Slalom in Aspen: Feller fehlt noch ein Katzensprung bis zur Kugel
Der letzte Schritt ist für Manuel Feller erwartungsgemäß der schwierigste. Über den gesamten Winter hatte sich der Tiroler im Slalom keine Blöße gegeben und dabei erweckte er den Eindruck, als könne ihn nichts aus der Spur bringen. Im Angesicht des größten Coups seiner Karriere bekam dann aber selbst der selbstbewusste Manuel Feller schwere Beine und einen Anflug von Muffensausen.
Wer kann es ihm schon verdenken. Die Slalom-Kugel ist eine der begehrtesten Trophäen, die es im Skiweltcup zu vergeben gibt. Keine Disziplin ist dermaßen hart umkämpft wie der Slalom, in dem in den vergangenen Saisonen Läufer aus Russland, Großbritannien und Griechenland Weltcupsiege feiern durften. Abfahrer hören das naturgemäß nicht gerne: Aber der Slalom ist längst zur Königsdisziplin des Skisports avanciert.
Mit Handbremse
Das erklärt vielleicht, warum Manuel Feller kurz vor seiner Zieldurchfahrt ins Glück ein wenig auf die Bremse gestiegen ist und nicht bedingungslos auf Angriff gefahren ist. Der 31-jährige Tiroler verpasste am Sonntag in Aspen die Gelegenheit, vorzeitig den Sieg im Slalom-Weltcup zu fixieren.
Trotzdem sollte Feller die kleine Kristallkugel nicht mehr zu nehmen sein. Nach seinem fünften Platz in Aspen geht der Routinier mit 169 Punkten Vorsprung auf den Deutschen Linus Strasser in die letzten beiden Saisonslaloms. Beeindruckend ist die Konstanz von Manuel Feller: In den letzten 13 Rennen in seiner Paradedisziplin ist er nie ausgeschieden, in dieser Saison kam er immer in die Top 5.
Ausgeschieden im 1. Durchgang: Adrian Pertl (AUT), Kristoffer Jakobsen (SWE), Atle Lie McGrath (NOR), Ramon Zenhäusern (SUI), Albert Popow (BUL), Samuel Kolega (CRO), AJ Ginnis (GRE), Giuliano Razzoli (ITA), Tanguy Nef (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Clement Noel (FRA), Luke Winters (USA)
Der Sieg in Aspen ging an den Schweizer Loic Meillard, der Linus Strasser und den Norweger Henrik Kristoffersen auf die Plätze verwies.
Strolz im Hoch
Bester Österreicher wurde in Aspen Johannes Strolz. Nach einer echten Seuchensaison 2022/’23 mit sechs Ausfällen hat der Doppel-Olympiasieger seine Sicherheit wiedergefunden. Mit Rang vier fuhr Strolz das beste Ergebnis seit zwei Jahren ein. Das starke Team-Ergebnis komplettierte Fabio Gstrein mit dem zehnten Platz.
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