJ Ginnis (GRE), Giuliano Razzoli (ITA), Tanguy Nef (SUI)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Clement Noel (FRA), Luke Winters (USA)

Der Sieg in Aspen ging an den Schweizer Loic Meillard, der Linus Strasser und den Norweger Henrik Kristoffersen auf die Plätze verwies.

Strolz im Hoch

Bester Österreicher wurde in Aspen Johannes Strolz. Nach einer echten Seuchensaison  2022/’23 mit sechs Ausfällen hat der Doppel-Olympiasieger seine Sicherheit wiedergefunden. Mit Rang vier fuhr  Strolz das beste Ergebnis seit zwei Jahren ein. Das starke Team-Ergebnis komplettierte Fabio Gstrein mit dem zehnten Platz.
 

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