Warum die Vienna Capitals trotz der vielen Ausfälle Punkte sammeln

Sebastian Wraneschitz hielt zuletzt sehr stark
Die Wiener haben zuletzt bei Salzburg wieder gepunktet. Am Sonntag gastiert Graz bei den personell angeschlagenen Capitals. Das Spiel läuft ab 16.30 live in ORF 1.

Es ist gerade erst ein Monat gespielt in der ICE Hockey League, und manche Mannschaften haben schon größte Probleme, den Matchkader voll zu bekommen.

Beim KAC fehlt vor dem Sonntag-Heimspiel gegen Pustertal ein halbes Dutzend Stammspieler. Und auch die Vienna Capitals plagen seit Saisonbeginn Personalsorgen, die in den vergangenen Wochen immer größer geworden sind. Aktuell fehlen fünf Stammkräfte. Doch kurioserweise punkten die Wiener jetzt besser als mit einem fast vollen Kader. Vielleicht liegt das auch an der hohen Energie, die die jungen Spieler, die nun zum Einsatz kommen, mitbringen. Am Freitag gingen die die Wiener bei Meister Salzburg drei Mal in Führung, lagen zwar nie in Rückstand und verloren doch in der Verlängerung 3:4. Da im Spiel auch noch Marco Richter erkrankt aufgeben musste, konnte Headcoach Gerry Fleming nur noch drei Angriffslinien einsetzen. „Das ist gegen ein Team wie Salzburg nicht einfach. Die Mannschaft hat alles gegeben, am Ende war der Tank aber leer.“

Wie dieser Tank bis Sonntag Nachmittag wieder gefüllt werden kann, ist nicht überliefert. Jedenfalls empfangen die Wiener um 16.30 Uhr die Graz 99ers. Die Steirer mussten sich am Freitag Liga-Neuling Ferencvaros 2:3 n.V. geschlagen geben und liegen in der Tabelle nur einen Punkt vor den Capitals. Im Sonntag-Schlager in Wien bestreiten die Grazer in ihrer 26-jährigen Klubgeschichte ihr erstes Spiel, das auf ORF 1 übertragen wird.

Respekt aus Graz

Harry Lange, der Coach der 99ers, zeigte im Gespräch mit dem KURIER schon vor Saisonbeginn großen Respekt vor der Transfertätigkeit der Capitals. So sei Tormann Ewan Cowley auch ein Wunschkandidat der Steirer gewesen. Vor dem Sonntag-Spiel sagt Lange: „Uns erwartet in Wien eine Mannschaft, die brutal viel spielerische Klasse hat, wenn man nur einen Linden Vey hernimmt. Und wir sind momentan in einer Phase, in der uns leider gar nichts leicht von der Hand geht.“ Daher werde seine Mannschaft wohl über den Kampf in die Partie finden müssen.

Obwohl Cowley neben Linden Vey der prominenteste Zugang in Wien war, sorgt im Tor der Caps derzeit ein Eigenbauspieler für Furore: Der 23-jährige Sebastian Wraneschitz agiert in seiner wohl besten Form, seit er im Profi-Eishockey ist. Im laufenden Grunddurchgang hält Wraneschitz bei einer Fangquote (gehaltene Schüsse) von 93,13 Prozent, das ist der Top-Wert der Torhüter, die mehr als drei Ligaspiele absolvierten. Es wäre verständlich, wenn er nach den 50 (!) Salzburger Schüssen am Sonntag eine Pause bekommen wurde.

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